Die Tops und Flops vom 8. Bundesliga-Spieltag
Von Simon Zimmermann
Die Torjäger knipsen munter, Schalke und Köln verlieren und Werder spielt 1:1. Alles wie immer also, an diesem 8. Bundesliga-Spieltag? Mitnichten! Historische Einwechslung, historischer Viererpack, historischer Patzer - das Fußball-Wochenende im deutschen Oberhaus hatte einiges zu bieten. Unsere Tops und Flops von Spieltag acht:
1. Flop: Schalke 04
Die Knappen drehen weiter an der Sieglos-Uhr. Seit 24 Bundesliga-Partien gab es für S04 keinen Dreier mehr! Gegen den VfL Wolfsburg präsentierte sich die Truppe von Manuel Baum vor allem in Durchgang eins chancenlos.
Schlimmer noch: Schalke droht im Chaos zu versinken und marschiert in dieser Form gnadenlos in Richtung zweite Liga! Nach der Pleite kam es am Sonntag zum Trainingszoff zwischen Co-Trainer Naldo und Stürmer-Routinier Ibisevic. Waren die beiden nicht extra verpflichtet worden, um für gute Stimmung zu sorgen?
2. Top: Daniel Caligiuri
Man kann Daniel Caligiuri zu seinem Wechsel im Sommer nur beglückwünschen. Weg von Königsblau, hin zur Fuggerstadt, wo der 32-Jährige eine zentrale Rolle einnimmt und am Samstag in Gladbach in Unterzahl zum Remis-Helden wurde.
Tutto fatto bene, Cali!
3. Flop: Borussia Mönchenglabdach
Und damit zum nächsten Flop des 8. Spieltags: Die stolpernden Fohlen verpassen zwei Big Points. Gegen Augsburg lag Gladbach trotz Rotation und vieler Ausfälle mit 1:0 vorne, dazu dezimierte sich der FCA selbst. In Überzahl gabs dennoch den ganz bitteren Ausgleich. Und so konnte die Borussia die Patzer von Bayern und Leipzig nicht ausnutzen. Rose droht mit seiner Truppe langsam den Anschluss an die Spitze zu verlieren!
4. Top: Lukas Hradecky
Ach Lukas. Kopf hoch, Fehler passieren - und Drago hat es ja für dich ausgebügelt. Der Slapstick-Schnitzer des Bayer-Keepers wird in keinem Saisonrückblick fehlen. Hradecky wollte einen Rückpass direkt wegschlagen, der Ball rollte aber über seinen Stand- über den Schussfuß hinweg, ins eigene Tor. Bielefeld kam so zu einem Tor, ohne einen einzigen Torschuss im kompletten Spiel abgegeben zu haben. Am Ende sicherte der eingewechselte Dragovic doch noch den Bayer-Sieg.
Wie reagierte Hradecky auf seinen irrwitzigen Patzer? Ganz groß! Er stellte sich nach dem Spiel zum Interview, erklärte dann noch, dass die Leute fröhlich Memes erstellen können und versicherte, dass das Bier trotzdem schmecken werde. So muss das sein, Lukas. Fehler passieren, der Umgang damit ist wichtig! Vorbild! Und deshalb ist Hradecky auch ein Top des Spieltages!
5. Top: Emre Can
Yes, we Can! Und zwar Mentalität! Emre Can ist zurück beim BVB. Favre kehrte in Berlin zur Dreierkette zurück, Can spielte als rechter Innenverteidiger. Eine Torvorlage auf Haaland und starke Zweikampfwerte hatte Can zu bieten (88% gewonnen). Aber vor allem eins: Mentalität! Can war DER Kommunikator im BVB-Team, der Spieler, der seine Kollegen antrieb. Dieser Can ist für Schwarz-Gelb gold wert!
6. Top: Erling Haaland
Red Bull verleiht Flügel! Ob Erling Haaland das Red Bull in der Halbzeitpause tatsächlich gebraucht hat, sei dahingestellt. Seine Zeit in Salzburg hat die norwegische Tormaschine wohl ziemlich geprägt… In den zweiten 45 Minuten im Berliner Olympiastadion flog der 20-Jährige durch die Abwehrreihe der ziemlich alten Dame. Vier Tore - in typischer Haaland-Manier, wie ein Berserker. Erling on fire - oder auf Wolke sieben!
7. Top: Werder Bremen
Glückwunsch Werder, Glückwunsch Florian Kohfeldt. Nein, nicht für einen kuriosen Bundesliga-Rekord: Werder hat als erstes Team der Geschichte fünf Mal in Folge 1:1-Remis gespielt. Glückwunsch für eben dieses Ergebnis beim Rekordmeister aus München. Die Sieglosserie gegen den FCB wurde zwar auf 23 Spiele ausgebaut - der Punkt in der Allianz Arena wiegt dennoch schwer.
Gegen etwas fahrige Bayern stand Grün-Weiß sehr stabil, mit etwas mehr Konsequenz, einer Priese Glück und vor allem ohne diesen Tausendsassa im bajuwarischen Tor, wäre vielleicht sogar der erste Sieg seit 2008 drin gewesen.
8. Flop: FC Bayern
Ja, die Bayern haben den fast schon obligatorischen Heimsieg gegen Werder verpasst. Kann mal passieren, auch die Flick-Jungs sind schließlich keine Maschinen. Viel schwerer dürfte da die Verletzung von Lucas Hernandez wiegen. Flick muss in den kommenden Partien improvisieren. Oder wie er selbst sagte: kreativ werden. Und dem Niklas ne Diät verpassen...
9. Top: Mateta
Jean-Philippe Mateta schießt die Nullfünfer fast im Alleingang weg von der roten Laterne. Der Franzose feiert mit einem lupenreinen Hattrick Karneval im Breisgau. Sieben von zehn Mainzer Saisontoren gehen auf das Konto des wuchtigen Mittelstürmers. Mateta ist die Personifizierung von wichtig!
10. Flop: 1. FC Köln
A propos Karneval: Beim 1. FC Köln dürften die Jecken nicht unbedingt in Stimmung sein. Der nächste miserable Auftritt (insbesondere offensiv) der Gisdol-Truppe führt zum nächsten Sieglos-Spiel. Gegen Union Berlin setzte es eine weitere Pleite. In dieser Form liefern sich Schalke und Köln ein Wettrennen (oder besser: Schneckenrennen) um Platz 18!
Max Kruse machte sich da sogar noch lustig über den Gegner und vergab erstmal in seiner Bundesliga-Karriere einen Elfmeter. Den Nachschuss schob er dann übrigens locker ein...