Eintracht Frankfurt: Hertha BSC baggert an Fredi Bobic - klares Dementi bleibt aus
Von Christian Gaul
Nach der Freistellung von Trainer Bruno Labbadia installierte Hertha BSC wieder Pal Dardai als Übungsleiter der Profis. Der zeitgleiche Abgang von Manager Michael Preetz hinterließ jedoch eine weitere Lücke im Verein, die es zu schließen gilt. Um den Posten adäquat zu besetzen, bemüht sich der Hauptstadtklub nun wohl um Fredi Bobic, der in seiner jetzigen Funktion als Sport-Vorstand von Eintracht Frankfurt einer der Hauptverantwortlichen für den Aufschwung der Hessen ist.
Der Umbruch bei Hertha BSC soll weiter vorangetrieben werden, nachdem man sich im Hauptstadtklub auf Pal Dardai als Besetzung der offenen Trainer-Stelle einigen konnte, will man jetzt bei der Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Michael Preetz in das oberste Regal greifen und Fredi Bobic ein Engagement in Berlin schmackhaft machen.
Der Sport-Vorstand von Eintracht Frankfurt vermied es zunächst, ein klares Bekenntnis zu den Hessen abzugeben, doch wird sich der 49-Jährige zeitnah entscheiden müssen.
Pro und Contra - Hertha will zeitnahe Klarheit
Die Hertha will die offene Stelle in einer wichtigen Position verständlicherweise so schnell wie möglich geregelt wissen. Dies bedeutet, dass selbst wenn Bobic auch nur annähernd mit dem Gedanken spielt, den Verein zu wechseln, eine baldige Entscheidung getroffen werden muss. Denn die Berliner werden versuchen, bald eine langfristige wie hochwertige Personalie vorzustellen, für Bobic wäre die Tür dann wieder zu.
Auf die Nachfrage von Sky, ob Bobic sich ein Engagement bei der Hertha vorstellen könnte, antwortete der Ex-Herthaner vielsagend. "Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Ich bin sehr glücklich mit meinem Job bei der Eintracht. Aber was die Zukunft bringt, das weiß kein Mensch", wird Bobic zitiert.
Doch wie sinnvoll wäre der Wechsel zum kriselnden Berliner "Projekt" überhaupt für den Frankfurter Erfolgsgaranten? Mit der Eintracht erntet er momentan den Lohn für seine Mühen, nachdem er im Sommer 2016 seine Arbeit als Sport-Vorstand der Hessen aufnahm. Mittlerweile verzückte die jahrelange Fahrstuhlmannschaft nicht nur in der Europa League, sondern befindet sich auf dem besten Weg in die Königsklasse. Zudem steht Bobic noch bis 2023 bei den Hessen unter Vertrag und besitzt dort bei den Verantwortlichen und den Fans einen hohen Stellenwert.
Jedoch ist der Profi-Fußball in erster Linie auch ein knallhartes Geschäft. Bobic würde sicherlich nichts gegen die finanzstarken Argumente der Hertha anbringen, die sowohl seine eigenen Bezüge, als auch die Entwicklungsmöglichkeiten des Kaders betreffen. Von 2003 bis 2005 war Bobic zudem selbst Spieler der Hertha, die bekannt dafür ist, ehemalige Profis nach deren Karriere im Verein unterzubringen. Seit dieser Zeit lebt auch Bobics Familie in Berlin, was ein weiteres Argument für den Wechsel sein könnte.
Letztlich wird es zeitnah zu einer Entscheidung kommen müssen, da die Hertha dringend jemanden präsentieren muss, der als Symbol für den Aufbruch stehen kann. Aktuell führt Arne Friedrich die Geschäfte. Eine Zusammenarbeit mit Bobic scheint in jedem Fall möglich. Aktuell läuft es so mit ihm und Sportdirektor Bruno Hübner bei der Eintracht.
Fredi Bobic wäre in jedem Fall ein geeigneter Kandidat, es liegt nun allein an den Wünschen des langjährigen Stuttgarters, ob er die Schwaben-Fraktion in der Hauptstadt erweitern wird.