Die Stimmen zum Gladbach-Remis gegen Real Madrid: "Maximal bitter"

Ein enttäuschter Marco Rose nach dem späten Ausgleich seitens Madrid
Ein enttäuschter Marco Rose nach dem späten Ausgleich seitens Madrid / Lars Baron/Getty Images
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Was wäre wenn, fragt man sich wohl am Niederrhein. Wenn diese Last-Minute-Gegentore nicht wären? Dann könnte Borussia Mönchengladbach in einer Hammer-Gruppe nun mit sechs Punkten an der Spitze stehen und vom Champions-League-Achtelfinale träumen. Doch das Leben ist kein Konjunktiv, die Königklasse noch viel weniger. Die Stimmen zum 2:2 gegen Real Madrid.

Ein Spielverlauf, der ärgerlicher für Borussia Mönchengladbach wohl nicht hätte sein können. Das Team von Marco Rose zeigte sich unglaublich effizient, konnte durch die Tore von Marcus Thuram (33. und 58. Minute) sogar mit 2:0 gegen den Favoriten Real Madrid in Führung gehen. Zinedine Zidanes Truppe gelang durch zwei späte Treffer (87. und 93. Minute) jedoch noch der Ausgleich. Logisch, dass die Gladbacher - wie schon gegen Inter Mailand - eher enttäuscht über die verlorenen Punkte waren.

"Am Ende ist das maximal bitter."

Marco Rose, Sky

Gladbach trennt sich mit einem 2:2-Remis von Madrid - Stimmen zum Spiel

"Wenn man zwei Gegentore bekommt und die Punkte noch verliert, dann ist das eher weniger gut", fasste Marco Rose den schlagartigen Stimmungswechsel im Borussia-Park nach Abpfiff zusammen (via Sky Sports). Zwar müsse man sich auch den gesamten Spielverlauf vor Augen halten und die Qualität des Gegners bedenken, doch über das Ärgern kam er auch nicht hinaus: "Am Ende ist das maximal bitter. Aber insgesamt war das heute von meiner Mannschaft ein sehr geschlossener und guter Auftritt. Wir hätten den Sack auch zu machen können."

Innerhalb der Gruppe sei alles noch "relativ eng beieinander", so der Coach weiter. Inzwischen hätte Underdog Gladbach einen ordentlich sicheren Haufen an Punkten erspielen können: "Jetzt bekommen wir das zweite Mal einen späten Ausgleich. Wir hätten sechs oder vier Punkte haben können. Darüber darf man nicht so sehr nachdenken, dann wird es ganz bitter." Zudem, das wollte der 44-Jährige bewusst erneut betonen, fehlten die Fans sehr: "Sie fehlen uns unglaublich. Trotzdem müssen wir da jetzt alle irgendwie durch."

Hängende Köpfe nach Abpfiff: Marco Rose zeigte sich sichtlich entttäuscht
Hängende Köpfe nach Abpfiff: Marco Rose zeigte sich sichtlich entttäuscht / Lars Baron/Getty Images

Christoph Kramer und Yann Sommer zogen, wenig überraschend ähnliche Fazits zum Spiel. Der Mittelfeldspieler mit deutlichen Worten: "Es ist immer scheiße, wenn du spät einen Ausgleich bekommst. Das ist ärgerlich und fühlt sich an wie eine Niederlage. [...] Ab der 80. Minute müssen wir es nach vorne sauber zu Ende spielen. Dann können wir den Sack zu machen."

Sommer stellte nicht nur das Ergebnis als solches, sondern auch die eigene Leistung in den Fokus: "Wenn du 2:0 vorne bist und du bekommst es nicht über die Zeit, dann ist das natürlich enttäuschend. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und Reals kleine Schwächen ausgenutzt. Für den Moment ist es sehr enttäuschend. Wir hatten Real wirklich in der Schlinge."

Auch Doppeltorschütze Thuram betonte das "gute Spiel von uns" und erklärte, dass man schließlich "gegen eine große Mannschaft gespielt" habe, die erst mit dem Schlusspfiff aufhören, alles zu geben. "Ich hoffe, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns in den nächsten Spielen verbessern."

Jubel um Marcus Thuram: Der Stürmer schoss beide Gladbacher Tore
Jubel um Marcus Thuram: Der Stürmer schoss beide Gladbacher Tore / Lars Baron/Getty Images

Zidane überrascht vom "Drama" - Ohne Probleme durch die Gruppenphase?

Etwas überrascht zeigte sich Real-Coach Zidane nach dem Spiel. Ehrlich erklärte er, man hätte "ein solches Drama nicht erwartet" (via goal): "Aber mein Team wusste, wie sie zu reagieren haben. Ich denke wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Was schmerzt ist der große Fehler, wie wir das erste Gegentor kassiert haben."

"Heute Abend bin ich stolz auf mein Team."

Zinedine Ziden, GOAL

Ein großes Problem im eigenen Spiel der Madrilenen sei es seiner Ansicht nach gewesen, den vorherrschenden Ballbesitz nicht in gute Chancen umgemünzt zu haben. Doch auch er erklärte, die positiven Aspekte mitnehmen zu wollen: "Was ich aus dieser Erfahrung mitnehme ist, wie die Spieler reagiert haben. Das war ein sehr wichtiger Punkt, den wir uns gesichert haben. Es wird ein schwieriges Jahr für alle, aber heute Abend bin ich stolz auf mein Team. So wie wir spielen werden wir zweifelsfrei durch die Gruppenphase in die nächste Runde einziehen."