Ein DFB-Star dabei: UEFA präsentiert Topelf der EM 2024
Von Dominik Hager
Die EM ist vorbei und hat mit Spanien einen würdigen Titelträger gefunden. Da überrascht es nicht, dass es einige Stars der Furia Roja in die UEFA-Elf der EURO 2024 geschafft haben. Mit dabei ist allerdings auch ein Deutscher. Generell scheint die UEFA bei ihrer Wahl voll auf die Top-Nationen und Spieler mit großen Namen gesetzt zu haben. Underdogs fehlen in der Auswahl völlig.
Wir werfen einen genaueren Blick auf die UEFA-Top-Elf:
1. TW: Mike Maignan (Frankreich)
Gleich auf der Torhüter-Position hat die UEFA eine überraschende Wahl getroffen. Schließlich hätte man meinen können, dass Giogi Mamardashvili mit seinem Paraden-Rekord gegen Tschechien und seinen weiteren Top-Auftritten die Auszeichnung verdient gehabt hätte. Mit Mike Maignan macht die UEFA aber auch keinen Fehler. Der Franzose hat stark gehalten und bis zum Spanien-Spiel nur einen Gegentreffer kassiert. Insbesondere sein Auftritt gegen Portugal konnte sich sehen lassen. Beim 1:2 gegen Spanien war er bei beiden Treffern machtlos.
2. RV: Kyle Walker (England)
Dieser Mann ist einfach eine Maschine. Trotz seiner inzwischen 34 Jahren ist Walker noch immer so schnell und athletisch, dass er in den Sprint-Duellen Flügelflitzer wie Nico Williams und Cody Gakpo abkochen kann. Defensiv dürfte Walker definitiv zu den besten Rechtsverteidigern aller Zeiten gehören. Demnach geht seine Nominierung voll in Ordnung, selbst wenn nach vorne nicht viel von ihm kam und auch sein Passspiel Schwächen offenbarte.
3. IV: William Saliba (Frankreich)
Was für Maignan gilt, gilt natürlich auch für William Saliba: An Frankreichs Defensive lag es nicht, dass das Turnier kein Glanzstück der Franzosen wurde. Saliba verteidigte im Verbund mit Dayot Upamecano stark und leistete sich im Gegensatz zu seinem Nebenmann, der gegen Polen einmal patzte, keinen schweren Fehler. Saliba überzeugte mit seiner Abgeklärtheit und seinem starken Spielaufbau und hat die Nominierung verdient, wenngleich es gewiss auch andere Kandidaten gegeben hätte.
4. IV: Manuel Akanji (Schweiz)
Auch die Schweiz gehörte zu den defensiv gut aufgestellten Teams, wenngleich die Führung gegen England nicht hielt und ausgerechnet Akanji mit einem schwachen Elfmeter an Pickford scheiterte. Ansonsten agierte der Manchester-City-Profi jedoch äußerst stark im Zweikampf und dirigierte die Verteidigung als klarer Abwehrchef. Dennoch dürfte zumindest Chris Kramer sauer sein, dass es Riccardo Calafiori nicht in die Mannschaft geschafft hat. Der Italiener absolvierte aber eben auch nur Gruppenspiele und war im Achtelfinale gegen die Schweiz gesperrt.
5. LV: Marc Cucurella (Spanien)
Die Nominierung von Marc Cucurella dürfte so manchen deutschen Fan nicht zusagen. Wäre sein Handspiel gegen Deutschland mit einem Elfmeter bestraft worden, hätte es der Chelsea-Profi wohl auch nicht in die Elf geschafft. Wie wir allerdings wissen, kam es anders und Cucurella war ein entscheidender Spieler für den EM-Titel. Defensiv war der Linksverteidiger eine Macht und immer ganz nah am Gegenspieler dran. Offensiv spielte er viele Sicherheitspässe, brachte dann aber den entscheidenden Ball zum 2:1 durch Oyarzabal im Finale in die Mitte.
6. ZDM: Rodri (Spanien)
Natürlich darf auch Rodri in dieser Aufstellung nicht fehlen. Der Manchester-City-Profi war hauptverantwortlich dafür, dass Spanien von allen Teams am strukturiertesten aufgetreten ist. Rodri ist einfach unglaublich intelligent und spielstark. Zudem stabilisiert er die Defensive, was ihn wahrscheinlich zum derzeit komplettesten und besten Sechser der Welt macht.
7. ZM: Fabian Ruiz (Spanien)
Nach seiner durchwachsenen Saison bei PSG war mit Fabian Ruiz eigentlich gar nicht so zu rechnen. Der Mittelfeldspieler strafte seine Kritiker aber auf Anhieb Lügen. Insbesondere gegen Kroatien und Georgien war Ruiz mit jeweils einem Tor und einem Assist einer der Spielentscheider. Darüber hinaus spulte er ein enormes Pensum ab und war immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor gut. Selbst wenn er im Passspiel nicht ganz so sicher agierte wie manch seiner Kollegen hat der 28-Jährige ein sensationelles Turnier gespielt.
8. ZOM: Dani Olmo (Spanien)
Er kam, sah und siegte. Als Ersatzmann ins Turnier gestartet, wurde Olmo direkt zum Schlüsselspieler. Mit seinem Tor und seinem Assist war Olmo der Hauptgrund, warum die Spanier Deutschland mit Ach und Krach bezwingen konnten. Im Anschluss erzielte er den Siegtreffer gegen Frankreich. Mit drei Toren und zwei Assists war Olmo einer der Top-Torjäger und Top-Scorer des Turniers.
9. RA: Lamine Yamal (Spanien)
Und gleich noch ein Spanier. Kleiner Spoiler am Rande: Der letzte Spanier in der Elf des Turniers ist Lamine Yamal nicht. Der gerade erst 17 Jahre alt gewordene Flügelstürmer gehört aber zweifellos zwingend in die Top-11. Yamal begeisterte mit seiner Unbekümmertheit und seinen Dribblings. Dazu war er noch äußerst effektiv. Yamal war mit vier Assists der beste Vorlagengeber des Turniers. Unter anderem gab er gegen Deutschland und England wichtige Vorlagen. Nicht weniger entscheidend war sein Zaubertor gegen Frankreich.
10. MS: Jamal Musiala (Deutschland)
Jamal Musiala war der auffälligste Spieler einer starken deutschen Mannschaft, die Spanien am Rand einer Niederlage hatte. Der 21-Jährige glänzte mit drei Toren und war somit einer der vielen Top-Torjäger des Turniers. Musiala begeisterte wie gewohnt mit starken Dribblings und legte 100 Prozent Einsatz an den Tag. Natürlich gelang auch ihm nicht immer alles, jedoch kann man ihm dennoch ein Top-Turnier bescheinigen.
Dass der offensive Mittelfeldspieler in der UEFA-Topelf als Mittelstürmer aufgeführt ist, zeigt, dass diese EM sicher nicht die der gelernten Torjäger war.
11. LA: Nico Williams (Spanien)
Auf Linksaußen darf Nico Williams in der Topelf nicht fehlen. Der 22-Jährige war einer der Entdeckungen des Turniers und überzeugte mit seiner Athletik und seinen Dribblings. Fehlte es Williams abgesehen vom Georgien-Spiel teilweise an der nötigen Effizienz, war er im Finale voll da und erzielte den Treffer zum 1:0.