Diese Bundesliga-Spieler enttäuschten: Drei Dortmunder in der "Flop-Elf" der Saison
Von Dominik Hager
Nicht jeder Bundesliga-Profi hat in der Saison 2020/21 sein volles Potenzial abrufen können. Fast in jedem Team gab es neben positiven Überraschungen auch mehrere Akteure, die deutlich unter den Erwartungen gespielt haben. Hier ist die "Flop-Elf" der abgelaufenen Saison.
1. Roman Bürki
Roman Bürki galt schon seit längerer Zeit als Wackelkandidat bei Borussia Dortmund. Der Schweizer leistete sich in den vergangenen Jahren zu viele Fehler. Edin Terzić zog im Gegensatz zu Vorgänger Favre die Reißleine und machte Marvin Hitz in der Rückrunde zur neuen Nummer eins.
Bürki selbst fiel zu Beginn der Rückserie aufgrund einer Schulterverletzung aus und schaffte den Sprung in die Startelf erst am 32 Spieltag aufgrund einer Verletzung von Hitz. Seine Tage in Dortmund scheinen gezählt, zumal die Borussen einen neuen Torhüter verpflichten möchten.
Immerhin bleibt er aber als toller Sportsmann in Erinnerung. Zuletzt ließ er den sportlich unbedeutenden Elfmeter von Lars Bender freiwillig durch, um einem gelungenen Karriereende des Leverkuseners nicht im Wege zu stehen.
2. Thomas Meunier
Bayerns Transferflop Bouna Sarr kann froh sein, dass Thomas Meunier in Dortmund noch heftiger enttäuschte. Der frühere Pariser wirkt auf der rechten Abwehrseite wie ein Fremdkörper. Gerade im Spiel mit dem Ball agierte der Belgier mehrere Stufen unter dem Niveau von Vorgänger Achraf Hakimi.
Nachdem Meunier gegen Ende der Hinrunde von Youngster Morey ersetzt wurde, übernahm am Saisonende Łukasz Piszczek, der auch im Spätherbst seiner Karriere Meunier leistungstechnisch in den Schatten stellen konnte.
Bei den BVB-Fans ist der belgische Nationalspieler längst unten durch.
3. Shkodran Mustafi
Noch vor wenigen Jahren war Shkodran Mustafi fester Bestandteil der Nationalmannschaft und Stammspieler bei Arsenal. Nun befindet sich seine Karriere im Tiefflug.
Als Leihgabe von Schalke 04 schaffte es der Routinier nicht, Ruhe ins Team zu bekommen. Im Gegenteil: Mustafi wackelte bedenklich und hatte meist mehr mit sich selbst zu tun. Zwischenzeitlich verlor er sogar seinen Kaderplatz bei den Knappen.
Zwar bewies er gegen Ende der Saison, dass er es auch besser kann, jedoch war zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon alles zu spät.
4. Jordan Torunarigha
Für den Berliner Innenverteidiger war die Spielzeit 2020/21 eine echte Seuchensaison. Eigentlich sah es so aus, als könnte sich der hochtalentierte Abwehrspieler sogar in den Kreis der Nationalmannschaft spielen.
Doch schon von Saisonbeginn an lief mit einem Syndesmosebandanriss alles schief. Im Anschluss hatte der 23-Jährige Probleme in Form zu kommen und spielte nur selten. In der Rückrunde wurde er schließlich von einer Hüftverletzung erneut zurückgeworfen.
Insgesamt absolvierte der begnadete Innenverteidiger nur 14 Spiele.
5. Wendell
Noch vor wenigen Jahren gehörte Wendell zu den besten Linksverteidigern der Liga und wurde unter anderem von Paris Saint-Germain umworben. Bayern 04 Leverkusen ließ den Brasilianer trotz eines Gebotes von angeblich mehr als 30 Millionen Euro nicht ziehen.
Jedoch ging es für den Linksfuß in letzter Zeit stetig bergab. In der Hinrunde verlor Wendell das Duell gegen Daley Sinkgraven und saß meist auf der Bank. Da Sinkgraven in der Rückrunde öfter fehlte, kam der 27-jährige Wendell zumindest unter Hannes Wolf häufiger zum Zug.
Wirklich mehr als biederes Mittelmaß bekamen wir aber nicht zu sehen. Der Linksverteidiger macht viel zu wenig aus seinen Anlagen.
6. Nabil Bentaleb
Nabil Bentaleb steht seit mehreren Jahren sinnbildlich für die Probleme von Schalke 04. Der zentrale Mittelfeldspieler bringt fußballerisch alles mit, scheint aber einfach nicht die nötige Einstellung zu besitzen.
Zu Saisonbeginn agierte der Algerier katastrophal und eckte zudem immer wieder an. Dementsprechend zählte er ab dem neunten Spieltag vorerst nicht mehr zum Schalker Kader. In der Rückrunde kam er zwar erstmals wieder zu zwei Einsätzen, verletzte sich dann aber an der Leiste und fiel für den Rest der Saison aus.
Bentaleb scheint bei den Schalkern einfach auf keinen grünen Zweig mehr zu kommen.
7. Maximilian Eggestein
Vor zwei Jahren war Maximilian Eggestein einer der gefragtesten Mittelfeldspieler der Liga. Mit seiner Zweikampfstärke, Athletik und Torgefahr bereicherte er das Spiel der Bremer enorm. Zu diesem Zeitpunkt soll sogar Borussia Dortmund am Achter interessiert gewesen sein.
Während Eggestein mit den Bremern im Vorjahr zumindest den Abstieg verhindern konnte, gelang dies in dieser Saison nicht mehr. Eigentlich hätte man einen Eggestein erwartet, der nach dem Abgang von Klaassen als absoluter Mitelfeld-Leader agiert. Der 24-Jährige passte sich aber seinen Teamkollegen an und ging in der Rückrunde genauso unter.
Prinzipiell sollte sein Weg in Richtung Nationalmannschaft und europäisches Geschäft gehen, nun wartet jedoch die 2. Liga. Interessenten wird es für den Bremer wohl dennoch geben. Eine Luftveränderung scheint auch dringend notwendig zu sein.
8. Douglas Costa
Douglas Costa sollte bei den Bayern als Edeljoker agieren und an seine alten Zeiten anknüpfen. Seine abnehmende Fitness und seine Verletzungsanfälligkeiten machten dem jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Costa ließ seinen alten Esprit und seine Leichtigkeit vermissen und absolvierte nur elf Bundesligaspiele. Dabei sammelte er lediglich zwei Scorer-Punkte. Dementsprechend ist es nur logisch, dass die Bayern den Leihspieler nicht weiter beschäftigen.
Der Brasilianer wird in seiner Heimat zu Grêmio Porto Alegre zurückkehren, nachdem er fast die komplette Rückrunde verletzt ausgefallen war.
9. Julian Brandt
An Talent mangelt es Julian Brandt mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil: Der 25-Jährige gehört zu den begnadetsten Spielern der Liga und müsste eigentlich Woche für Woche Leistungsträger sein.
Allerdings kann er seine Technik und seine Kreativität zu selten einsetzen, weshalb er beim BVB häufig nur von der Bank kam. Drei Tore und zwei Vorlagen sind für einen Spieler dieser Klasse eigentlich inakzeptabel. Zwar war ihm sein Bemühen durchaus anzusehen, jedoch hat er seine Spielfreude und Gefährlichkeit völlig verloren.
Konsequenterweise wurde er auch nicht für die EM nominiert. Damit hätte vor zwei Jahren sicherlich noch niemand gerechnet.
10. Milot Rashica
Ähnlich wie Julian Brandt besitzt der Bremer Milot Rashica die Anlagen, um zu den besten offensiven Mittelfeldspielern der Liga zu gehören. Nach dem geplatzten Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen war aber schon irgendwie zu befürchten, dass das nicht die Saison von Rashica sein wird.
In der Hinrunde verletzte sich der 24-Jährige mehrmals und kam nicht wie gewünscht in den Rhythmus. In der Rückrunde fing er sich jedoch zunächst und kam zwischen Spieltag 19 und 29 auf sechs Scorer-Punkte. In der entscheidenden Phase war dann jedoch wieder zu wenig vom hochveranlagten Techniker zu sehen. In den letzten drei Spielen kam er sogar nur von der Bank
11. Mark Uth
Mark Uth bleibt weiterhin ein Rätsel. Sowohl in Hoffenheim als auch in Köln bewies der Angreifer regelmäßig, welche Klasse und welche Torgefahr er ausstrahlen kann.
Beim FC Schalke gelang es ihm jedoch wieder nahezu perfekt, seine Qualitäten zu verstecken. In der gesamten Spielzeit traf Uth nur dreimal und bereitete ein Tor vor.
Zwischen Uth und den Knappen scheint es einfach nicht zu passen. Der 29-Jährige ist aber zweifellos nicht der einzige Spieler, auf den diese These zutrifft. Dabei hätten die Schalker einen verlässlichen Torjäger so gut gebrauchen können.