"Ein Unding": Goretzka mit deutlicher Kritik zur WM-Vergabe
Von Yannik Möller
Je näher die Weltmeisterschaft in Katar rückt, desto größer wird das Thema der Vergabe. Auch Leon Goretzka hat sich nun deutlich gegen Katar als Ausrichter des Turniers positioniert.
Die Weltmeisterschaft in diesem Jahr gibt wahrlich viel Anlass für Kritik. Sei es der Zeitpunkt an sich, mit einem Turnier, dass für die allermeisten teilnehmenden Nationen im Winter und somit inmitten der laufenden Saison stattfindet, oder schlichtweg Katar als Ausrichter.
Während sich auch der DFB zuletzt vorsichtig kritisch zeigte, wird noch immer eine gewisse Akzeptanz dieser Turnier-Vergabe in den Fokus gestellt. Etwa mit Verweis auf die sich immerhin verbessernden Menschenrechts-Bedingungen im Gastgeberland.
Bruder, schlag' den Ball lang - der 90min-Podcast. Investigativ-Journalist Benjamin Best spricht über die WM-Vergabe nach Katar.
Fehlender Blick auf Menschenrechte "ein Unding"
Schon deutlicher wurde nun Leon Goretzka. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern ist ohnehin dafür bekannt, politisch deutlich Stellung zu beziehen. Öffentlich engagiert er sich beispielsweise in Kampagnen gegen Rechtsextremismus.
Auch zur Katar-WM äußerte er sich jetzt. Im GQ Hype blickte er voraus: "Auch wenn die WM erst im Winter angepfiffen wird, ist sie schon jetzt allgegenwärtig. Sportlich, aber insbesondere auch politisch."
Immerhin werden "seit der Vergabe die Menschenrechtsprobleme thematisiert, werden Missstände zurecht kritisiert", empfand er. Zur Vergabe hat er - für den deutschen Profi-Fußball - vergleichsweise deutliche Worte parat: "Für uns alle ist es ein Unding, dass die Einhaltung der Menschenrechte bis vor wenigen Jahren kein Vergabekriterium war."
Ein Boykott ist nach wie vor kein Thema, und das wird es auch nicht mehr werden. Stattdessen möchte die deutsche Nationalmannschaft vor Ort das ein oder andere Zeichen setzen.