Die Stimmen und Pressereaktionen zur Gladbacher Niederlager gegen Inter: Dann eben in Madrid

Gladbach schlug sich erneut wacker
Gladbach schlug sich erneut wacker / Lars Baron/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat einen großen Schritt in der Champions League verpasst. Den Gruppensieg konnten die Fohlen bei der bitteren Niederlage gegen Inter Mailand nicht sicher machen. Im Nachhinein blieb ein Szene im Mittelpunkt.

"Es war eine enge Partie und deswegen sind wir schwer enttäuscht", so Gladbach-Trainer Marco Rose nach dem Spiel klar. "Grundsätzlich ärgert mich jede Niederlage. Es ging natürlich um sehr viel und wir hätten gerne gepunktet, haben es aber leider nicht geschafft." Mit 2:3 musste sich die Borussia im heimischen Stadion geschlagen geben und machte das Rennen in Gruppe B richtig spannend.

"Es war ein erwartet schweres Spiel gegen eine Top-Mannschaft. Inter Mailand wusste, dass es um alles geht und war sehr gut organisiert. Wir haben lang gebraucht, um Lücken zu finden. Dennoch haben wir es gut gemacht und ich finde, sogar besser als in Mailand." Mit der Spielweise war Rose also unter dem Strich zufrieden.

Rose: "Breel behindert ihn nicht"

Ein entscheidender Faktor war der nicht gegebene Ausgleich, den Gladbach kurz vor dem Schluss erzielte. Breel Embolo soll Keeper Samir Handanovic bei Alassane Pleas Schuss irritiert haben. "In Summe sind es sogar zwei 50:50 Entscheidungen, die gegen uns getroffen wurden. Auch vor dem Treffer von Mailand ist es für mich ein Foulspiel. Bei dem nichtgegebenen Treffer steht Breel Embolo zwar im Abseits, aber nicht im Sichtfeld des Torhüters und behindert ihn nicht", so Rose klar.

Rose konnte die Schiedsrichterentscheidungen nicht nachvollziehen
Rose konnte die Schiedsrichterentscheidungen nicht nachvollziehen / DeFodi Images/Getty Images

"Als Trainer hat man dann manchmal den Eindruck, dass die Entscheidungen pro Mailand gefallen sind." In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Abräumer Christoph Kramer. "Aus der Gladbach-Brille sage ich, dass es ein ganz klares Tor ist. Wenn wir das Gegentor kassieren, bin ich ganz klar der Erste, der dort reklamiert. Aber man muss auch sagen, dass es keine klare Fehlentscheidung ist und irgendwo stand auch mal geschrieben, im Zweifel für den Angreifer."

Berechtigte Zweifel sah der Gladbacher in jedem Fall. Am Ende machte wohl aber auch Handanovic mit seiner ausbleibenden Reaktion den Unterschied. "Wenn der Torhüter springt und den Ball nicht bekommt, würde der Treffer zählen. So ist es nun leider Pech." Zu den vorherigen 83 Minuten äußerte sich der zwölffache Nationalspieler nicht ganz glücklich.

Gladbach will gegen Real das Achtelfinale klar machen

"Ich fand, dass wir eine schwierige Anfangsphase hatten. Danach haben wir das Spiel immer mehr in den Griff bekommen und hatten ganz viel Ballbesitz. Allerdings hatten wir nicht viele Chancen im letzten Drittel, aber es war auch Inter Mailand und wenn die führen, mit ihrem Spielsystem, dann ist es einfach schwer die Lücken zu finden."

Gladbach strotzt weiter vor Mut
Gladbach strotzt weiter vor Mut / Lars Baron/Getty Images

Sofort richtet er den Blick aber auch nach vorne. "Wenn wir gegen Mailand gewinnen wollen, benötigen wir eine Top-Leistung. Auch eine bessere Leistung, als die wir abgeliefert haben. Diese war nicht schlecht, aber auch nicht top. Wir haben nun die beste Ausgangssituation von allen Teams und haben nun unser Finale gegen Madrid. Das haben wir uns erarbeitet."

Ein Gruppenspiel steht für die Borussia noch an. Sportdirektor Max Eberl weiß, dass die Mannschaft alles hinein werfen wird. "Diese Mannschaft hat keine Angst, diese Mannschaft hat Respekt." Trainer Rose hat keinen Zweifel, dass die Überraschung weiter gelingen wird. "Die Jungs haben sich gut reingehauen. Wir haben wieder gezeigt, dass wir da sind in der Gruppe. Nun müssen wir halt in Madrid das Ding zumachen."

Die Pressestimmen zu Gladbach gegen Mailand

Die deutschen Pressereaktionen gehen erneut auf eine gute Leistung des würdigen Vertreters ein. Allerdings wird auch die verpasste Chance auf den Gruppensieg betrauert. "Die Borussia verliert zu Hause gegen Inter Mailand und verspielt damit ihre erste Chance, ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen. Nun geht es ins Endspiel zu Real Madrid", so beispielsweise die FAZ.

Die Rheinische Post hat schnell den Helden des Spiels gefunden. "Lukaku lässt Borussia ums Achtelfinale zittern. Nach dem 2:3 sind die Fohlen zwar weiter Erster ihrer Gruppe, müssen nächste Woche bei Real Madrid aber punkten, um auf Nummer sicher zu gehen." Die Süddeutsche Zeitung richtet den Blick ebenfalls schon auf das entscheidende Finalspiel in Gruppe B.

"Borussia Mönchengladbach verpasst in einem furiosen Spiel knapp einen Punkt gegen Inter Mailand. Weil bei Pleas drittem Tor der Schiedsrichter auf Abseits entscheidet, kommt es nun zum Endspiel gegen Real Madrid."

Italien will den letzten Schritt gegen Schachtar

Die italienischen Zeitungen hielten sich mit großen Lobeshymnen eher zurück. "Darmian und der Doppelpack des Belgiers halten die Qualifikation am Leben. Jetzt müssen die Nerazzurri gegen Schachtar gewinnen und hoffen, dass Real gegen die Borussia nicht gewinnt", so die Tuttosport.

Die Republicca schießt sich ebenfalls auf einen Mann des Spiels ein. "Lukaku bringt die Nerzzurri wieder zurück ins Geschäft." Die Situation rund um den möglichen Ausgleich kommentierte das Blatt so, "dass der aktiv an der Situation beteiligte Embolo im Abseits ist und der Schiedsrichter nach Rücksprache mit dem VAR die Hoffnung der Nerazzurri am Leben hält."

Von der Marca aus Spanien kommt ein Fazit das zeigt, wie spannend die Gruppe weiterhin ist. "Das Resultat bedeutet, dass Real Madrid das eigene Schicksal in der Hand hält, weil es nur einen Sieg gegen Gladbach braucht, um sich zu qualifizieren."