Die potenzielle HSV-Aufstellung in Heidenheim
Von Guido Müller
Am Sonntag gilt es für den Hamburger SV. Bedingt durch die Ergebnisse der letzten Wochen kommt es an dort um 15.30 Uhr zum vielleicht schon alles entscheidenden Showdown zwischen dem Tabellendritten und Verfolger FC Heidenheim um den Relegationsplatz 3. Diese Startelf könnte HSV-Trainer Dieter Hecking dabei ins Rennen schicken.
Im Tor wird auch im fünften Spiel in Folge Julian Pollersbeck stehen. Keines der letzten Gegentore ist dem 24-Jährigen anzukreiden. Dazu scheint der HSV vor allem bei hohen gegnerischen Flanken mit ihm besser aufgestellt zu sein als mit Daniel Heuer Fernandes.
Gyamerah für Vagnoman?
Interessant könnte die Besetzung der Viererreihe vor Pollersbeck werden. Mit seinen zuversichtlichen Aussagen bezüglich des sich als Schicksalsspiel herauskristallisierenden Gastspiels an der Brenz hat sich Jan Gyamerah mal ganz laut um einen Startplatz am Sonntag beworben. Spieler mit genau dieser Einstellung braucht es am Sonntag. Zweifler und Angsthasen kann Hecking am Sonntag nicht gebrauchen. Und ohne Josha Vagnoman als solchen bezeichnen zu wollen - ein körperlich fitter Gyamerah wirkt dann doch noch um einiges abgeklärter als der Youngster.
Neben Gyamerah wird Rick van Drongelen wohl wieder in die Mannschaft zurückkehren. Kuriose Statistik am Rande: ohne Big Rick konnte der HSV noch nie ein Zweitliga-Spiel gewinnen. Zur Wahrheit gehört aber eben auch, dass er insgesamt nur zweimal im Unterhaus gefehlt hat. Und mit ihm natürlich auch schon Spiele verloren gingen. Dennoch wird er wohl neben seinem Landsmann Timo Letschert die defensive Zentrale der Hamburger besetzten. Auf der linken Seite soll Tim Leibold wie gewohnt das Spiel der Rothosen ankurbeln.
Jung für Fein?
Im Mittelfeld könnte Adrian Fein mal eine Pause bekommen. Sein Zweikampfverhalten ist in den letzten Wochen und Monaten mitunter sehr schlecht gewesen, sowohl offensiv als auch defensiv. Gerade gegen zu erwarten sehr aggressive Heidenheimer könnte eine rustikalere Variante (Jung für Fein) dem Spiel der Hamburger etwas mehr Stabilität verleihen. Für die kreative Zone ist Aaron Hunt gesetzt, auch wenn er gegen Osnabrück (wie fast alle im Team) nicht seinen besten Abend hatte. Um das spielerische Element nicht nur auf einen Spieler zu konzentrieren, könnte Jeremy Dudziak neben ihm operieren.
Auf dem rechten Flügel erwarte ich Martin Harnik, dem sein Tor gegen Osnabrück hoffentlich Selbstvertrauen gegeben hat. Auf dem linken offensiven Flügel sollte eigentlich Bakery Jatta eine Chance bekommen. Und zwar genau die, die Sonny Kittel zuletzt nicht zu nutzen wusste. Fußballerisch sicherlich einer der Begabtesten im Kader, scheint es dem Deutsch-Polen bisweilen an der Ernsthaftigkeit zu fehlen. Da sind zu viele Pausen im Spiel und zu viele unnötige Schnörkel und Kreisel. Jatta hat sicherlich technische Defizite, macht diese aber generell immer mit einer hohen Laufbereitschaft wett. Ein Faktor, der am Sonntag sehr wichtig werden könnte, denn die Hausherren sind für ihr Kilometerfressen bekannt.
Für die Planstelle im Sturm kommt eigentlich nur Joel Pohjanpalo in Frage. Zwar durchaus auch mit nicht zu übersehenden technischen Mängeln in der Ballverarbeitung, weiß der Finne jedoch absolut, wo das Tor steht. Sechs Treffer in den sieben Spielen nach dem Corona-Neustart sprechen da eine deutliche Sprache.