Direktes Duell nach Mega-Tausch: Pjanic und Arthur warten noch auf den Durchbruch
Von Stefan Janssen
Aufgrund der Corona-Krise wurde über viele Tauschgeschäfte im Sommer spekuliert, ein wirklich großes kam auch zustande: Miralem Pjanic und Arthur Melo wechselten zwischen dem FC Barcelona und Juventus hin und her. Am Mittwochabend treffen die beiden in der Champions League aufeinander - und beide haben bislang einen schweren Stand.
Schon als Kind habe er davon geträumt, einmal für den FC Barcelona zu spielen, erklärte Miralem Pjanic bei seiner Vorstellung bei den Katalanen. Mit 30 Jahren konnte er sich diesen Traum endlich erfüllen und hat nun Großes vor. Er stellte aber auch klar (via Barcawelt): "Ich brauche Zeit, um mich anzupassen."
Ein wenig Zeit ist Pjanic gleich zu Beginn genommen worden, als er wegen einer Coronavirus-Erkrankung wichtige Wochen der Saisonvorbereitung verpasste. Diesen Trainingsrückstand musste der Bosnier erst einmal aufholen, in La Liga reichte es deshalb bislang nur zu zwei Kurzeinsätzen. Lediglich im ersten Champions-League-Spiel durfte Pjanic von Beginn an ran und absolvierte 76 Minuten.
Ein Fingerzeig darauf, dass er nun näher an der Mannschaft ist, war das aber offensichtlich nicht. Im Clasico gegen Real Madrid saß Pjanic wieder 90 Minuten auf der Bank, er ist unter Ronald Koeman also offensichtlich nicht erste Wahl. Es ist sehr gut möglich, dass er auch gegen seinen Ex-Verein aus Turin zunächst wieder draußen sitzt.
Arthur: Zweimal Startelf, sonst Ersatz
Arthur Melo, der den umgekehrten Weg ging und im Sommer von Barcelona zu Juventus wechselte, geht es ganz ähnlich wie Pjanic: Er ist froh bei seinem neuen Klub und möchte viel erreichen, wie er auf der Pressekonferenz bei seiner Vorstellung verriet: "Ich möchte ein Teil von großen Ligen und großen Titeln sein. Deshalb mag ich dieses Projekt und glaube, dass es eine gute Gelegenheit ist, in meiner Karriere voran zu kommen. Barcelona ist in meinem Herzen, aber jetzt bin ich hier für einen Neustart bei Juventus."
Doch ähnlich wie bei Pjanlic lief auch Arthurs Start nicht optimal. Seine ersten beiden Startelf-Einsätze hatte er erst am vierten und fünften Spieltag der Serie A, in der Champions League in Kiew kam er von der Bank aus. Auch beim Brasilianer ist längst nicht klar, ob er in diesem wichtigen Spiel gegen Barca zu Beginn auf dem Rasen stehen wird.
FC Barcelona kann zufrieden sein
Arthur hat allerdings auch bedeutend mehr Druck bei Juventus zu liefern, als es Pjanic bei Barca hat. Für die Katalanen ging es in erster Linie darum, die klammen Kassen nicht weiter zu belasten, sondern zu füllen: Arthur wollte für eine Vertragsverlängerung viel Geld sehen. Stattdessen spart sich Barca das Gehalt und kassierte zudem mehr als zehn Millionen Euro plus Pjanic von Juve, die zusätzliche Ablösesumme könnte durch Boni wohl sogar noch etwas steigen.
Sollte Pjanic bei Barca also lediglich ein Spieler für die Rotation sein, tut es nicht weh. Arthur dagegen kam für viel Geld und mit hohen Erwartungen nach Turin. Es ist zwar noch viel zu früh für ein Fazit, aber bislang konnte der 24-Jährige noch nicht zeigen, warum. Die Aufstellungen im direkten Duell zwischen Juve und Barca am Mittwochabend dürfte weiteren Aufschluss darüber geben, wo die beiden stehen; nach aktuellem Stand droht beiden aber wieder einmal die Bank.