Draxler liebäugelt mit Bundesliga-Rückkehr - PSG will Kehrer verkaufen
Von Dominik Hager
Seit über vier Jahren ist Julian Draxler mittlerweile bei Paris Saint Germain tätig und fast genauso lange gibt es Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied des 27-Jährigen. So blieb ihm der ganz große Durchbruch in der französischen Hauptstadt bis heute verwehrt. Dieser gelang auch seinem Kollegen Thilo Kehrer nur phasenweise. So konnte auch der zweite Ex-Schalker nie so wirklich die nötige Qualität und Konstanz zeigen, wie es bei einem internationalen Topklub erwartet wird. Im Sommer könnten es auch bei ihm soweit sein mit einem Wechsel.
Eigentlich geht es für Julian Draxler und Thilo Kehrer derzeit darum, sich als Stammspieler in Paris für die Europameisterschaft zu empfehlen. Wie bereits unter Thomas Tuchel, erleben jedoch beide ein Dasein zwischen Bank und Spielfeld. So baute der neue Coach Mauricio Pochettino im Rückspiel gegen Barcelona zwar auf Draxler, jedoch nicht auf Kehrer. Im nächsten Spiel kann das aber bereits wieder anders aussehen. Der frühere Wolfsburger kennt dieses Prozedere nun seit mehr als vier Jahren.
Kein Wunder also, dass sich eine gewisse Müdigkeit und ein unzufriedenstellendes Gefühl von Stagnation einstellt. Nachdem Champions-League-Achtelfinale äußerte sich Julian Draxler überraschend deutlich zu seiner aktuellen Situation. "Es ist ein bisschen Heimweh da", gestand er gegenüber Sky und deutete damit eine Rückkehr in die Bundesliga an. Zudem erklärte er jedoch auch, sich derzeit noch nicht entschieden zu haben. "Es laufen viele Gespräche im Hintergrund", erläutert er. Klar ist jedenfalls, dass sein Vertrag im Juni 2021 ausläuft. Mit 160 Spielen, 23 Toren und 36 Vorlagen kann man zwar nicht sagen, dass Draxler in Paris gescheitert sei, den Aufstieg zum absoluten Stammspieler und Leistungsträger hat er jedoch nicht geschafft.
Draxler vor Rückkehr in die Bundesliga? Das sind die Kandidaten
Derzeit spricht also vieles dafür, dass Draxler im Sommer eine Luftveränderung anstrebt. Eine Rückkehr in die Bundesliga ist dabei durchaus möglich, selbst wenn gar nicht so viele Klubs in Frage kommen. Die Bayern könnten Draxler als Ergänzung zwar interessant finden, so wären seine Chancen auf einen Stammplatz wohl noch geringer als in Paris. Borussia Dortmund kommt für den früheren Schalker vermutlich nicht in Frage. Blieben also noch Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig, die das Gehalt von Draxler zahlen könnten und eine reizvolle sportliche Option wären.
Jedoch hat Leipzig mit Olmo, Nkunku, Forsberg und Szoboszlai gleich vier Spieler, die eine ähnliche Position bekleiden. Somit wäre vermutlich Leverkusen die naheliegende Option für Draxler. Nachdem im letzten Jahr Berlin noch ein heißes Thema war, könnte Draxlers Interesse nach der schwachen Saison der Herthaner abgeflacht sein. Aber wer weiß: Vielleicht wird es ja am Ende sogar erneut der VfL Wolfsburg.
Pocettino nicht überzeugt von Kehrer
Im Gegensatz zu Julian Draxler, ist der Abwehr-Allrounder Thilo Kehrer noch zwei Jahre länger an die Pariser gebunden. Einen vorzeitigen Abgang schließt das allerdings noch lange nicht aus. So berichtete die französische Zeitung L'Equipe, dass Trainer Pocettino und sein Stab nicht sonderlich angetan von den Trainingsleistungen des 24-Jährigen sei. Dies soll den Hauptstadt-Klub in ihrem Vorhaben bestärken, denn Ex-Schalker im Sommer zu verkaufen. So konnte dieser auch in wichtigen Spielen zu selten überzeugen und sah beispielsweise im Champions-League-Finale im Duell mit Kingsley Coman meist nur die Rücklichter. Seit dieser Saison besitzt der Klub mit Alessandro Florenzi eine Alternative, die im Gesamtpaket mehr mitbringt, als Kehrer. So spielte der italienische Nationalspieler auch meist von Beginn an, wenn er mal nicht verletzt war.
Nach zwei Jahren Paris und insgesamt 85 Spielen deutet sich also auch hier ein Wechsel an. Vorstellbar ist sowohl ein zukünftiges Engagement im In- oder Ausland. Wie im Falle von Draxler, könnte auch für Kehrer Leverkusen eine Option sein. Allerdings hat der 24-Jährige bislang noch keine Wünsche angedeutet, in die Bundesliga zurückkehren zu wollen. Der zukünftige Weg des Abwehrspielers scheint also völlig offen zu sein.