Drohende FIFA-Sperre: Sambia könnte von Olympia disqualifiziert werden

Die FIFA droht dem sambischen Fußballverband mit einer Sperre. Dadurch könnte die Frauenmannschaft vom Olympischen Turnier ausgeschlossen werden.
De Frauennationalmannschaft Sambias bei der Weltmeisterschaft 2023.
De Frauennationalmannschaft Sambias bei der Weltmeisterschaft 2023. / SAEED KHAN/GettyImages
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Nachdem die Frauennationalmannschaft Sambias erst letzten Monat das Ticket für die im Sommer stattfindenden Olympischen Spiele löste, droht nun der Ausschluss vom Turnier. Grund dafür seien Geldwäschevorwürfe gegenüber dem Präsidenten des Verbandes und eine "unzulässige Einflussnahme Dritter", wie The Guardian berichtete.

In Folge einer drohenden Suspendierung würden sambische Teams von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen werden - so auch die Frauenmannschaft von den Olympischen Spielen in Paris. Sambia bildet gemeinsam mit den USA und Australien die Gruppengegner der DFB-Frauen.

Der Präsident im Fokus

Grund für die drohende Suspendierung sei unter anderem Andrew Kamanga, seit 2016 Präsident des FAZ (Fußballverbandes Sambia). Der 57-Jährige wurde letzte Woche von der sambischen Drogenbekämpfungskommission angeklagt und festgenommen, da er sich unter Vorspielung falscher Tatsachen staatliche Gelder beschafft habe und Teil eines Betruges gewesen sei. Der Präsident habe mit dem Geld Anfang des Jahres Reisen für zwei Mitarbeiter zum Afrika-Cup an der Elfenbeinküste finanziert.

Neben Kamanga wurden auch der Generalsekretär der FAZ, Reuben Kamanga, sowie Madalitso Kamanga und Jairous Siame vom Obersten Gerichtshofs Sambia angeklagt. Alle vier sollen als Teil des Betreuerstabs des Verbandes zu dem Turnier gereist sein. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe allerdings bisher zurück.

Die FIFA reagiert per Brief

In einem Brief an den sambischen Verband letzten Freitag erklärte die FIFA, dass ihnen die Vorwürfe der Geldwäsche bekannt seien und sie diese ernst nehmen. Der Beauftragte der Mitgliedsverbände bei der FIFA, Kenny Jean-Marie, forderte die FAZ auf, bis Dienstag "Kopien aller im Zusammenhang mit den Anschuldigungen erhaltenen Dokumente" darzulegen. Des Weiteren soll der Verband seine geplante Jahreshauptversammlung abhalten. Zuletzt verhinderte eine einstweilige Verfügung des Obersten Gerichtshof die Durchführung der Versammlung. Der Weltverband FIFA weist die FAZ an, ihre Jahreshauptversammlung abzuhalten. Doch das ist schwieriger als gedacht, da ein Richter vergangenes Wochenende die einstweilige Verfügung bis Donnerstag verlängerte.

Laut der FIFA ist das ein Verstoß gegen einen Artikel ihrer Satzung: "Der Beschluss des Obersten Gerichtshofs von Sambia vom 24. April 2024 scheint eindeutig auf eine unzulässige Einflussnahme Dritter hinauszulaufen, die als Verstoß gegen Artikel 19 Absatz 1 der FIFA-Statuten und Artikel 7 Absatz 1. der CAF-Statuten angesehen werden könnten." Nach dem Regelwerk ist es verboten, dass sich Regierungen oder Gerichte in die Führung von Mitgliedsverbänden einmischen. Der Weltverband warnte zudem davor, dass der Verstoß gegen die oben genannten Stauten "Anlass zur Suspendierung" geben kann.

"Wir raten unseren Mitgliedern, Ruhe zu bewahren"

Eine Suspendierung würde bedeuten, dass der Verband "keine seiner Mitgliedschaftsrechte ausüben darf". Bedeutet konkret, dass die Teams des Verbandes bis zur Aufhebung der Sperre nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen.

Der Generalsekretär der FAZ, Reuben Kamanga, versucht indes, die Mitglieder zu beruhigen: "Wir raten unseren Mitgliedern, Ruhe zu bewahren. Es ist zu früh, um zu sagen, ob die FIFA unmittelbare Konsequenzen ziehen wird."