Die wichtigsten Fragen vor Werders Partie gegen Arminia Bielefeld - Werder 2007 vs. Werder 2020

Werder Bremen empfängt am 3. Spieltag Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld
Werder Bremen empfängt am 3. Spieltag Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld / TF-Images/Getty Images
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Werder Bremen empfängt am dritten Spieltag Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Einen 8:1-Kantersieg wie im Jahr 2007 können die Fans keinesfalls erwarten. Stattdessen erwartet die Bremer "ein schweres Spiel, eines auf Augenhöhe", so Clemens Fritz im Vorfeld der Partie. Auf folgende Fragen müssen die Kohfeldt-Kicker dabei eine Antwort finden.


Kann Werder an alte Zeiten anknüpfen?

Die Partie zwischen den Bremern und Ostwestfalen bildete in der Vergangenheit die absolute Seltenheit. Grund dafür war selbstverständlich die Ligazugehörigkeit des Klubs. Erstmals seit der Saison 2008/09 kicken die Arminen wieder im Fußball-Oberhaus. Im letzten Pflichtspiel, dem Achtelfinale des DFB-Pokals 2015, mussten sich die Hanseaten mit 3:1 geschlagen geben. Zuvor blieben sie drei weitere Mal in der Liga sieglos.

Dribbelte die Arminen schwindelig: Werders brasilianisches Wunderkind Diego
Dribbelte die Arminen schwindelig: Werders brasilianisches Wunderkind Diego / NIGEL TREBLIN/Getty Images

Der letzte Sieg des SVW über die Arminia bildet gleichzeitig den Bundesliga-Torrekord der Vereinsgeschichte: Im September 2007 schlug die Elf von Thomas Schaaf den DSC mit 8:1. Nur gegen Kickers Offenbach gewannen die Bremer in der Saison 1983/84 genauso hoch. Dass ein solch hoher Sieg in der aktuellen Situation äußerst unwahrscheinlich scheint, weiß auch Profifußball- und Scouting-Leiter Fritz: "Man sollte Werder Bremen und Arminia Bielefeld aus dem Jahr 2007 nicht mit Werder und Bielefeld aus dem Jahr 2020 vergleichen", bremst der einstige Kicker gegenüber der Deichstube die Hoffnung und Illusion aller Fans.


Werder von 2007 vs. Werder von 2020

  • Tor: Wiese - Pavlenka: 1:0
  • RV: Pasanen - Gebre Selassie: 0:1
  • LV: Tosic - Augustinsson: 0:1
  • IV: Mertesacker - Veljkovic: 1:0
  • IV: Naldo - Friedl: 1:0
  • DM: Jensen - Mbom: 1:0
  • ZM: Niemeyer/Fritz - M. Eggestein: 0:1
  • ZM: Vranjes - Klaassen: 0:1
  • OM: Diego - Bittencourt: 1:0
  • ST: Sanogo - Sargent: 1:1
  • ST: Almeida - Füllkrug: 0:1

    Endstand 6:6

Tatsächlich stand 2007 noch eine ganz andere Werder-Elf auf dem Parkett des heimischen Weserstadions - eine Elf aus den glorreichen Zeiten des Klubs. Aufgrund der Doppelbelastung aus Liga und Champions League sowie einer kleinen Verletztenmisere schickte Schaaf dennoch nicht sein allerbestes Aufgebot auf den Rasen. Stellt man das damalige und heutige Startelf-Aufgebot gegenüber, so scheint der individuelle Vorsprung hier und da relativ gering. Dennoch lief es damals, im Gegensatz zu heute, einfach am Schnürchen. Die Mannschaft war deutlich selbstbewusster und eingespielter.


Never change a winning team: Mbom erneut von Anfang an?

Nach siebenjähriger Ausbildung im Internat des SV Werder ging sein Traum endlich in Erfüllung: Gegen Schalke 04, am vergangenen Spieltag, absolvierte Werders Eigengewächs Jean Manuel Mbom sein erstes Bundesligaspiel - und das mit vollem Erfolg. Die Bremer gewannen mit 3:0, der 20-jährige Mittelfeld-Allrounder spielte 89 Minuten und machte dabei einen konzentrierten, abgezockten Eindruck. Weit und breit keine Spur von Nervosität, Hektik und sonstigem Premierenfieber.

Nach starkem Einstand: Rückt Mbom erneut in die Werder-Startelf?
Nach starkem Einstand: Rückt Mbom erneut in die Werder-Startelf? / DeFodi Images/Getty Images

Werder möchte aggressiven, hungrigen Offensivfußball spielen und dabei vor allem die jungen Spieler fördern. Mbom machte ein starkes erstes Spiel und sollte deshalb auch gegen Bielefeld in der Startelf stehen. Dasselbe gilt für die restlichen zehn Akteure - ganz getreu dem Motto "Never change a winning team".


Füllkrug mit ununterbrochenem Torriecher?

Gegen Bielefeld und jedem anderen Team der Welt kann die Kohfeldt-Elf noch so schönen Fußball spielen. Hilft alles nichts, wenn du keinen Goalgetter in der Box hast. Den hatten sie in Bremen lange vermisst. Nun ballert Lücke den SVW ins Glück. Nach seinem Kreuzbandriss bewies Füllkrug schon gen Ende der vergangenen Seuchensaison seine Wichtigkeit für den Klub.

Seinen Torriecher unterstrich der 27-jährige Angreifer derweil mit einem starken Dreierpack gegen die Knappen aus Gelsenkirchen - daran gilt es auch gegen Arminia anzuknüpfen. Füllkrug braucht lediglich 71 Minuten pro Tor und ist damit statistisch sogar "besser" als Bayerns Torjäger Lewandowski, der "nur" alle 80 Minuten das gegnerische Gehäuse trifft.