Küvers Premiere, Martinez' Doppelpack und Freigangs Comeback: Die Eintracht-Noten zum 4:0-Erfolg in Essen

Trainer Niko Arnautis und sein Team festigten den dritten Tabellenplatz
Trainer Niko Arnautis und sein Team festigten den dritten Tabellenplatz / Alex Grimm/GettyImages
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Die Frauen von Eintracht Frankfurt bleiben auch im vierten Spiel der neuen Saison ungeschlagen und gewinnen bei der SGS Essen souverän mit 4:0. Nachdem Camilla Klüver die Weichen schon nach drei Minuten auf Sieg gestellt hatte, sorgten ein Platzverweis für Essens Manndecker Jacqueline Meister und der im Anschluss direkt verwandelte Freistoß von Kapitän Tanja Pawollek früh für die Entscheidung. Im zweiten Durchgang besiegelte die eingewechselte Shekiera Martinez mit einem Doppelpack den dritten Frankfurter Erfolg in Serie.

Tore:
0:1 Camilla Küver (3.Minute/Vorarbeit Barbara Dunst)
0:2 Tanja Pawollek (36./Nicole Anyomi)
0:3 Shekiera Martinez (62./Lara Prasnikar)
0:4 Shekiera Martinez (79./Leticia Santos)

Rote Karte:
Jacqueline Meißner (34./Essen/Notbremse)


Die Highlights der Partie im Video


Die Eintracht in der Einzelkritik

Stina Johannes (TW) - Bewertung 6/10

Der Frankfurter Torwart erlebte einen geruhsamen Nachmittag. Von Essen ging so gut wie keine Gefahr aus.

Sophia Kleinherne (RV) - 7/10

Kleinherne gibt auf der Außenverteidiger-Position eine immer bessere Figur ab. Zugegeben, die SGS legte die Latte nicht sonderlich hoch, trotzdem sollte man die Leistung der 22-Jährigen nicht kleinreden. In der Defensive waltete der Nationalspieler wie gewohnt tadellos seines Amtes, doch diesmal wusste er auch im Spiel mit dem Ball zu gefallen.

Sara Doorsoun (IV) - 6/10

Der Routinier in der SGE-Viererkette leistete sich in der 19. Minute einen groben Fehler im Spielaufbau, den er mit einer blitzsauberen Klärungsaktion aber sogleich selbst wiedergutmachte. Sieht man von diesem lässlichen Fauxpas ab, eine souveräne Darbietung der Abwehrfrau, die im Angesicht der zahnlosen Essener "Offensiv"-Abteilung aber auch nicht gerade über sich hinauswachsen musste.

Sjoeke Nüsken (IV) - 6/10

Selbiges gilt für die zweite Hälfte der Frankfurter Innenverteidigung, Sjoeke Nüsken. Die 21-Jährige sorgte für einen Moment der Spannung, als ihr ein Missverständnis mit Keeper Johannes unterlief. Am Ende entpuppte sich Nüskens schludrige Rückgabe jedoch als halb so wild. Mit etwas Glück hätte sich die gebürtige Westfälin in die Torschützenliste eintragen können, ließ es jedoch bei einer guten Kopfball-Gelegenheit am nötigen Killerinstinkt vermissen (56.). Ein Mal mit miesem Zweikampfverhalten gegen Antonia Baaß, deren Hereingabe Doorsoun klären konnte (53.).

Camilla Klüver (LV) - 7/10

Camilla Küver
Beim Startelf-Debüt mit dem ersten Saisontor: Camilla Küver / Sebastian Widmann/GettyImages

Beim Startelfdebüt ein Tor nach drei Minuten - was will man mehr? Klüver ersetzte links hinten Verena Hanshaw und machte ihre Sache mehr als ordentlich. Auf ihrer Seite ließ sie nichts anbrennen, nach vorne agierte sie durchdacht und wusste, was sie tat.

Tanja Pawollek (DM) - 7/10

Der Kapitän höchstselbst übernahm nach der Notbremse an Nicole Anyomi die Verantwortung, trat zum Freistoß aus rund 18 Metern an - und versenkte die Kugel zum 2:0 im kurzen Eck. Das i-Tüpfelchen auf einer wie üblich grundsoliden Leistung.

Laura Feiersinger (RM) - 6/10

Die Österreicherin arbeitet viel, streut hie und da eine gute Aktion ein, reißt einen aber nur selten vom Hocker. So auch gegen die SGS, wo sie mit einem ansehnlichen Schuss kurz hinter der Sechzehnmeterlinie an Essens Schlussfrau Sophia Winkler scheiterte (33.).

Barbara Dunst (LM) - 6/10

Die andere Österreicherin schaffte es nicht, an ihren famosen Auftritt gegen Bremen anzuknüpfen, zeigte aber dennoch eine ordentliche Partie. Den 1:0-Führungstreffer bereitete Dunst per Freistoß vor, auch mit ihren anderen Standards sorgte sie immer wieder für Gefahr.

Geraldine Reuteler (ST) - 7/10

Die Schweizerin hatte zwei erstklassige Chancen. Beide Male umkurvte sie kunstfertig SGS-Schlussfrau Winkler und vergaß plötzlich, den Ball ins Tor zu schießen (33./51.). Dabei diente vor allem die zweite Aktion, bei der Reuteler ihrer Gegenspielerin Ella Touon Mbenoun gleich mehrere Meter abnahm, als Beleg für ihre phänomenale Schnelligkeit. Was außerdem nicht unter den Tisch fallen darf: Die 23-Jährige holte den Freistoß heraus, der zum 1:0 führte.

Nicole Anyomi (ST) - 7/10

Die Dynamik der Nationalspielerin ist beeindruckend. Anyomi ließ sich einige Male zurückfallen und machte sich mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung des Essener Strafraums auf (ohne jedoch für die ganz große Gefahr zu sorgen). Dafür zahlte sich ihre Schnelligkeit beim letztlich spielentscheidenden Platzverweis für Jacqueline Meister aus, die die Frankfurter Angreiferin als letzter Mann nur mit einem Foul stoppen konnte. Schade, dass Anyomi anders als gegen Werder diesmal kein Tor vergönnt war.

Lara Prasnikar (ST) - 7/10

Nach drei Toren in den vergangenen beiden Begegnungen ging Prasnikar diesmal leer aus. Dabei boten sich der Slowenin zwei durchaus vielversprechende Möglichkeiten. In der 53. setzte sie sich im Strafraum hervorragend durch, schloss jedoch kläglich ab. Ähnlich lausig geriet ihr Schuss aus knapp 18 Metern in der 77.. Einen Scorerpunkt sammelte die Stürmerin trotzdem, als sie gegen Piljic hartnäckig blieb und auf diese Weise Martinez' Treffer zum 3:0 vorlegte.


Einwechslungen

Shekiera Martinez für Anyomi (61.) - 8/10

Shekiera Martinez
Shekiera Martinez schnürte einen Doppelpack / Sebastian Widmann/GettyImages

Diese Hereinnahme wird Trainer Niko Arnautis sicher nicht bereuen. Sekunden nach ihrer Einwechslung erzielte die junge Martinez das 3:0, wenig später sogar noch das 4:0 - übrigens mit dem Bauch. Die Eintracht hat mit Reuteler, Anyomi, Prasnikar, Freigang und eben Martinez ein Offensivquintett, von dem viele Klubs nur träumen können.

Laura Freigang für Reuteler (61.) - Ohne Bewertung

Die Top-Torjägerin der vergangenen Jahre feierte nach einer Schulterverletzung ihr Comeback und sorgte sofort für Schwung.

Anna Aehling für Küver (68.) - Ohne Bewertung

Die Linksverteidigerin ist nach ihrem respektablen Startelf-Auftritt in der Champions League-Quali gegen Ajax etwas vom Radar verschwunden und musste sich trotz des Hanshaw-Ausfalls hinter Küver einreihen. Nach ihrer Einwechslung machte Aehling ihre Sache gut, ohne jedoch zu glänzen.

Carlotta Wamser für Feiersinger (68.) - Ohne Bewertung

Dasselbe gilt für Carlotta Wamser. Die 18-Jährige fügte sich nahtlos in die Offensive ein.

Leticia Santos für Pawollek (76.) - Ohne Bewertung

In der vergangenen Saison noch in der der Hälfte aller Partien von Beginn an auf dem Feld, durfte die Brasilianerin gegen die SGS zum ersten Mal überhaupt in dieser Bundesliga-Spielzeit ran. Drei Minuten nach ihrer Einwechslung bereitete Santos mit einer punktgenauen Flanke das 4:0 vor und empfahl sich für weitere Einsätze.


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