Die Transferbilanz der Top-Ligen: Bundesliga auf Sparkurs - Premier League investiert über eine Milliarde Euro

Der Königstransfer der Premier League: Für 80 Millionen Euro wechselte Kai Havertz zum FC Chelsea
Der Königstransfer der Premier League: Für 80 Millionen Euro wechselte Kai Havertz zum FC Chelsea / Visionhaus/Getty Images
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Trotz der Corona-Krise hat sich die Premier League nicht auf dem Transfermarkt zurückgehalten. Das berichtet der Sport-Informations-Dienst. Demnach hat die höchste englische Spielklasse als einzige der europäischen Top-Fünf-Ligen mehr als eine Milliarde Euro in Neuzugänge investiert.

Mit den finanziellen Einbußen ob der zwischenzeitlichen Stilllegung des Spielbetriebs und dem Ausschluss von Zuschauern aus den Stadien ging die Frage einher, wie Fußballvereine in diesem Sommer auf dem Transfermarkt vorgehen würden. In den vergangenen Jahren sind Ablösesummen und Gehälter aufgrund steigender Einnahmen durch immer lukrativere TV-Verträge in die Höhe gestiegen, nun aber wurde ein starker Abfall befürchtet.

Die Realität sah zumindest teilweise anders aus. Zahlreiche Vereine waren tatsächlich nicht in der Lage oder zeigten keine Bereitschaft, teure Transfers zu stemmen, gleichermaßen wurden die Ablösesummen für Leistungsträger und Stammspieler kaum an die wirtschaftlich komplizierte Lage angepasst. So hielt Borussia Dortmund an den Forderungen über 120 Millionen Euro für Jadon Sancho ebenso fest wie Bayer Leverkusen an den geforderten 100 Millionen Euro für Kai Havertz, um die eigene Position zu stärken und potenzielle Käufer abzuschrecken.

Mit45 Millionen Euro Ablöse war Leroy Sané in diesem Sommer der teuerste Neuzugang der Bundesliga
Mit45 Millionen Euro Ablöse war Leroy Sané in diesem Sommer der teuerste Neuzugang der Bundesliga / DeFodi Images/Getty Images

Bei Sancho hat dieses Vorhaben funktioniert, nicht aber bei Havertz. Der gebürtige Aachener wechselte für fixe 80 Millionen Euro plus 20 Millionen Euro in Form von Bonuszahlungen zum FC Chelsea. Damit ist er der teuerste Abgang der Bundesliga in diesem Transfersommer. Der teuerste Neuzugang ist derweil Leroy Sané, der für 45 Millionen Euro zum FC Bayern gewechselt ist.

Premier League investiert im Milliardenbereich - Bundesliga am sparsamsten

Laut dem Sport-Informations-Dienst hat die Bundesliga in diesem Sommer 321 Millionen Euro auf dem Transfermarkt investiert. Das entspreche einem Minus von 426 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auf der anderen Seite habe die Liga Einnahmen in Höhe von 324,9 Millionen Euro verzeichnen können.

Damit habe die Bundesliga im Vergleich zu den anderen europäischen Top-Fünf-Ligen am wenigsten investiert. An der Spitze stehe die Premier League mit Ausgaben in Höhe von 1,37 Milliarden Euro und Einnahmen über 451,9 Millionen Euro, auf Platz zwei rangiere die italienische Serie A mit Ausgaben über 747,24 Millionen Euro bei Einnahmen von 686,12 Millionen Euro. Die französische Ligue 1 belege den dritten Platz (Ausgaben: 449 Millionen Euro, Einnahmen: 380 Millionen Euro), dahinter befinde sich die spanische LaLiga (Ausgaben: 411 Millionen Euro, Einnahmen: 493,75 Millionen Euro).