Divock Origi zum BVB? Das Transfer-Gerücht im Check
Von Stefan Janssen
Der FC Liverpool ist offenbar bereit, Divock Origi im Sommer ziehen zu lassen und Borussia Dortmund soll einer der Interessenten sein. Wie wahrscheinlich ist ein Wechsel des Belgiers zu den Schwarz-Gelben? Das Transfer-Gerücht im Check.
Nach seiner starken Saison 2018/19 hat Divock Origi beim FC Liverpool einen neuen Vertrag bis 2024 unterschrieben. Der Belgier hatte damals einen großen Anteil am Champions-League-Titel der Reds: Im Halbfinale traf er bim 4:0 gegen den FC Barcelona doppelt und auch im Finale erzielte er ein Tor. Für diese Leistungen steht er für immer in den Geschichtsbüchern in Liverpool, doch aktuell kann sich der 25-Jährige davon nichts kaufen.
Denn in der laufenden Spielzeit kommt Origi in der Mannschaft von Jürgen Klopp nur sehr unregelmäßig zum Zug und wenn, dann meist nur für wenige Minuten. In der Startelf stand er in der Premier League erst zwei Mal, Verletzungen haben dabei keine Rolle gespielt. Der Verdacht liegt also nahe, dass sich die Wege am Saisonende trennen, die Daily Mail berichtet jedenfalls, dass man in Liverpool bereit für einen Verkauf ist - und nach Angaben von Football Insider ist Borussia Dortmund an einer Verpflichtung des Angreifers interessiert.
Origi könnte vom Typ her passen - wenn Haaland bleibt
Zunächst einmal klingt Origi, der in der laufenden Saison nur einmal getroffen hat und generell jetzt nicht der Über-Goalgetter ist, für die Ambitionen des BVB nicht geeignet. Doch vom Typ her könnte er durchaus passen: Origi ist ein großer, wuchtiger Mittelstürmer, der vor allem über die Physis kommt. Dass Dortmunds neuer Trainer Marco Rose derartige Angreifer mag, sieht man an seinen Neuverpflichtungen in Mönchengladbach: Marcus Thuram und vor allem Breel Embolo brachten eine ähnliche Wucht mit wie Origi.
Der Nationalspieler Belgiens kennt zudem schon die Bundesliga, weil er 2017/18 ein Jahr an den VfL Wolfsburg verliehen war und in 31 Einsätzen sechs Tore erzielte. Mit einem Tor und einer Vorlage in der Relegation half er zudem bei der Rettung der Wölfe. Als Ergänzung zu Erling Haaland wäre Origi denkbar. Stammspieler-Qualitäten bringt er für den BVB aber nicht mit.
Der Preis und Moukoko
Sollte Haaland also gehen, kann man aus BVB-Sicht nur hoffen, dass Origi ihn nicht ersetzen soll. Das würde schief gehen. Was zudem gegen ihn spricht, ist der kolportierte Preis. Laut Football Insider will der FC Liverpool umgerechnet etwa 14 Millionen Euro verlangen. Für einen Ersatzmann nach einer derartig mäßigen Saison klingt das doch ziemlich happig, gerade zu Corona-Zeiten.
Außerdem würden die Dortmunder mit Origi einen weiteren Kandidaten verpflichten, der Youssoufa Moukoko Spielzeit wegnehmen könnte. Der 16-Jährige hat jetzt schon starke Leistungen in der Bundesliga gezeigt und muss natürlich weiterhin regelmäßig spielen, um sich zu verbessern. Je nach Formation, die Rose spielen lassen will, könnte ein dritter Mittelstürmer ihn diese Zeit kosten.
Fazit: Vom Spielertyp her könnte Divock Origi Erling Haaland ganz gut ergänzen und würde auch in das Schema passen, das Marco Rose offenbar bevorzugt. Doch wird der BVB viel Geld für einen Ersatzmann ausgeben, der Youssoufa Moukoko Spielzeit kosten könnte? Das ginge nur mit einem Systemwechsel einher. Gibt es den nicht, kommt es eher nicht zur Verpflichtung.