Diese 6 Teams in Europa haben sich bislang besonders gut verstärkt!
Von Simon Hartmann
Sommer ist Shopping-Time, das gilt für die Bevölkerung, welche normalerweise durch die Einkaufspassagen schlendert und natürlich auch für die Fußballvereine. Dort reicht das kleine Portemonnaie selten, meistens wird die dicke Scheckkarte gezückt. In diesem Jahr ist aufgrund von Corona aber alles ein bisschen anders.
Geld ist selbst bei Topvereinen nicht im Überfluss vorhanden - trotzdem gab es den ein oder anderen Klub, der sich richtig namhaft verstärkt hat, manchmal sogar für recht kleines Geld. Wer diesen Sommer richtig gut auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat:
FC Chelsea: Ausgaben - 223,20 Millionen Euro
Der absolute Gewinner der Corona-Krise ist vorerst der FC Chelsea. Vielen Top-Teams fehlte im Zuge der weltweiten Pandemie das nötige Geld, nicht aber den Blues aus London. Denn nachdem für das letzte Jahr eine Transfersperre über den Klub von Roman Abramowitsch verhängt wurde, ist nun ordentlich Geld zum Ausgeben da. Durch Corona wurden viele Marktwerte gedrückt und das machen sich die Londoner nun zunutze.
Kai Havertz (80 Millionen), Timo Werner (53 Millionen) und Hakim Ziyech (40 Millionen): Das sind die Transfers, welche richtig Schlagzeilen machten. Aber das ist nur die neue Offensivfront der Blues, für die Defensive holte man ebenfalls drei Neue, zwei sogar ablösefrei, mit Namen Thiago Silva und Malang Sarr. Dafür war Außenverteidiger Ben Chilwell mit 50 Millionen Euro Ablöse umso teurer.
Fazit: Chelsea hat aber mal richtig zugeschlagen und steht jetzt in Person von Trainer Lampard vor der großen Aufgabe, die namhaften Neuverpflichtungen gut und schnell in das Team zu integrieren. Bis auf Willian verließ nämlich kein echter Leistungsträger den Klub.
Benfica: Ausgaben - 80 Millionen Euro
Da staunte die europäische Beletage nicht schlecht diesen Sommer. Benfica SL, normalerweise eher für die teuren Verkäufe bekannt, schlug dieses Jahr selbst auf dem Transfermarkt zu und erhöht somit massiv die eigenen Ansprüche.
Jahrelang wurde ein riesiges Transferplus in der portugiesischen Hauptstadt erwirtschaftet. In diesem Sommer witterten dann die Verantwortlichen ihre Chance, die angesparten Millionenbeträge unter die Leute zu bringen. Die komplette Offensive wurde runderneuert: Luca Waldschmidt (15 Millionen), Pedrinho (18 Millionen), Everton ( 20 Millionen) und Darwin Nunez (24 Millionen) wurden geholt. Dazu gesellt sich noch Star-Innenverteidiger Jan Vertonghen, welcher ablösefrei aus England kam.
Fazit: Mit dieser Transferperiode setzen die Portugiesen ein echtes Statement. Nun muss aber auch geliefert werden, der Titel in der Liga wird zum Muss und auch in der Champions League steigen die Erwartungen, ein Achtelfinalplatz sollte nun minimum machbar sein.
Union Berlin: Ausgaben - 1,5 Millionen Euro
Eine ganz andere Transferphilosophie verfolgte Union Berlin. Nur für einen Spieler wurde Geld ausgegeben und das ist einer, der letztes Jahr schon dabei war - Marius Bülter wurde nun für 1,5 Millionen Euro fest aus Magdeburg verpflichtet. Die weiteren Neuzugänge sind allesamt ablösefrei oder als Leihe in die Hauptstadt gekommen.
Auf fast jeder Position wurde nachgebessert: Im Tor kam Andreas Luthe, für die Innenverteidigung holte man Robin Knoche und Nico Schlotterbeck, auf der linken Außenverteidiger-Position spielt in Zukunft Niko Gießelmann und im defensiven Mittelfeld soll nächste Saison Sebastian Grießbeck für Ordnung sorgen. Asiatische Power auf Linksaußen in Person von Keita Endo, sowie Max Kruse und Cedric Teuchert komplettieren den Transfersommer der Eisernen.
Fazit: Bereits im letzten Jahr schaffte Union als großer Underdog sehr souverän den Klassenerhalt - mit den bislang getätigten Neuzugängen sollten die Eisernen dem Abstiegskampf erneut die Stirn bieten können.
FC Parma: Ausgaben - 51,91 Millionen Euro
Die großen Zeiten rund um Hernan Crespo, Lillian Thuram oder Gianluigi Buffon sind passé. Aber Parma konnte sich nach dem Absturz in Liga vier wieder in der Serie A etablieren und möchte nun noch mehr. Dafür wurde auch kräftig eingekauft. Hier ist das Motto "Was sich bewährt, das bleibt" und so wurden hauptsächlich geliehene Spieler fest verpflichtet.
Diese heißen Roberto Inglese, Yann Karamoh , Torhüter Luigi Sepe, der Zehner Hernani oder Pezzela von Udinese. Abräumer Jasmin Kurtic wurde von SPAL Ferrara für 3,5 Millionen Euro gekauft.
Fazit: Parma hat nun ein eingespieltes Team, aber trotzdem über 50 Millionen Euro im Sommer ausgegeben, eine Findungsphase fällt also bis auf Kurtic weg. Bei der ein oder anderen Festverpflichtung ist die Ablöse gemessen am Marktwert allerdings doch ein wenig hoch ausgefallen.
OGC Nizza: Ausgaben - 27,23 Millionen Euro
Sehr gespannt kann man nach Südfrankreich schauen und den Blick auf Nizza richten, dort spielt nämlich der aktuelle Tabellenführer der Ligue 1. Und es klingt gar nicht so abwegig, dass die Südfranzosen dort noch eine Weile bleiben könnten - und dies nicht nur, weil PSG noch ohne Saisonspiel ist. Nein! Es wurde sehr gut eingekauft.
An allen Fronten wurde gezielt eingekauft. Für die Verteidigung kam mit Robson Bambu der direkte Malang-Sarr-Vertreter für acht Millionen Euro. Auch die beiden Außenverteidiger-Positionen wurden mit Jordan Lotomba und Hassane Kamara für elf Millionen Euro verstärkt.
Königstransfer ist der Stürmer Amine Gouiri, welcher als absolutes Versprechen für Frankreichs Zukunft gilt. Des Weiteren kam mit Morgan Schneiderlin ein absoluter Abräumer mit viel internationaler Erfahrung von Everton. Für den Flügel lieh man Rony Lopes von Sevilla aus, als portugiesischer Nationalspieler sind auch an ihn hohe Erwartungen geknüpft.
Fazit: Nizza hat sich nahezu optimal verstärkt und möchte dieses Jahr endlich in die Champions League einziehen. Mit diesem Kader definitiv kein Ding der Unmöglichkeit.
FC Villarreal: Ausgaben - 14 Millionen Euro
Hier wurde auf den ersten Blick richtig clever eingekauft - nicht viel, aber mit Bedacht und einem begrenzten Geldbeutel.
Bei Villarreal scheint man vieles richtig gemacht zu haben. Mit Geronimo Rulli kam ein echter Rückhalt ins Tor der Ostspanier. Für das Mittelfeld holte man sich mit Coquelin und Parejo zwei Haudegen und in Person von Takefusa Kubo schnappte man sich einen echten Wirbelwind per Leihe von Real Madrid. Vor allem von Parejo, welcher 351 Ligapartien in La Liga machte, und von Flügelflitzer Kubo erhofft man sich einiges an Ertrag auf dem Platz.
Fazit: Trotz dieser Einkäufe machte Villarreal sogar ein Transferplus von elf Millionen Euro und verlor trotzdem keine tragende Säule, hat aber mit Parejo und Coquelin definitiv zwei solche dazu gewonnen.