Diese BVB-Stars könnten vom Trainerwechsel profitieren
Von Jan Kupitz
Nach dem Favre-Aus sitzt Edin Terzic nun auf der Trainerbank des BVB. Und der Neue machte vor seinem Debüt gegen Werder Bremen gleich mal ein paar knackige Ansagen: "Es gibt zwei Arten, wie man ein Fußballspiel gewinnen kann. Man kann ein Tor weniger kassieren, um ein Spiel zu gewinnen, man kann aber auch immer ein Tor mehr schießen wollen, um es zu gewinnen. Ich bin eher für Letzteres."
Bedeutet für die Fans der Dortmunder, dass sie ab sofort vermutlich wieder einen offensiven und mutigen BVB sehen werden, der Spektakel bietet.
Mit dem Trainerwechsel öffnen sich natürlich auch für einige Spieler neue Chancen, die von der mutigeren Herangehensweise im Besonderen profitieren könnten:
1. Jadon Sancho
Nach einer fulminanten Saison 2019/20 hat Jadon Sancho in dieser Spielzeit mit einigen Formschwankungen zu kämpfen. In der laufenden Bundesligasaison gelang dem 20-Jährigen noch kein eigener Treffer, auch drei Assists sind längst nicht das, was Sancho eigentlich zu leisten im Stande ist.
Unter Terzic und dem angekündigten Powerfußball könnte der Engländer dagegen die Lockerheit und Unbekümmertheit zurückfinden, die er im Sommer (wegen der zahlreichen Wechselgerüchte?) verloren hat.
Laut Bild hat Terzic mit Sancho bereits ein sehr langes Vier-Augen-Gespräch geführt, um ihn "ganz schnell wieder in die Spur" zu bekommen.
2. Youssoufa Moukoko
Monatelang hatten die BVB-Fans darauf gewartet, dass Youssoufa Moukoko endlich in der Bundesliga für die schwarz-gelbe Profimannschaft auflaufen darf. Mitte November war es dann endlich so weit - und der 16-Jährige zeigte in seinen ersten Einsätzen auch sehr gute Ansätze.
Doch Favre wollte ihn, wohl auch zum Missfallen der Dortmund-Bosse, behutsam aufbauen und brachte den Youngster höchstens als Edeljoker ins Spiel. Auf einen Startelfeinsatz wartet Moukoko somit immer noch.
Das könnte sich unter Terzic ändern. Die Chancen stehen gut, dass Moukoko unter dem neuen Coach deutlich häufiger und länger ran darf als noch unter Favre.
3. Marco Reus
Einer der enttäuschendsten BVB-Akteure der letzten Wochen ist ohne jeden Zweifel Marco Reus. Nach seiner langen Verletzungspause kommt der 31-Jährige, der in bislang 18 Pflichtspielen nur vier Torbeteiligungen vorzuweisen hat, einfach nicht int Tritt - nach dem VfB-Spiel sorgte er mit einer Aussage zudem für mächtig Aufsehen: "Wir sind keine Mannschaft, die gut verteidigen kann." Ein Schuss gegen den Trainer und womöglich der Dolchstoß für Favre.
Unter Terzic, ebenso wie Reus schon seit Kindheit ein glühender Dortmund-Fan, könnte der Spielmacher nun aber endlich wieder aufblühen. Die vor allem im schwarz-gelben Fanlager oftmals bemühten "Fesseln", die Favre den Spielern mit seiner bedachten Spielweise aufgelegt haben soll, sind nun weg - und Reus kann endlich wieder befreit aufspielen.
4. Julian Brandt
Eigentlich galt Julian Brandt im Sommer 2019 als Königstransfer der Dortmunder - doch bis auf eine kurze Periode enttäuschte der Ex-Leverkusener im Ruhrpott auf ganzer Linie. Favre schaffte es nicht, den Nationalspieler in seinem System einzubauen und eine passende Position für ihn zu finden. Dadurch, dass Terzic mutiger auftreten und offensiver spielen lassen will, könnte aber auch der begnadete Spielgestalter endlich seinen Platz beim BVB finden. Spielverschlepper und Konkurrenten wie Axel Witsel dürften es unter dem neuen Coach schwer haben - die Chance für Brandt.