Ein Trio als Verlierer des Transfersommers beim HSV!

Mit schwerem Stand beim HSV: Gideon Jung
Mit schwerem Stand beim HSV: Gideon Jung / DeFodi Images/Getty Images
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Das Transferfenster ist endgültig geschlossen. Vereinslose Spieler können zwar weiterhin noch unter Vertrag genommen werden, aber aktuell sieht es beim Hamburger SV nicht so aus, als würde der Klub noch mal aktiv werden. Mit sechs externen Neuzugängen plus einigen Leih-Rückkehrern wähnt man sich im Volkspark insgesamt gut aufgestellt.

Und wie jeder personelle Umbruch, zieht auch der diesjährige Sieger und Verlierer nach sich. Zu letzteren gehört beim HSV ein Trio, das es in den nächsten Wochen und Monaten prinzipiell schwer haben wird, zu Einsatzzeiten zu kommen. Ich sage "prinzipiell", weil der Fußball ein Tagesgeschäft ist und eine schwere Verletzung einer Stammkraft alle Pläne des Trainerstabes in Bruchteilen von Sekunden zunichte machen kann.

Fußball ist schnelllebig und unvorhersehbar

Wir erinnern uns alle (ungern) des Wadenbeinbruches von Jan Gyamerah zu Beginn der letzten Saison. Oder die Verletzung, einen Monat später, von Josha Vagnoman, der eigentlich den Backup für Gjambo geben sollte. Und plötzlich hatte der HSV ein massives Problem auf der rechten Außenbahn.

Doch derartige Unwägbarkeiten mal beiseite geschoben, werden es Daniel Heuer Fernandes, als designierte Nummer zwei, Gideon Jung und Dauer-Bankdrücker Bobby Wood schwer haben, Thioune von sich zu überzeugen. Zwar schlägt auch der HSV-Coach keinem Spieler die Nase vor der Tür zu, doch zu den bevorzugten Optionen in seinem Schema gehören die drei ganz offensichtlich nicht.

Will den Konkurrenzkampf annehmen: Daniel Heuer Fernandes
Will den Konkurrenzkampf annehmen: Daniel Heuer Fernandes / Thomas Eisenhuth/Getty Images

Für Jung und Heuer Fernandes, deren Verträge noch bis Sommer 2022 laufen, könnte deshalb die in schon in zehn Wochen anstehende Winter-Transferperiode durchaus von Relevanz sein. Bei Bobby Wood, dessen Arbeitspapier in acht Monaten endet, muss man hingegen davon ausgehen, dass er seinen hochdotierten Vertrag in der Hansestadt bis zum letzten Tag absitzen wird. Was - nebenbei gesagt - auch sein gutes Recht ist. Ob er sich jedoch mit seinen wiederholten Weigerungen, eine neue (wenn auch geringer entlohnte) sportliche Herausforderung zu suchen, einen Gefallen getan hat, wird man abschließend wohl erst in ein paar Jahren beantworten können.

Wird seinen Vertrag bis nächsten Sommer aussitzen: Bobby Wood
Wird seinen Vertrag bis nächsten Sommer aussitzen: Bobby Wood / DeFodi Images/Getty Images

Das Gegenmodell zu diesem Dreierpack, die allesamt und trotz eher düsterer Perspektiven die Herausforderung beim HSV annehmen wollen (bei Wood klingt das, ich weiß, ein wenig schönfärberisch), bildet der Brasilianer Ewerton. Der musste über den Sommer hinweg zusehen, wie der HSV einen Innenverteidiger oder defensiven Mittelfeldakteur nach dem anderen verpflichtete - und er entsprechend in der Hackordnung immer weiter nach hinten durchgereicht wurde.

Sah keine Zukunft mehr beim HSV: Ewerton
Sah keine Zukunft mehr beim HSV: Ewerton / TF-Images/Getty Images

Am Ende zog er, kurz vor Ultimo, die Reißleine, löste den Vertrag mit den Hanseaten auf und heuerte bei Aufsteiger Würzburger Kickers an. Doch selbst da "entkommt" er dem blau-weiß-schwarzen Dunstkreis nicht ganz. Schließlich hat HSV-Legende Felix Magath bei den Kickers das Sagen.