Vorsicht Eintracht! Das sind Barças schärfste Waffen
Von Martin Bytomski
400.000 Kartenwünsche, fast 50.000 Fans im Stadion und eine sicher wieder beeindrucke Choreografie: Die Fans von Eintracht Frankfurt fiebern vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen den FC Barcelona auf eines der größten Spiele in der jüngeren Geschichte hin. Da die Generalprobe (mageres 0:0 gegen Schlusslicht Fürth) verpatzt wurde, kann ja bekanntlich nichts schief gehen. Oder? Doch Vorsicht, Eintracht: Barcelona ist nicht zu unterschätzen! Wir verraten euch vor dem Mega-Duell Barcas schärfste Waffen.
Wut im Bauch
Auch wenn der Rivale aus Madrid den Beinnamen "die Königlichen" trägt: Auch für den FC Barcelona ist die Königsklasse das natürliche Habitat. Kurios: Auch den Vorgänger-Pokal der Europa League, den UEFA-Cup, gewann Barca nie. Gerade das dürfte, je näher der Cup rückt, die Gier wecken. Gepaart mit der Wut des Gruppenphasen-Ausscheiden in der Champions League könnte das eine für Frankfurt gefährliche Mischung ergeben.
Auch Xavi hat die Sinne seiner Mannschaft geschärft: "Es wäre gefährlich, sich jetzt zurückzulehnen. Heutzutage kann man sich nicht mehr entspannen. Es darf nicht an der Einstellung fehlen, sonst werden wir von ihnen überrollt. Wenn sie uns schlagen, werden wir sie beglückwünschen, aber es wird nicht an der Einstellung liegen."
Die jungen Wilden
Mit den Kreativköpfen Gavi (17 Jahre) und Pedri (19) sowie Scorer-Garant Ferran Torres (22) sorgen bei Barcelona bereits jetzt die jungen Wilden für viel Wirbel. Dazu kehrt mit Ansu Fati ein weiterer Hochbegabter nach einer langwierigen Oberschenkelverletzung allmählich zurück. Mittelfeld-Herz Frenkie de Jong und der wiedererstarkte Ousmane Dembélé gehören mit jeweils 24 Jahren auch noch in die Kategorie der jungen Kicker.
Zusammen bringen sie aktuell die Freude zurück auf den Platz. Berauschen sich die Youngster gegenseitig, wird es für die Eintracht äußerst schwierig, sie zu stoppen.
Die erfahrene Achse
Gerard Piqué, Jordi Alba und Sergio Busquets haben zusammen in Barcelona alles erlebt und so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Sie verkörpern die pure Barça-Identifikation und sind der Anker für die jungen Wilden.
Auch Pierre-Emerick Aubameyang ist erfahren - sein Winter-Transfer vom FC Arsenal machte sich bezahlt: Dank des erfahrenen Torjägers hat die Mannschaft jetzt einen Zielspieler im Strafraum. Die Bilanz: Neun Treffer in zwölf Partien. Hinteregger und Co. sollten den gewieften Gabuner also stets im Auge haben.
Xavi
Vier Buchstaben, die Barcelona wieder von der Rückkehr in die Weltspitze träumen lassen: Xavi. Seit dem Amtsantritt Anfang November 2021 müht sich der 42-Jährige, dem Team wie schon auf dem Platz seinen Stempel aufzudrücken. In La Liga ist die Bilanz durchaus sehenswert: Zwölf Siege aus 17 Spielen bei vier Remis und einer Niederlage ergeben den starken Punkteschnitt von 2,35 Zählern pro Partie. Das bittere Aus in der Königsklasse konnte aber selbst Xavi nicht verhindern.
"Bei Barça zu sein ist eine Achterbahnfahrt, es gibt Momente maximaler Freude oder maximaler Trauer. Das Ergebnis macht uns entweder sehr gut oder sehr schlecht, aber so ist das bei Barça", so die FCB-Legende zu ihrer bisherigen Bilanz.
Die Form
13 Spiele ohne Niederlage: Der FC Barcelona reist mit jeder Menge Selbstvertrauen nach Frankfurt. Die letzte Pleite kassierte die Xavi-Elf im Pokal: Nach dem 2:3 nach Verlängerung bei Athletic Bilbao strich sie die Segel. Das wenig ruhmreiche 0:0 in der Europa League gegen Galatasaray Istanbul ausgeklammert, gewannen die Katalanen die jüngsten acht Partien. Dabei erzielte der FCB im Schnitt mehr als drei Treffer pro Partie. Zahlen, die die Eintracht warnen sollten.