Nach Last-Minute-Remis: Aues Gonther giftet gegen den HSV
Von Tal Lior
Beim FC Erzgebirge Aue kann man immer noch nicht das Spielgeschehen am Freitagabend begreifen. Der abstiegsbedrohte Zweitligist musste nach einem kuriosen Eigentor in allerletzter Minute zwei Punkte abgeben und sich mit einem 1:1-Remis zufrieden geben. Nach dem Spiel machten die Spieler und Funktionäre des "Kumpelvereins" ihrem Ärger Luft.
Der 35-jährige Marc Hensel, der seit nicht einmal zwei Wochen Aue als Interimstrainer leitet, konnte beim MDR über seine Mannschaft nur Gutes sagen: "Die Mannschaft hat einen traumhaften Job gemacht. Die Mannschaft ist ein Geschenk für jeden Trainer. Ich lebe hier und bin diesem Verein unendlich dankbar. Natürlich würde ich gern hier weiterarbeiten." Vom HSV habe er derweil "nicht viele Chancen gesehen", was sicherlich auch viele Fans der Hamburger denken.
Nach dem Spiel fand auch Aues Abwehrchef Sören Gonther bemerkenswerte Worte. Der 34-Jährige lobte den Unglücksraben Dirk Carlson, der mit seinem Eigentor für den Punktverlust sorgte: "Es tut mir für Dirk unfassbar leid, weil er heute ein Riesen-Spiel gemacht hat. Er hat alles verdient, aber nicht so ein Ei."
Am Ende ließ sich Gonther auch zu einer Spitze gegen den Gegner hinreißen: "Am Ende muss man auch konstatieren, dass der HSV weiß, wie die 2. Liga ist. Sie sind oft genug hier gewesen - und wahrscheinlich auch nächstes Jahr wieder. Darauf freuen wir uns."
Ob Gonther am Ende der Saison mit dieser Prognose Recht behalten wird? Der HSV ist jedenfalls nach neun Spieltagen vom Tabellenersten mit einem Spiel weniger drei Punkte entfernt, Aue befindet sich derweil nach nur vier geholten Punkten auf dem 17. Tabellenrang.