Eintracht fliegt aus Europa: Krösche sieht "das schlechteste Spiel" - Trapp emotional
Von Yannik Möller
Durch die 1:2-Niederlage gegen Union Saint-Gilloise am Donnerstagabend muss sich Eintracht Frankfurt aus dem europäischen Wettbewerb verabschieden. Weil der Bundesligist im Hinspiel eine zwischenzeitliche 2:0-Führung aus der Hand gab und somit ein 2:2-Remis hingenommen werden musste, reichte die Niederlage im heimischen Stadion für das direkte Aus in der Conference League.
Hin- und Rückspiel zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ausscheiden auch leistungsgerecht ist. Im gestrigen Rückspiel zeigte die SGE eine über weite Strecken ernüchternde Leistung, die nur wenig Dynamik und Torgefahr ausstrahlte.
Krösche mit sehr kritischen Worten - und Rückendeckung für den Trainer
"Wir sind verdient ausgeschieden", ließ Markus Krösche nach dem Abpfiff erst gar keine Zweifel über die Gerechtigkeit dieses Resultats aufkommen (Stimmen via kicker). Der Sportvorstand zeigte sich sehr frustriert und betonte: "Gerade so wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, können wir einfach nicht Fußball spielen - und schon gar nicht international."
Krösche sah gar "das schlechteste Spiel, das wir bisher gemacht haben". "So können wir nicht auftreten", fügte er hinzu und forderte im Hinblick auf das Liga-Wochenende ein entsprechend anderes Gesicht.
Weil es bisweilen nicht das erste Spiel war, bei dem die Eintracht im größeren Maße enttäuscht, hält sich auch die Kritik an Dino Toppmöller. Eine Trainerdiskussion wischte Krösche aber direkt beiseite. Auf die Frage, ob es mit dem Trainer weitergehe, antwortete der Sportvorstand ebenso knapp wie deutlich mit einem "na klar".
"Er macht gute Arbeit mit den Jungs, versucht sie weiterzuentwickeln. Heute war es ein Rückschlag, das muss man ehrlich sagen, aber insgesamt macht er gute Arbeit mit der Mannschaft", nahm er Toppmöller in Schutz. Trotzdem zähle es nun in der Bundesliga. Im Ligabetrieb müsse man "alles dafür tun, dass wir nächstes Jahr wieder international spielen".
Toppmöller "extrem enttäuscht" - Trapp reagiert emotional auf das Europa-Aus
Toppmöller selbst zeigte sich "extrem enttäuscht über das Ausscheiden" (via hessenschau). "Wir wussten um die Bedeutung des Spiels, aber wir haben es einfach nicht auf den Platz bekommen", monierte er.
Der Eintracht-Coach führte aus: "Wir sind nicht gut in die Zweikämpfe gekommen, die Abstände waren zu groß. Auch mit Ball war das heute zu wenig. Aber wie Steppi gesagt hat: 'Lebbe geht weiter'. Wir müssen schon allein aufgrund des Supports am Sonntag eine Reaktion zeigen und wollen uns über die Bundesliga Europapokal-Nächte in der kommenden Saison besorgen."
Zwar genauso enttäuscht, aber doch spürbar emotionaler zeigte sich Kevin Trapp nach dem Spiel. Für ihn sei es "ganz schwierig, das rational zu analysieren", merkte er am RTL-Mikrofon an - offenbar mit leichten Tränen in den Augen.
"Wir sind nicht schnell genug nach vorne gekommen, tun uns sehr schwer momentan, Chancen zu kreieren. Das war insgesamt zu wenig", ordnete er das Ausscheiden ebenfalls als entsprechend verdient ein.
Gerade der internationale Run der Frankfurt war oftmals das Highlight einer ganzen Saison. "Wir hatten immer viel Spaß an den Spielen, haben die Leute auch mitgerissen", wusste Trapp um die Bedeutung dieser Partien. Der Keeper ergänzte: "Wie sehr das auf die Stimmung drückt, haben wir mit dem Abpfiff gesehen. Es war Stille im Stadion, das ist sehr schwierig zu verdauen."
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