Die Reaktionen und Pressestimmen zum Bayern-Sieg gegen Lokomotiv Moskau: "Wollten es mit einem Sieg abschließen"

Bayern gab sich weiterhin keine Blöße
Bayern gab sich weiterhin keine Blöße / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Allzu große Brisanz hatte das Champions-League-Duell zwischen dem FC Bayern München und Lokomotive Moskau nicht mehr. Dennoch gab sich der amtierende Titelträger am Mittwochabend keine Blöße und fuhr den fünften Sieg im sechsten Gruppenspiel ein.

Mit der Schonung einiger Stammkräfte und einer etwas sparsamen Spielweise sorgte der FC Bayern gegen Lokomotiv am Ende doch für ein zufriedenstellendes Resultat. Für Trainer Hansi Flick rundet der Erfolg ein tolles Jahr ab.

"Der Gegner hat sehr defensiv agiert, aber nach dem 1:0 war mir klar, dass wir gewinnen, da wir defensiv gut gestanden sind. Wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen haben. 2020 war ein herausragendes Champions-League-Jahr für uns mit dem Titel im Sommer. Wir wollten es mit einem Sieg abschließen - und das haben wir geschafft", wird der Übungsleiter auf der vereinseigenen Internetseite zitiert.

Süles Selbstlob zeugt von Selbstvertrauen

Als Torschütze und Dosenöffner konnte sich Niklas Süle hervortun. Der Abräumer zeigte sich von den letzten Monaten ebenfalls überwältigt. "Ich bin sehr glücklich, dass wir heute die Gruppe mit einem Sieg abgeschlossen haben, weil wir 2020 in diesem Wettbewerb einfach unglaublich stark waren. Wir haben das Beste daraus gemacht mit diesem Abschluss. Das ist das Einzige was zählt.“

Süle durfte sich feiern lassen
Süle durfte sich feiern lassen / Alexander Hassenstein/Getty Images

Den zweiten und entscheidenden Treffer besorgte Eric-Maxim Choupo-Moting. Der Stürmer aus dem zweiten Glied konnte seine Bewährungschance nutzen. "Jeder liebt es in der Champion League zu spielen. Das ist die größte Bühne. In allererster Linie ist es das Wichtigste, dass wir Erfolg haben und gewinnen. Und wenn man dann noch selbst einen Treffer beisteuern kann, freut man sich umso mehr.“

Seinen Torjubel hatte der Kameruner mit einer besonderen Geste versehen, die auf das Spiel zwischen Paris und Istanbul andeutete. "Ich habe die Partie gestern verfolgt. Es ist nach wie vor traurig, so etwas zu sehen. Aber es war ein gutes Zeichen! Wir dürfen nicht aufhören, gegen Rassismus zu kämpfen! Der Kampf geht weiter!“ Auch Trainer Flick sprach sich schockiert über die Vorkommnisse in Paris aus.

Flicks Personalrochade und leichte Bedenken

Schon vor dem Spiel äußerte sich der Übungsleiter ebenfalls zu einigen personellen Entscheidungen. Unter anderem stand Flügelflitzer Alphonso Davies wieder in der Startelf. "Wir wissen nicht, ob er 90 Minuten durchhält. Er hat gut trainiert und ist fit. 45 Minuten schafft er mindestens, vielleicht reicht es auch 60, das müssen wir sehen.“ Am Ende stand der Kanadier fast 70 Minuten auf dem Rasen.

Flick konnte sich erlauben, einige Stammkräfte zu schonen
Flick konnte sich erlauben, einige Stammkräfte zu schonen / DeFodi Images/Getty Images

Keinen Einsatz gab es für David Alaba. "David war bislang in jedem Spiel dabei, daher bekommt er heute eine Pause", so Flick. Auch Robert Lewandowski wurde geschont, hatte aber ohnehin wohl leichte Blessuren. "Robert hat muskuläre Probleme.“ Ein Einsatz am Wochenende dürfte trotzdem wenig fraglich sein.

Gäste-Trainer Marko Nikolic trat nach dem Spiel auch noch einmal vor die Mikrofone von sky und wusste das Spiel richtig einzuschätzen. "Die Gruppenphase ist beendet, leider sind wir aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Wir hatten heute nur sehr wenige Spieler dabei, waren sehr ersatzgeschwächt. Aber wir haben uns Chancen herausgespielt, in der zweiten Halbzeit waren wir jedoch müde. Wir haben alles gegeben und die Mannschaft hat Moral gezeigt.“

Die internationalen Pressereaktionen zu Bayern gegen Moskau

Aus England gab es vom Daily Mirror eine recht nüchterne Analyse des Spiels. "Tore in der zweiten Halbzeit durch Niklas Süle und Eric-Maxim Choupo-Moting sichern dem FC Bayern einen 2:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau. Die Bayern, Gewinner des letzten Jahres und schon nach vier Gruppenspielen für die K.o.-Runde qualifiziert, schickten ihren zweiten Anzug ins Rennen. Lokomotive stand unter dem Druck, gewinnen zu müssen, um die Chance auf einen Platz in der Europa League zu wahren."

BBC fasst dagegen eine nahezu unglaubliche Serie zusammen. "Titelverteidiger FC Bayern beendet die Gruppenphase mit einem Sieg gegen Lokomotiv Moskau und baut seinen Lauf im Wettbewerb auf 17 ungeschlagene Spiele in Serie aus."

Aus Österreich gab es Zuspruch, auch weil der deutsche Rekordmeister mit diesem Ergebnis den einzigen österreichischen Vertreter in Europa verbleiben ließ. "In der Champions League nach dem 0:2 gegen Atlético Madrid ausgeschieden - und dennoch überwintern die Salzburger Bullen in Europa. Ein 2:0-Sieg Bayern Münchens im Parallelspiel gegen Lok Moskau sicherte Salzburg zumindest Gruppenplatz drei und damit den Verbleib in der Europa League."

Die russische Sport Express zeigte sich nach dem Aus ernüchtert. "Man kann sich von der Champions League auf verschiedene Arten verabschieden. Lokomotiv hatte etwas Mittelmäßiges - die Moskauer widersetzten sich mit aller Kraft, aber das Ergebnis war eine Niederlage."

"In der sechsten Partie in der Champions League unterlag Lokomotive Bayern München und konnte Salzburg im Kampf um die Europa League nicht verdrängen", so die Sowetski Sport.