Diese Klubs haben den selben Besitzer
Von Jan Kupitz
Als wäre es nicht schon genug, auch nur einen Fußballklub zu besitzen, haben es sich manche Businessleute (oder wahlweise Konsortien), die über sehr, sehr, sehr viel Geld verfügen, zur Aufgabe gemacht, gleich mehrere Vereine ihr Eigen nennen zu dürfen.
90min zeigt, welche Klubs den selben Besitzer haben:
1. Vereine der City Football Group
Die City Football Group ist im Fußballbusiness bei gleich zehn (!) Vereinen beteiligt. Der bekannteste Klub der City Football Group ist logischerweise der englische Spitzenreiter Man City, doch auch New York City FC (USA) und Melbourne City FC (Australien) gehören dem Konsortium an.
Daneben besitzt die Gruppe auch Anteile von Montevideo City Torque (Uruguay), Sichuan Jiuniu (China), FC Girona (Spanien), Yokohama F. Marinos (Japan), Mumbai City FC (Indien), Lommel SK (Belgien) und ES Troyes AC (Frankreich).
2. Die Red-Bull-Klubs
Brause-Riese Red Bull hinkt der City Football Group nur wenig hinterher. Immerhin fünf Vereine sind unter den Fittichen der Roten Bullen.
Los ging es mit RB Salzburg (Österreich), danach folgte RB Leipzig - vom Oberligisten schafften es die Sachsen innerhalb weniger Jahre zum Champions-League-Halbfinalisten. Daneben gibt es noch Red Bull New York (USA), Red Bull Bragantino (Brasilien) und den FC Liefering (Österreich), der quasi als Farmteam der Salzburger fungiert.
3. AS Monaco + Cercle Brügge
Die AS Monaco (Frankreich) und Cercle Brügge (Belgien) haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam - doch beide eint tatsächlich der selbe Besitzer. Der russische Milliardär Dmitri Rybolovlev hat bei den zwei Vereinen das Sagen.
4. Leicester + OH Leuven
Die King Power Group vom 2018 bei einem Helikopterabsturz verstorbenen Vichai Srivaddhanaprabha darf ebenfalls zwei Vereine zu ihrem Portfolio zählen: Leicester City (England), das sich 2016 unter der Führung der Thailänder sensationell zum Meister krönen konnte, und Oud-Heverlee Leuven (Belgien) können auf das Geld der Investoren zählen.
5. Watford + Udinese
Die beiden Vereine FC Watford (England) und Udinese Calcio (Italien) sind fest in den Vereinen der italienischen Business-Familie Pozzo. Vater Giampaolo ist der Besitzer des Serie-A-Klubs, sein Sohn Gino zeichnet sich für die Hornissen verantwortlich.
6. Nottingham Forest + Olympiakos Piräus
Evangelos Marinakis ist Besitzer einer griechischen Reederei und verfügt ebenfalls über das nötige Kleingeld, um sich gleich zwei Vereine leisten zu können. In seiner Heimat besitzt Marinakis den Topklub Olympiakos Piräus, dazu gehört ihm der englische Traditionsverein Nottingham Forest.
7. Brighton & Hove + Royale Union Saint-Gilloise
Mit Glücksspiel zum Erfolg: Tony Bloom ist ein englischer Sportwetter und Pokerspieler und hat sich dank seines Könnens (oder Glücks?) die Taschen vollmachen können. So gehören Bloom gleich zwei Vereine: Der Verein seiner Heimatstadt, Brighton & Hove Albion, sowie der belgische Klub mit dem klangvollen Namen Royale Union Saint-Gilloise.
8. FC Bologna + CF Montreal
Nachdem der Kanadier Giuseppe "Joey" Saputo bereits Präsident (und mit seinem Unternehmen Saputo Inc. auch Besitzer) vom CF Montreal war, schoss er sich als Mehrheitsaktionär einem Konsortium an, das sich den FC Bologna krallte. Beim Serie-A-Klub ist Saputo nun ebenfalls der Vorsitzende.
9. Atletico Madrid + Atletico Ottawa + Atletico San Luis
Atletico Madrid ist eine AG, die meisten Aktien hält Miguel Ángel Gil Marín (52%). Doch die Rojiblancos sind nicht der einzige Klub im Atletico-Reich, denn man entschied sich, den mexikanischen Klub aus San Luis und den kanadischen Klub aus Ottawa zu kaufen und einzugliedern.
Daher gibt es nun die Vereine Atletico San Luis und Atletico Ottawa.
10. Cardiff + FK Sarajevo + KV Kortrijk + LAFC
Der malaysische Geschäftsmann Vincent Tan hat Geld wie Heu - und was macht man, wenn man so viel Kohle hat? Man kauft nicht nur einen Fußballverein. Auch nicht nur zwei oder drei. Sondern vier!
Tan besitzt Anteile an Cardiff City (Wales), FK Sarajevo (Bosnien), KV Kortrijk (Belgien) und Los Angeles FC (USA). Das ist mal sportlich!
11. OSC Lille + Royal Excel Mouscron
Weil es in Frankreich keine Reservemannschaft zur Förderung der Nachwuchstalente gibt, entschloss sich der französische Geschäftsmann Gerard Lopez, einen anderen Verein zu kaufen, der mit seinem OSC Lille kooperieren könnte. Die Wahl fiel auf Royal Excel Mouscron (Belgien), das fortan so etwas wie das Farmteam des französischen Topklubs ist.
12. Lausanne Sport + OGC Nizza
Der Chemiekonzern Ineos will offenbar eine ähnliche Rolle einnehmen wie Red Bull. Das englische Unternehmen von Jim Ratcliffe hat sich zunächst Lausanne Sport (Schweiz) unter den Nagel gerissen, danach fiel auch der französische Traditionsklub OGC Nizza in die Hände von Ineos. Ob der Konzern einen ähnlichen Erfolg wie Red Bull haben wird?
13. SSC Neapel + SSC Bari
Filmproduzent Aurelio De Laurentiis ist eine der schillerndsten Figuren im italienischen Fußball - und besitzt in seiner Heimat gleich zwei Klubs. Nachdem er den SSC Neapel vom grauen Mittelmaß zurück ins europäische Geschäft geführt hatte, übernahm er 2018 auch den insolventen Klub aus Bari. Unter dem neuen Namen SSC Bari will De Laurentiis den Verein, der offiziell von seinem Sohn geleitet wird, in die Serie A führen; dann hätte er im italienischen Oberhaus gleich zwei Klubs.