"Ein großer Moment": Warum die Europa League für Arsenal so wichtig ist

Mikel Arteta coacht beim Halbfinal-Hinspiel in Villarreal.
Mikel Arteta coacht beim Halbfinal-Hinspiel in Villarreal. / David Ramos/Getty Images
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Am Donnerstagabend finden die Rückspiele im Halbfinale der Europa League statt. Der FC Arsenal muss dabei eine 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel beim FC Villarreal mit Ex-Trainer Unai Emery wett machen, um ins Finale einzuziehen, wo dann aller Voraussicht nach Manchester United wartet. Dieses zu erreichen und zu gewinnen wäre für die Gunners ungeheuer wichtig.

Warum das so ist? Nun, gehen wir zunächst einmal ganz nüchtern an die Sache heran: In der Premier League ist Arsenal aktuell neunter und würde sich Stand jetzt nicht für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Die Konstellationen der englischen Pokalwettbewerbe bedeutet zwar, dass sogar Rang sieben reichen würde, aber der FC Liverpool dort ist fünf Zähler entfernt und hat auch noch ein Spiel weniger. Es wäre schon sehr überraschend, wenn sich Arsenal durch die Liga noch für das internationale Geschäft qualifiziert.

Arsenal ist auf dem Weg ins Mittelmaß

Und selbst wenn, dann sprechen wir von der European Conference League. Das würde den Wettbewerb zwar aufwerten, aber will Arsenal da wirklich hin? Nein, wesentlich lukrativer wäre da natürlich die Champions League, für die sich die Gunners qualifizieren könnten, sofern sie die Europa League gewännen. Es wäre die erste Teilnahme an der Königsklasse seit 2016/17, als sie von den Bayern im Achtelfinale insgesamt mit 2:10 abgefertigt wurden.

Zuvor war Arsenal seit 1998 Dauergast in der Champions League gewesen, womit wir die nüchterne und rein rationale Schiene verlassen. Arsenal war für einige Zeit einer der größten Vereine Europas, was natürlich maßgeblich mit dem Namen Arsene Wenger verbunden war. Doch dass es seit nun mehr vier Jahren keinen Champions-League-Fußball in Islington gegeben hat, passt zur Entwicklung der jüngeren Vergangenheit, die den Verein mehr und mehr ins Mittelmaß führt. Mittlerweile gibt es großes Gelächter, wenn Arsenal an einer Super League teilnehmen will - was haben die denn dort verloren? Und natürlich gibt es das Angebot zur Übernahme des Vereins, die Fans haben vom aktuellen Besitzer die Nase voll.

Trainer Mikel Arteta selbst hat das Abschneiden in der Europa League extrem hoch stilisiert. "Es ist ein großer Moment. Nicht für mich, sondern für den gesamten Verein", sagte er (via BBC): "Für alles, was in de vergangenen zwei Jahren passiert ist." Damals stand Arsenal schon einmal im Finale der Europa League, unter der Leitung von Emery, verlor dort aber gegen Chelsea mit 1:4.

"Ich glaube, es ist sehr wichtig und es wäre unser größter Schritt vorwärts, wenn wir das Finale erreichen und um die Trophäe spielen können", führte Arteta weiter aus. Er weiß auch, dass er langsam liefern muss, dass dieser große und stolze Verein endlich einmal wieder etwas vorweisen muss.

"Es ist das wichtigste Spiel der Saison und wir wissen, dass wir es gewinnen müssen."

Arsenals Pierre-Emerick Aubameyang

Sollten Arteta und seine Mannen es tatsächlich schaffen, ins Finale in Danzig einzuziehen und dort sogar zu gewinnen, würden sie ein großes Stück Arsenal-Geschichte schreiben: Bislang haben die Gunners nämlich noch keinen der aktuellen internationalen Wettbewerbe gewinnen können. Jemals. Der einzige Erfolg auf europäischer Ebene war der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1994. In Europa League (früher UEFA-Cup) und Champions League (Europapokal der Landesmeister) gab es insgesamt drei Finalteilnahmen, aber keinen Sieg.

Die Gunners am Scheideweg

Es hängt also sehr viel ab vom Duell mit Villarreal am Donnerstagabend und dann dem eventuellen Finale in der Europa League. Der Titel dort und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League könnte eine Art Neustart bedeuten und den taumelnden Riesen wieder auf stabile Füße stellen. Andersherum droht die erste Saison ohne internationalen Fußball seit 1995/96 - und der endgültige Absturz ins Mittelmaß.