Ein 0:0, das die Fohlen nicht weiterbringt: Gladbach fehlt der letzte Wille

Xaver Schlager (2.v.r.) wehrt einen Torschuss von Alassane Plea (2.v.l.) ab.
Xaver Schlager (2.v.r.) wehrt einen Torschuss von Alassane Plea (2.v.l.) ab. / Pool/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach muss nach dem 0:0 in beim VfL Wolfsburg noch mehr um die Champions League bangen. Den Fohlen fehlt in dieser Saison oft der letzte Wille, um enge Spiele für sich zu entscheiden oder Resultate zu behaupten.

Unzufrieden waren die Gladbacher nach dem Unentschieden in Wolfsburg nicht. Vor allem Trainer Marco Rose und Lars Stindl schienen eher recht glücklich darüber zu sein. "Unter dem Strich steht eine sehr leidenschaftliche und gute Defensivleistung", meinte Rose (via borussia.de). Gladbachs Kapitän echauffierte sich sogar etwas über die Fragestellung der Sky-Reporterin Nele Schenker. "Das ist ein sehr negatives Interview", befand Stindl, weil Schenker darauf hinauswollte, dass dieser Punkt und generell die aktuelle Ausbeute zuletzt für die Gladbacher Ambitionen ja eigentlich zu wenig sei. "Insgesamt haben wir uns diesen Punkt hart erarbeitet."

"Ich glaube, das war kein negatives Interview, sondern einfach nur Fakten, die sich aktuell für Borussia Mönchengladbach einfach nicht so positiv anhören", bemerkte Jessica Libbertz nach dem Interview im Studio des TV-Senders und hatte damit recht. Natürlich ist ein Punkt in Wolfsburg an sich okay, aber drei Spiele ohne Sieg und jetzt sechs Punkte Rückstand auf Rang vier sind schlechte Nachrichten für die Fohlen.

Dass sie das ein wenig anders sehen, spricht auch dafür, dass im Moment ein wenig der Biss fehlt. Der letzte Wille, in diesen engen Spielen dann doch zu gewinnen. Das war in Wolfsburg so, wo die Gladbacher nur phasenweise mal besser waren, insgesamt aber wenig zustande brachten. Das war vor zwei Wochen in Berlin so und das war ganz besonders im Derby gegen den 1. FC Köln so. Und über die vielen späten Gegentore, die bereits unzählige Punkte kosteten, haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.

Die Mannschaft zeigt ihr ganzes Können zu selten

Es geht gar nicht darum, den Spielern oder Verantwortlichen die richtige Einstellung oder gar den Charakter abzusprechen. Das wäre Unsinn. Im Großen und Ganzen stimmen die Leistungen ja, was fehlt ist aber die letzte Konsequenz. So ist es jedenfalls nicht gut genug für die Königsklasse und wenn es so weiter geht, nicht einmal gut genug für die Europa League. Es gibt zu viele schwächere Spiele, zu selten ein echtes Aufbäumen, zu oft Leerlauf. Einige Spieler, gerade in der Offensive, scheinen ihrer Form derzeit hinterherzulaufen.

Bei alledem dürfen natürlich die Heimsiege gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern München nicht vergessen werden. Ohne diese sechs Punkte sähe es sehr düster aus. Da hat die Mannschaft gezeigt, was sie auf dem Kasten hat und dass sie mit den stärksten der Liga mithalten kann. Leider tut sie es zu selten.