Dynamo Dresden will rechtlich gegen den Abstieg vorgehen
Von Janne Negelen
In dieser Saison musste Dynamo Dresden einiges ertragen. Zum negativen Höhepunkt kam es für die Sachsen nach dem Zweitliga-Neustart. Durch die Auflagen während der Krise will der Absteiger den Gang in Liga Drei anfechten.
Die Coronakrise stellte auch die Welt von Dynamo Dresden auf den Kopf. Während die Sachsen gegen den ohnehin drohenden Abstieg kämpften, zerstörten die vielen Wochen ohne Fußball den Rhythmus. Gerade Dresden sollte es in dieser Zeit allerdings enorm schlimm erwischen.
Kurz vor dem angepeilten Wiederbeginn wurden vier Spieler und ein Betreuer positiv getestet. Der gesamte Klub musste damit in Quarantäne und verpasste die ersten Spieltage. Dass Dynamo die restlichen neun Duelle in 28 Tagen nachholen mussten, wird nun offiziell bei der DFL beklagt.
Aufstockung der 2. Liga auf 20 Mannschaften?
Wie die Bild berichtet, will Dresden eine Aufstockung der zweiten Spielklasse auf 19 oder 20 Teams vorschlagen. Ein erstes Treffen mit dem Aufsichtsrat und dem Präsidium der Deutschen Fußballliga gab es bereits. Ein als unfair betrachteter Abstieg wäre dann vorerst nichtig.
Die Gründe für die rechtlichen Schritte hängen vor allem mit dem komprimierten Spielplan zusammen. Der Klub äußerte Unverständnis darüber, weshalb trotz vieler Testungen alle Spieler und Betreuer dem Ligabetrieb fernbleiben mussten, und eben nicht nur die positiv getesteten Akteure. Erst so sei das unmögliche Programm zum Ende überhaupt entstanden.
Die Dresdner beauftragten bereits eine Anwaltskanzlei, die die Möglichkeiten einer Klage auf Aussetzung der Abstiegsregel ausloten sollte. Auch ein Schadensersatz wird in Betracht gezogen. Der Liga müssen die Sachsen nun konkrete Pläne vorlegen. Erst dann kann über die Zukunft im Unterhaus entschieden werden.
Ob ein möglicher Antrag durchkommen würde, ist definitiv fraglich. Mit dem Abstieg ist Dynamo kein Mitglied der DFL mehr, was den Rechtsweg komplizierter macht. Auch die Rolle von Mitabsteiger Wehen Wiesbaden ist noch nicht geklärt. Bis zur kommenden Saison wollen die Sachsen dennoch nichts unversucht lassen.