Diese Schalker könnten vom Abstieg profitieren
Von Yannik Möller
Der Abstieg in die 2. Liga schmerzt den FC Schalke, sportlich wie finanziell. Doch für manch einen Spieler birgt diese Ausgangslage auch eine persönliche Chance.
Man braucht es nicht schönreden: Für Schalke 04 ist der erneute Abstieg nicht nur ärgerlich und frustrierend, sondern schlichtweg gefährlich. Anstatt sich nach und nach wieder in der Bundesliga etablieren zu können, gibt es schwankende Finanzen sowie eine fehlende Klarheit bezüglich der Kaderplanung für die nächsten Jahre.
Während der Klub also immer nur im Hier und Jetzt agieren und wieder in Richtung Erstliga-Rückkehr schauen kann, bietet sich in der 2. Bundesliga aber auch eine Chance für manch einen Spieler.
2. Liga als Chance: Diese Schalker könnten profitieren
1. Justin Heekeren
In seiner ersten Saison auf Schalke hat Justin Heekeren keinerlei Rolle in der Profi-Mannschaft gespielt. Angesichts der Konkurrenzsituation mit Alexander Schwolow und Ralf Fährmann war das aber auch nicht sonderlich überraschend.
So spielte er die erste Saisonhälfte vorrangig bei der U23, ehe er sich noch vor der Rückrunde einen Kreuzbandriss zuzog. Somit war die Saison für ihn bereits im Januar gelaufen.
Mit dem Abgang von Schwolow und Fährmann als Nummer eins, wird ihm die Herausforderer-Rolle gehören. S04 wird sich auf der Torwart-Position nicht mehr verstärken, wenn es nicht noch notwendig sein sollte und sich nicht plötzlich doch noch eine überraschende Möglichkeit bietet.
Damit wird Heekeren regelmäßig im Profi-Kader stehen und im Training dafür sorgen können, dass Fährmann sich stets aufs Neue beweisen muss. Womöglich kommt es sogar im Verlauf der Saison zu einem Torwart-Wechsel. Diese haben bei S04 immerhin eine gewisse Tradition bekommen.
2. Leo Greiml
Auch Leo Greiml kam im vergangenen Sommer nach Gelsenkirchen. Zunächst musste er jedoch einen Kreuzbandriss abhaken, den er erst kurz vor der Saisonvorbereitung vergessen machen konnte. Und doch ist ein Wiedereinstieg dann deutlich schwerer, als man ahnen könnte.
Zu gerade einmal sieben Bundesliga-Einsätzen kam der 21-Jährige. Davon stand er auch nur dreimal in der Startelf. Diverse Innenverteidiger-Kollegen standen im Ranking vor ihm, obwohl er schon jetzt sehr vielversprechende Ansätze zeigt und als guter Verteidiger gilt.
Deshalb wird er aller Voraussicht nach auch nicht verliehen. Viel eher bietet sich für ihn vermutlich die Chance auf regelmäßige Einsätze. Moritz Jenz ist weg, Maya Yoshida ebenso. Ungewiss bleibt, ob Sepp van den Berg nochmal ausgeliehen werden kann.
Es würde überraschen, wenn Greiml nicht zumindest immer mal wieder von Beginn an aufspielen wird. Die Chance, sogar direkt zum Stammspieler zu avancieren, hat er allemal.
3. Thomas Ouwejan
In der Bundesliga konnte Thomas Ouwejan nicht überzeugen. Eine Vierer- anstatt einer Dreierkette, stärkere Gegner sowie eigene Formschwächen und Verletzungspausen. Die Gründe sind vielfältig.
In der 2. Liga könnte er wieder zu alter Form zurückfinden. Anscheinend hat er ebenso wenig einen Wechselwunsch hinterlegt, wie Schalke ihn loswerden möchte. Stattdessen scheint er in den Plänen von Thomas Reis eine größere Rolle als Stamm-Linksverteidiger zu spielen.
Ob er diese Rolle auch einnehmen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Einen weiteren Linksverteidiger wird der Klub sicherlich verpflichten wollen. Eine gute Chance bietet sich dem Niederländer aber so oder so.
4. Tobias Mohr
Der Plan mit Tobias Mohr ist keineswegs aufgegangen. Das kann so deutlich formuliert werden. Für ihn bietet sich, ähnlich wie bei Ouwejan, aber eine Chance: Auch er könnte in diesem Zweitliga-Jahr wieder zu alter Stärke finden.
Für Heidenheim war er immerhin ein wichtiger Spieler. Die Ansätze, die er bei S04 hier und da gezeigt hat, sollte er in Liga zwei in beständig gute Leistungen umformen können.
Er wird sich dem Konkurrenzkampf stellen müssen - und könnte dabei als Sieger hervorgehen.
5. Sebastian Polter
Marvin Pieringer, Simon Terodde - egal. Es wäre eine große Überraschung, wenn Königsblau nicht mit Sebastian Polter als Stamm-Stürmer in diese Zweitliga-Saison gehen wird. Thomas Reis wird in ihm den Angreifer sehen, der zumindest in der Theorie am ehesten zu seinem Spielstil passt.
Somit steht Polter in der Pole-Position. Erwischt er einen guten Start in die Vorbereitung sowie in die ersten Spieltage, kann er diese Rolle festigen.
Schon unmittelbar nach dem Abstieg hatte er den Wiederaufstieg im Blick. Mit vielen Toren könnte er ein sehr wichtiger Faktor in diesem Bestreben werden. So wie Terodde beim vorigen Aufstieg.
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