Eintracht Frankfurt: Eine Einordnung der derzeitigen Transfergerüchte
Von Tal Lior

Aufgrund des Wechselwunschs von Fredi Bobic ist die Kaderplanung bei Eintracht Frankfurt für die kommende Saison noch etwas unklar. Ben Manga ist zwar als neuer Sportdirektor eine wichtige Konstante in den Transferplanungen des Vereins, die finalen Entscheidungen wird aber wohl ein neuer Sportvorstand treffen müssen. Bis bei der SGE wieder in dieser Thematik Klarheit herrscht, ordnen wir in der Zwischenzeit die letzten Gerüchte um mögliche Neuzugänge ein.
1. Gökdeniz Bayrakdar - Im Blickfeld
Nach Ali Akman wird nun auch Gökdeniz Bayrakdar mit der Eintracht in Verbindung gebracht. Laut Ajansspor sind die Frankfurter und der VfB Stuttgart am 19-jährigen Außenstürmer interessiert.
Bayrakdar verzeichnet bislang eine starke Entwicklung in der Türkei. Nach einer tollen Saison in der 3. Liga wechselte er im vergangenen Sommer zu Süper-Lig-Klub Antalyaspor, wo er sich prompt zur Stammkraft mauserte und fünf Tore in bislang 27 Liga-Partien verzeichnete.
Bayrakdar wäre aufgrund seines bis 2025 laufenden Vertrags kein günstiger Spieler, die Eintracht wäre aber zugleich mit der Aussicht auf Europa eine hochattraktive Adresse für einen solch talentierten Spieler.
Es ist nicht wirklich vorstellbar, dass Antalyaspor den türkischen U21-Nationalspieler nach nur einer Saison verkaufen wird. Dementsprechend sollte Frankfurt den Spieler für die nächsten Transferphasen weiterhin im Blickfeld behalten.
2. Francis Amuzu - Im Blickfeld
Ein weiterer Spieler, der eher in die Kategorie der Perspektiv-Transfers gehört. Amuzu, der zuletzt auch mit Köln und Mainz in Verbindung gebracht wurde, ist beim belgischen Traditionsklub RSC Anderlecht eine absolute Stammkraft und kommt genauso wie Bayrakdar vor allem auf dem rechten offensiven Flügel zum Einsatz.
In diesem Fall berichtet die in Belgien sehr angesehene Het Laatste Nieuws vom Frankfurter Interesse an Amuzu, der in Anderlecht noch bis 2024 unter Vertrag steht.
Die Ausbeute von insgesamt vier Torbeteiligungen in 25 Liga-Partien ist eher überschaubar, weshalb er oft in der belgischen Presse für seine Unentschlossenheit im Strafraum kritisiert wird. Seine Mixtur aus Schnelligkeit, taktischer Variabilität, Erfahrung und Perspektive macht ihn aber immer noch zu einem interessanten Spieler für europäische Klubs.
Amuzu ist dementsprechend ein interessanter Mann für Klubs wie Eintracht Frankfurt, die demnächst mehr Kadertiefe benötigen werden. Mal schauen, ob sich etwas aus dem anfänglichen Interesse noch entwickeln wird.
3. Boulaye Dia - Kein konkretes Interesse
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Frankfurt im Sommer nach einem gestandenen Stürmer Ausschau halten wird, um Luka Jovic oder vielleicht auch Andre Silva zu ersetzen. Boulaye Dia wäre eine interessante Option, den derzeitigen Gerüchten sollte man aber nicht allzu viel abkaufen.
Le10sport brachte die Eintracht mit dem 24-jährigen Stürmer von Ligue-1-Klub Stade Reims in Verbindung, allerdings wird das Medium in Frankreich nicht besonders ernst genommen.
Dia wäre zumindest theoretisch aufgrund seines bis 2022 laufenden Vertrags und seiner bislang beeindruckenden Torausbeute von zwölf Toren in 27 Liga-Partien ein Spieler, den man auf dem Zettel haben sollte.
4. Tommaso Pobega - Kein konkretes Interesse
Nun kommen wir erstmals zu einem zentralen Mittelfeldspieler. Tommaso Pobega spielt derzeit leihweise bei Serie-A-Klub Spezia Calcio. Nach guten Anfangsmonaten hat er zuletzt unter anderem verletzungsbedingt seinen Stammplatz verloren.
Spezia verfügt beim 21-jährigen Junioren-Nationalspieler Italiens über eine Kaufoption, die AC Milan kann ihn bei einer Aktivierung der Option mit einer Rückkaufklausel zurückholen. Pobega wäre im Sommer für Milan durchaus eine Option zur Vergrößerung der Mittelfeld-Optionen, dementsprechend würde man ihn nur für den richtigen Preis abgeben.
Eintracht wäre wohl nicht dazu bereit, für einen Mittelfeldspieler, der bei seinem Klub noch bis 2025 gebunden ist, den Großteil des Transferbudgets auszugeben. Dafür ist einfach der Bedarf im Mittelfeld nicht groß genug.
Hinzu kommt auch noch die Tatsache, dass Tuttosport als Quelle für das Frankfurter Interesse nicht wirklich vertrauenswürdig ist.