Toppmöller als würdiger Nagelsmann-Ersatz - Die Bedeutung der Co-Trainer
Von Yannik Möller
Julian Nagelsmann fällt beim FC Bayern durch seine Corona-Erkrankung aus. Dino Toppmöller, sein Assistent, ersetzt ihn - und macht seinen Job richtig gut. Das unterstreicht zusätzlich den Wert der Co-Trainer.
Dass ein Co-Trainer als der Verantwortliche an der Seitenlinie steht, kommt nur äußerst selten vor. Und wenn es mal vorkommt, dann in der Regel nur, weil der Cheftrainer auf der Tribüne sitzt. Etwa wegen einer Roten Karte. Dann obliegt ihm lediglich die Aufgabe des Verwaltens.
Dino Toppmöller hingegen muss zurzeit viel mehr Aufgaben bewältigen. Durch die Corona-Erkrankung von Julian Nagelsmann ist er momentan der starke Mann im Trainerstab beim FC Bayern. Und das nicht nur am einzelnen Spieltag, sondern inzwischen seit etwa einer Woche federführend. In Besprechungen, auf dem Trainingsplatz und in der Spielvorbereitung.
Selbstverständlich ist auch Nagelsmann Teil dieser Vorbereitungen, fühlt er sich doch zum Glück längst nicht so schlecht, dass er an (Video-)Telefonaten regelmäßig teilnimmt. Das sollte die Rolle Toppmöllers dieser Tage aber keinesfalls schmälern.
Toppmöller-Einsatz zeigt die Bedeutung der Co-Trainer auf
Intern wird ihm auch seitens des Teams ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. So spricht die Bild davon, dass er innerhalb der Mannschaft sehr respektiert sei. Als Verantwortlicher bleibe er sehr konzentriert und authentisch, dazu auch ruhig und gelassen. Damit strahlt er die Verantwortung aus, die er dieser Tage schultern muss - und in ferner Zukunft auch regelmäßig übernehmen möchte.
Immerhin dürfte es Trainer geben, die nochmal einfacher zu ersetzen sind, als ein Julian Nagelsmann. Dem 40-Jährigen dürfte sehr entgegenkommen, dass er sich durch seine sehr guten Englisch- und auch Französischkenntnisse gut auszudrücken weiß. Auch in der Anwesenheit des Cheftrainers ist er maßgeblich für die Kommunikation und Erklärungen gegenüber den französischsprachigen Spielern zuständig. Das kommt ihm zugute und hilft ganz aktuell dabei, eine gewisse Autorität bereits inne zu haben.
Was einerseits ein Lob für Toppmöller ist, untermalt andererseits auch nochmal die grundsätzliche Bedeutung von Co-Trainern. Man sieht sie so gut wie nie, sie erklären sich ebenso selten - teilweise kennt man als Fan nicht einmal die Trainer-Assistenten seines eigenen Vereins. Gleichzeitig tragen sie eine große Verantwortung und sind - im Optimalfall - nahezu ebenbürtig an Entscheidungen betroffen wie der Chefcoach.
Durch den FCB ist diese Rolle nun noch einmal in den Fokus gerückt. Umso besser, dass Toppmöller zeigt, welch einen wichtigen Job die Co-Trainer haben und dass sie bestenfalls auch als passender Ersatz dienen können.