Eintracht Frankfurt - FC Bayern: 4 Schlüssel zum Topspiel

  • Duell Tabellenerster gegen Zweiter steht an
  • FC Bayern ist in Frankfurt zu Gast
  • Die Schlüssel zum Topspiel
FC Bayern München vs Eintracht Frankfurt
FC Bayern München vs Eintracht Frankfurt / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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Der sechste Bundesliga-Spieltag hält am Sonntag einen echten Kracher parat: Tabellenführer Bayern München ist zu Gast beim Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt. Kurios: Für die Münchener ist es das zweite Duell in Folge mit dem Tabellenzweiten, vor dem vergangenen Spieltag war Bayer Leverkusen als erster Verfolger in die bayrische Landeshauptstadt gereist.

Nach dem 1:1 im Topspiel, konnte die Eintracht mit einem 4:2-Sieg in Kiel an der Werkself vorbeiziehen. Die SGE ist derzeit die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga, nach der 0:2-Niederlage in Dortmund zum Saisonauftakt hat das Team von Dino Toppmöller alle ihre Ligapartien gewonnen.

Die beeindruckende Frühform der Hessen hängt mit einer Veränderung in der Herangehensweise Toppmöllers zusammen, die auch für die Bayern gefährlich werden könnte. Wir schauen darauf, was uns in dem Duell erwartet.

1. Offensivreihen in Topform

Der Grund für den Erfolg der beiden Mannschaften ist auf beiden Seiten schnell gefunden: die Offensive.

Mit Blick auf die expected Goals pro 90 Minuten treffen fbref zufolge zwei der drei gefährlichsten Offensivmannschaften der Bundesliga aufeinander. Nur der VfB Stuttgart (2,32) spielt sich noch bessere Abschlüsse heraus, als die Bayern (2,3) und die Eintracht (2,22).

Besonders beeindruckend lesen sich die Zahlen der Offensivstars beider Mannschaften. Bayern-Stürmer Harry Kane steht nach fünf Spielen bei fünf Toren und fünf Vorlagen. Dennoch führt der Engländer nicht die Torschützenliste an, der Frankfurter Omar Marmoush setzt noch einmal einen drauf: Der Ägypter kommt auf sechs Tore und drei Assists in fünf Spielen.

Wie die beiden Teams ihre Offensive in Szene setzen, unterscheidet sich jedoch grundlegend und wird auch für das direkte Aufeinandertreffen stilprägend sein.

2. Dominante Bayern mit einem Fragezeichen

In seinen ersten Wochen beim FC Bayern wird Vincent Kompany schon mit Pep Guardiola verglichen. "Diese Bayern sind die stärksten, die ich bisher gesehen habe. Meiner Meinung nach sogar besser als unter Pep Guardiola, weil sie auch nach vorne spielen", hatte Sky-Experte Lothar Matthäus bei Sky90 vor dem Champions-League-Spiel gegen Aston Villa erklärt.

Warum der Belgier Matthäus an Guardiola erinnert, ist offensichtlich. Wie sein ehemaliger Trainer bei Manchester City setzt Kompany auf einen dominanten Spielstil. 65 Prozent Ballbesitz haben die Bayern im Schnitt - der Topwert der Bundesliga.

Mit dem Kombinationsspiel gelang es dem FCB zu Saisonbeginn hervorragend, die Gegner einzuschnüren und die eigenen Stars in die Positionen zu bringen, in denen sie gefährlich sind.

Aber: In den letzten beiden Partien konnte der deutsche Rekordmeister gegen tief stehende Gegner nicht gewinnen. Gegen Bayer Leverkusen gab es ein 1:1, gegen Aston Villa eine 0:1-Niederlage. In beiden Partien zeigte Kompanys Team eine ansprechende Leistung und hätte laut den expected Goals gewinnen müssen. Dennoch tat man sich schwer, den Ertrag für die Leistung einzufahren.

Gegen Aston Villa fiel das entscheidende Gegentor, nachdem die hoch stehende Münchener Abwehrkette schnell überspielt wurde. Eine Tatsache, die man auch in Frankfurt registriert haben wird.

3. Abwartende Frankfurter

In der vergangenen Saison versuchte der ehemalige Bayern-Co-Trainer Dino Toppmöller einen ballbesitzorientierten Spielstil bei der Frankfurter Eintracht zu etablieren - mit mäßigem Erfolg. Zwar stimmte die Endplatzierung (Platz sechs), in Frankfurt war dennoch kaum jemand begeistert über die Auftritte der Mannschaft.

Anders sieht es in dieser Saison aus, was auch daran liegt, dass Toppmöller den Ansatz aus der Vorsaison über Bord geworfen hat. 43 Prozent Ballbesitz hat die SGE in dieser Saison - den viert wenigsten aller Bundesliga-Teams, sogar weniger als Mannschaften wie Mainz 05, Holstein Kiel und der VfL Bochum.

Auch ohne den Ball ist die Eintracht abwartend. Selten wird hoch gepresst, meist warten die Spieler geduldig auf ihre Chance, schnell umzuschalten. Zu den Frankfurter Profis passt diese Herangehensweise hervorragend.

Omar Marmoush und Hugo Ekitiké können so ihre Geschwindigkeit und ihre technischen Fähigkeiten auf großem Raum ausspielen - mit beeindruckendem Erfolg. Das 1:0 von Aston Villa könnte als Muster für ein Frankfurter Tor dienen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Bis auf das Gegentor ließen die Münchener kaum Chancen dieser Art gegen die Engländer zu. Bayer Leverkusens Offensive nahm der FCB vor rund einer Woche beinahe komplett aus dem Spiel.

4. Hält die Frankfurter Defensive?

Und auch eine so reife Defensivleistung wie die Villains und die Werkself, müssen die Hessen erst einmal gegen die Bayern hinlegen. 1,4 expected Goals lassen die Frankfurter laut fbref pro 90 Minuten zu - ein Mittelfeldwert in der Bundesliga.

Auch wenn die Eintracht tief steht, bieten sich immer wieder Lücken für den Gegner. So auch beim Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Besiktas (3:1).

Die SGE ging nach 22 Minuten mit 2:0 in Führung und konzentrierte sich für den Rest des Spiels aufs Verteidigen. Um den Sieg über die Zeit zu bringen, brauchte Frankfurt dennoch eine hervorragende Torhüterleistung von Trapp-Ersatz Kaua Santos.

So gute Chancen gegen die Bayern zuzulassen, darf sich die Mannschaft von Dino Toppmöller nicht erlauben. Kane und Co. werden wohl kaum so fahrlässig mit den eigenen Möglichkeiten umgehen wie die Istanbuler. Auch auf eine erneut brillante Leistung von Kaua Santos, der der Bild zufolge wieder im Frankfurter Kasten stehen wird, sollte sich die Eintracht nicht verlassen.


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