Weltmeister unter Druck: Das sagt FCN-Trainer Klose zur Kritik
Von Hendrik Gag
Mit sieben Punkten aus sechs Spielen hat der FC Nürnberg einen durchwachsenen Saisonstart hingelegt - noch schlimmer wird es mit Blick auf die Spielverläufe der einzigen beiden Siege. Gegen den FC Schalke (3:1) drehte der Glubb das Spiel, nachdem Ron Schallenberg eine höchst strittige gelb-rote Karte gesehen hatte. Bis dahin führten die Knappen mit 1:0 und schienen die Partie im Griff zu haben.
Den 2:1-Siegtreffer gegen den Aufsteiger SSV Ulm brachte ein Elfmeter in der neunten Minute der Nachspielzeit, der zudem wiederholt wurde, nachdem Stürmer Lukas Schleimer im ersten Versuch gescheitert war. Etwas weniger Glück und der FCN wäre in der Nähe der Abstiegsränge.
Und so wird die Kritik an Neu-Trainer Miroslav Klose vor dem Auswärtsspiel beim Tabellensechsten Hannover 96 lauter. Den zunehmenden Druck spürt der Weltmeister von 2014, wie er gegenüber der Bild verrät: "Als Spieler ist es ein bisschen leichter. Da musst du nur wissen, dass du im nächsten Spiel treffen musst. Und wenn du nicht triffst, dann musst du schauen, dass du eben im nächsten Spiel triffst. Irgendwann werden dann die Minuten gesammelt. Aber als Trainer kannst du nicht sagen, das nächste Spiel. Da kann es dann schon vorbei sein.“
Vom Druck hemmen lassen will er sich nicht, im Gegenteil, Klose sieht sich durch seine Erfahrung als Weltklasse-Stürmer gut gewappnet: "Ich habe als Spieler ganz viele Drucksituationen erlebt. Da war ich mit am stärksten. Deswegen kann ich die Jungs auch entsprechend vorbereiten, worauf kommt es an, welche Spieler und welche Charaktere brauchst du jetzt in dieser Situation."
Eine Idee, wie er die Trendwende herbeibringen kann, habe er bereits: "Wir haben hier lange und intensiv miteinander gesprochen und die ersten sieben Spiele analysiert. Wir müssen einfach die Positivität wieder zurückbringen."
Für den schwachen Saisonstart trage er selbst Verantwortung: "Wir haben uns auch so ein bisschen ertappt, dass wir bei unseren Spielern gesagt haben, er hat die und die Stärke, aber was kann er nicht. Hertha kommt mit schellen Eins gegen Eins-Spielern und so weiter. Wir müssen aber wieder mehr auf unsere Stärken und weniger auf die, des Gegners achten.“"
Eine Grundlage für baldigen Erfolg sei zumindest gelegt, die Stimmung im Team sei weiterhin positiv: "Die Jungs glauben daran. Nach diesem Spiel hätte es auch sein können, dass alle mit dem Kopf nach unten herumlaufen. Aber das ist es nicht."
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