Eintracht Frankfurt gewinnt furioses Torfestival gegen Union Berlin | Spielbericht und Reaktionen
Eintracht Frankfurt besiegt Union Berlin dank einer furiosen ersten Hälfte. Ein Eigentor bringt die Eintracht auf den richtigen Weg. Durch den Sieg baut Frankfurt seinen Vorsprung aus und bleibt auf dem vierten Tabellenplatz. Union kann nicht auf die Europa-Pokal-Plätze aufschließen und bleibt siebter.
Tore: 1:0 Silva (2.), 1:1 Kruse (8.), 2:1 Andrich (ET, 26.), 3:1 Kostic (39.), 4:1 Silva (41.), 4:2 Kruse (45.+3.), 5:2 Chandler (90.+4.)
Wilder Beginn in Frankfurt - Beide Mannschaften treffen
Die Begegnung begann richtig wild. Schon nach 30 Sekunden hatten die Gäste durch Knoche die erste Gelegenheit. Nach einer Ecke kam der Innenverteidiger aus kurzer Distanz zum Abschluss. Trapp konnte auf der Linie retten. Im direkten Gegenzug konterte die Eintracht stark. Sow spielte überlegt auf den linken Flügel zu Kostic weiter. Der Top-Vorbereiter der Adler hatte zu viel Platz und legte im Strafraum in die Mitte zu Silva. Der Portugiese brauchte aus sieben Metern nur noch den Fuß hinzuhalten.
Die Partie ging unorganisiert weiter. Es war eine spaßige Anfangsphase in der beide Mannschaften auf das Tor des Gegners drängten. In der 8. Minute glich Max Kruse für Union aus. Hasebe verlor im Strafraum gegen Ryerson den Ball, der legte mit Glück zurück auf den mitgelaufenen Kruse und der Top-Spieler der Berliner nutzte die Chance zum 1:1. Es gab Diskussionen, denn Ryerson hatte den Japaner mit der offenen Sohle am Oberschenkel erwischt. Doch der VAR sah keinen Grund das Tor zurückzunehmen.
Union zeigte, dass Frankfurt die drei Punkte nicht sicher mitnehmen konnte. Sow klärte gegen Pohjanpalo und Friedrich auf der Linie. Auf der Gegenseite versuchte es der sehr aktive Luka Jovic zweimal, aber verfehlte das Tor knapp. Es war ein unterhaltsames Spiel, das einiges an Offensiv-Szenen bot. Der torreiche Beginn zwang beide Mannschaften auf den nächsten Treffer zu gehen.
Union schien ein bisschen näher am nächsten Tor dran zu sein. Die Mannschaft von Urs Fischer spielte mutig nach vorne, belohnte sich nicht für eine ambitionierte Leistung. Stattdessen sorgte Andrich in der 26. Minute mit einem kuriosen Eigentor dafür, dass man wieder einem Rückstand hinterherlaufen musste. Kamada lief den Berliner an, der drehte sich einmal um die eigene Achse und spielte zurück zu Torwart Luthe. Allerdings war der Keeper nicht auf seinem Posten und so rollte der Ball langsam ins Tor der Köpenicker.
Auf beide Teams hatte das Tor unterschiedliche Auswirkungen. Union war sichtlich verunsichert, während bei der Eintracht so ziemlich alles funktionierte. Vor allem die schnellen Gegenstöße der Adler waren immer wieder gefährlich. In der 39. Minute wandelten Kostic und Silva im Alleingang einen Konter per Doppelpass im Strafraum zum 3:1 um. Nur zwei Minuten später erhöhte Silva zum 4:1. Kamada hatte ihn in den Strafraum geschickt und der Portugiese ließ sich den Schuss ins kurze Eck nicht mehr nehmen.
Aber ganz vorbei war die Halbzeit dann doch noch nicht. In der Nachspielzeit wagte Marvin Friedrich einen Ausflug auf der rechten Seite und flankte auf den langen Pfosten. Dort wartete Max Kruse und verkürzte per Kopf aus linker Position. Kevin Trapp war in diesem Fall chancenlos. Danach war Pause. Trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs der Gastgeber blieb die Partie offen. Heute konnten hier ganz schnell mal zwei Tore fallen.
Spiel bleibt temporeich - Chancen auf beiden Seiten
Die zweite Hälfte ging genauso temporeich los wie die erste. Pohjanpalo scheiterte in der 60. Minute an einem stark herausgelaufenen Kevin Trapp. Wieder war Max Kruse an dieser Aktion beteiligt. Der Neuzugang machte ein sehr auffälliges Spiel und zeigte, dass er eine echte Verstärkung für den Berliner Kader ist. Die Eintracht stand vor allem in dieser Phase eher hinten drin und lauerte auf die Konter. Eine nicht ganz ungefährliche Taktik, denn Union wurde immer gefährlicher. Endo setzte einen Kopfball nur knapp neben den linken Pfosten.
Die zweite Hälfte war geprägt von kämpferischen Berlinern, denen aber das Glück im Abschluss fehlte. Frankfurt stand hinten nicht immer ganz sicher, aber meistens war der letzte Pass nicht mehr mit der nötigen Genauigkeit gespielt. So konnte auch ein starker Max Kruse die Niederlage nicht abwenden.
Eigentlich war das Spiel schon entschieden, aber zum Abschluss legte Timothy Chandler in der 94. Minute noch das 5:2 nach. Knoche hatte im eigenen 16er versucht, Hrustic auszudribbeln, verlor den Ball an Zuber und der Joker legte Chandler perfekt auf. Hier war alles gelaufen. Denn danach war Schluss.
Am Ende gewinnt Eintracht Frankfurt in einer furiosen Partie gegen den 1. FC Union Berlin. Das Ergebnis fällt vielleicht einen Treffer zu hoch aus. Denn beide Mannschaften einen großen Anteil daran, dass Aufeinandertreffen so unterhaltsam war. Einziges Manko waren die beiden Defensivreihen, die nicht immer ganz sicher wirkten. Aber das wird Adi Hütter heute egal sein. Nach einer richtig starken ersten Hälfte war sein Team der sichere Sieger und ließ bis zum Ende nichts mehr anbrennen. Union muss sich vorwerfen, nichts aus den Gelegenheiten gemacht zu haben.