Die Zukunft der Werder-Stars nach dem Abstieg - wen zieht es wohin?
Von Marc Knieper

Bei Werder Bremen steht man schon jetzt mit einem Bein in Liga zwei. An ein Wunder von der Weser und dem damit verbundenen Klassenerhalt glaubt in Bremen beinahe niemand mehr. Der Abstieg aus der Bundesliga hätte für die Nordlichter fatale finanzielle und personelle Folgen. Die Sky-Sendung "Transfer Update - die Show" gab einen Überblick, wohin der Weg der potenziellen Werder-Abgänge führt.
1. Davy Klaassen
Werders Verkaufskandidat Nummer eins heißt Davy Klaassen. Der holländische Mittelfeldmotor bildet Werders Dreh- und Angelpunkt in der Zentrale. Seit dem Restart blüht Klaassen endlich wieder auf, ackert viel und trifft das gegnerische Gehäuse.
Das Potenzial, um auf internationaler Ebene mitzuhalten, hat der 27-Jährige definitiv. Möglich wäre das bei seinem Ex-Klub Ajax Amsterdam. Hier soll Klaassen laut De Telegraaf bereits vor der Zwangspause auf dem Zettel gestanden haben.
Im Falle des Abstiegs und einer entsprechend geringen Ablöse sei man durchaus an einer Rückholaktion interessiert, heißt es. Sein Marktwert wird von transfermarkt.de auf zwölf Millionen Euro taxiert.
2. Milot Rashica
Werders Rakete Rashica stand zuletzt ziemlich neben der Spur. In der Hinrunde bewies der Kosovare dennoch sein Können und zählte zu den stärksten Akteuren der Bundesliga.
RB Leipzig hat laut Sky weiterhin konkretes Interesse. Rashica selbst möchte in der Bundesliga bleiben und Champions League spielen. Seine Ausstiegsklausel lag bei 35 Millionen Euro. Im Falle des Abstiegs sinkt sie auf 15 Millionen Euro, hätte vertraglich bedingt aber eigentlich bis Mitte Juni gezogen werden müssen.
Dennoch zeigen die 15 Millionen Euro nun die grobe Richtung auf. Deutlich mehr Geld möchten die Roten Bullen ungern an die Weser überweisen. Der Poker um Rashica bleibt weiter spannend. Werder wird wohl jeden Cent herauskitzeln wollen.
3. Jiri Pavlenka
Kaum zu glauben, aber wahr: Trotz der enorm hohen Gegentor-Marke von 68 Treffern war es besonders Werder-Schlussmann Pavlenka, der die Bremer häufig mit Glanzparaden vor noch schlimmeren Ausgängen bewahrte.
Sein Weg ins Unterhaus gilt als äußerst unwahrscheinlich. An Angeboten soll es nicht mangeln, konkrete Interessenten kennt Sky aber nicht. Mit Ersatzkeeper Stefanos Kapino sowie Youngster Luca Plogmann sind die Bremer auch in zweiter Reihe gut aufgestellt.
4. Maximilian Eggestein
Obwohl es für Eigengewächs Maxi Eggestein in dieser Saison so gar nicht rund lief, bewirbt sich der 23 Jahre junge Mittelfeldakteur mit seinem Zeugnis aus vergangenen Spielzeiten für ein Engagement bei einem Topklub.
Während sein Marktwert vor genau einem Jahr bei 30 Millionen Euro lag, so hat sich dieser mit den aktuellen 13 Millionen Euro nun mehr als halbiert. Dank Coronakrise und Abstieg dürfte der Nationalspieler noch günstiger werden.
Konkrete Anfragen trudeln wohl erst nach Abschluss der Saison ein. Vor einem Jahr waren BVB und Paris Saint-Germain interessiert. Ob dies weiterhin der Fall ist, darf angezweifelt werden. Der Abgang des Jungspunds scheint jedoch unausweichlich.
5. Nuri Sahin
Dem Türken steht ein äußerst schamloses Vertragsende in Bremen bevor. Sahin, der einst für den BVB, FC Liverpool und Real Madrid auflief, war im Bremer Saisonendspurt trotz seiner Erfahrung nicht von Bedeutung.
Nach seiner Hüftverletzung Ende Mai zog es den 31-Jährigen für die Reha sogar nach Dortmund. Eine Zukunft an der Weser ist ausgeschlossen. Nach Sky-Informationen bahnt sich ein ablösefreier Transfer zu Fenerbahce Istanbul an.
6. Davie Selke
Aufgrund einer Vertragsklausel muss Selke die Bremer im Falle des Abstiegs sogar verlassen. Ob der Angreifer in der kommenden Saison für Hertha BSC auflaufen wird, ist noch ungewiss.
Grundsätzlich mag Hertha-Coach Bruno Labbadia den 25-jährigen Stürmer, wollte ihn damals angeblich sogar zum VfL Wolfsburg lotsen. Mit Krzysztof Piatek und Matheus Cunca hat Selke allerdings namhafte Konkurrenz in der Berliner Offensive. Die bevorstehende Vorbereitung wird für Klarheit sogar.