Die Werder-Noten nach dem 5:1-Triumph über den SC Paderborn
Von Marc Knieper

Der SV Werder ist wieder da - und wie! Mit einem in der Höhe verdienten 5:1-Erfolg deklassierten die Bremer im Kellerduell das Tabellenschlusslicht aus Paderborn. Nach einem verschossenen Elfmeter war es vor allem Davy Klaassen, der seine Jungs in die Erfolgsspur führte und die Kontrolle über den SCP einleitete.
1. TW: Jiri Pavlenka - Note: 2,5
Eine solide Leistung des tschechischen Schlussmannes. Vor allem gen Ende mit zwei starken Paraden. Starkes Stellungsspiel und Herauslaufen gegen Michel (75.), dann aber der schlechte Befreiungspass in die Füße des Gegners.
2. RV: Theodor Gebre Selassie - Note: 2
Seine perfekte Flanke landete punktgenau auf Klaassens Kopf und bescherte den Bremern nur wenige Sekunden nach dem verschossenen Rashica-Elfmeter das immens wichtige 1:0.
Der Tscheche spielte - wie immer - sehr konstant, lief die rechte Seite rauf und runter und bewies zum wiederholten Mal, warum er unangefochten ist.
3. IV: Milos Veljkovic - Note: 2,5
Kam nach dem Pausentee etwas verschlafen aus der Kabine und wirkte zumindest teilweise im strömenden Paderborner Regen ein wenig zu leblos. Großer Pluspunkt aber für die Kopfball-Vorlage zum 3:0.
4. IV: Niklas Moisander - Note: 3,5
Ein missglückter Kopfball lässt den ansonsten recht unauffälligen Finnen beim Gegentreffer äußerst unglücklich aussehen. Als Kapitän wirkte auch er neben IV-Kollege Veljkovic noch etwas zu leblos.
5. LV: Ludwig Augustinsson - Note: 3
Der zuletzt verletzte und durch Friedl ersetzte Schwede berennt wieder die linke Seite - und das ganz ordentlich, wirklich starke Offensiv-Akzente bildeten allerdings die Ausnahme. Friedl hätte den Job bestimmt nicht schlechter gemacht.
6. ZDM: Kevin Vogt - Note: 2,5
Sein ständiger Wechsel zwischen Abwehrkette und der Sechs verhinderte eine sehr gute Leistung der Hoffenheim-Leihgabe. Dennoch war Vogt auch in dieser Partie äußerst zweikampfstark und schmiss sich in jeden Ball hinein. So auch bei seinem wichtigen Block gegen Rumpfs Abschluss in der 25. Minute.
7. ZM: Davy Klaassen - Note: 1
Die Note spricht für sich! Der Holländer erwischte einen tollen Tag und ist verdient Mann des Spiels. Ein genialer Kopfball sowie sein Risikoschuss zum 3:0 sorgten für seinen ersten Doppelpack der Saison.
8. ZM: Maxi Eggestein - Note: 2
Wenn die Kollegen nicht wussten, wohin mit der Pille, stand er bereit. Maxi Eggestein bot sich immer an, verteilte starke Bälle und war mit fast elf Kilometern mal wieder der laufstärkste Akteur auf dem Rasen.
Sein Tor zum 4:0 war zwar 'nur' ein Abstauber, bescherte ihm aber dennoch sein langersehntes erstes Saisontor.
9. RA: Josh Sargent - Note: 2
Osakos Treffer leitete der US-Amerikaner äußerst anschaulich und trickreich ein. Sargent bewies erneut, dass er - bei nötiger, aber häufig noch ausbleibender Ruhe - auch offensiv sehr wichtig sein kann: Elfmeter rausgeholt, das 2:0 und 4:0 durch gescheiterte Torschüsse vorbereitet.
Ansonsten integrierte er sich, wie schon häufig von Kohfeldt gelobt, besonders stark in die Bremer Rückwärtsbewegung mit ein.
10. LA: Milot Rashica - Note: 4,5
Der Elfmeter war für den Kosovaren die Chance, seine lange Durststrecke endlich zu durchbrechen. Doch Rashica verschoss und hatte danach kaum Einfluss auf die Partie. Ein Indikator für fehlendes Selbstbewusstsein. Seine Auswechslung in der 59. Minute war der richtige Schritt.
11. ST: Yuya Osako - Note: 2
Er spielte viele kluge Bälle, leitete das Eggestein-Tor mit einem Traumpass auf Klaassen ein und trug sich sogar selbst per Abstauber in die Torschützenliste ein (34.). Seinen Kritikern bewies der Japaner, was in ihm steckt.
12. Einwechslungen: Bargfrede, Selke, Friedl, Füllkrug, Groß
Während Bargfrede und Groß mithalfen, die Führung zu verteidigen, baute Füllkrug diese in seinem Comeback nach 273 Tagen Verletzungspause sogar noch weiter aus. Der willensstarke und kaltschnäuzige Stürmer markierte den 5:1-Endstand und fiel beim Jubeln Chefcoach Kohfeldt in die Arme. Klare Note 1 für 'Lücke'!
Friedl entwickelte sich in den vergangenen Wochen zur absoluten Mentalitätsbestie. Auch der Platz auf der Bank brachte den Österreicher nicht aus der Ruhe. Seine brillante Vorlage bescherte Füllkrug den Comeback-Treffer.
Selke hingegen befindet sich weiter in einem Formtief. In der Schlussviertelstunde war der ausgeliehene Angreifer erschreckend unauffällig und rückte definitiv in den Schatten seines Sturmkollegen Füllkrug. Noch immer warten die Bremer auf seinen ersten Bundesliga-Treffer.