Die Nachwuchsstars bei der U20-WM der Frauen

Aktuell spielt der U20-Nachwuchs des Frauenfußballs in Kolumbien um den Weltmeistertitel. Wer die großen Namen und hoffnungsvollsten Talente bei der U20-WM sind, erfahrt ihr hier.
Linda Caicedo ist der wohl größte Name bei der U20-WM.
Linda Caicedo ist der wohl größte Name bei der U20-WM. / LUIS ACOSTA/GettyImages
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Am vergangenen Sonntag konnte der U20-Nachwuchs der DFB-Frauen sein Auftaktspiel bei der Weltmeisterschaft in Kolumbien gegen Venezuela mit 5:2 klar für sich entscheiden. Bei solch einem internationalen Wettbewerb können sich die jungen Spielerinnen auf der großen Bühne zeigen und durch gute Leistungen für mehr Spielzeit empfehlen. Natürlich gibt es auch Nachwuchsstars bei dieser WM, die längst keine Unbekannten im Fußball der Frauen sind.

Linda Caicedo - Kolumbien

Sie ist das Golden Girl 2023 und der wohl bekannteste Name bei dieser U20-Weltmeisterschaft: Linda Caicedo. Bei der Heim-WM führt die 19-Jährige die kolumbianische Nationalelf als Kapitänin aufs Feld. Im Februar vergangenen Jahres wechselte Caicedo zu Real Madrid, nachdem diverse Top-Teams in Europa um ihre Dienste buhlten. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte sie in 26 Spielen fünf Tore und vier Assists - Zahlen, die sich mit nur 19 Jahren sehen lassen können. In Kolumbien ist Linda Caicedo längst ein Superstar. Mit gerade einmal 14 Jahren debütierte sie für die A-Nationalmannschaft und absolvierte bisher 37 Länderspiele, in denen sie elf Tore schoss. Gemeinsam mit der A-Nationalmannschaft reiste Caicedo zur Weltmeisterschaft in Australien, bei der sie in allen fünf Spielen zum Einsatz kam. Jetzt soll das Wunderkind der U20 zu Erfolg verhelfen.

Linda Caicedo
Auch die DFB-Frauen bekamen bei der WM 2023 das Talent von Linda Caicedo (links) zu spüren. / Cameron Spencer/GettyImages

Alara Sehitler - Deutschland

Die deutsche Auswahl schickte einen Kader gespickt mit Bundesliga-Spielerinnen ins Rennen. Alara Şehitler ist die zweitjüngste Spielerin im Team von Trainerin Kathrin Peter, aber aus der U20-Nationalelf nicht wegzudenken. Die 17-Jährige steht beim FC Bayern München unter Vertrag, darf dort mit den Topstars wie Pernille Harder oder Georgia Stanway trainieren und steht oft im Spieltags-Kader. Sollte es mal nicht für die erste Garde reichen, dann ist Şehitler im zweiten Team der Bayern zu finden und wechselte in der vergangenen Saison so zwischen den Mannschaften. Die Mittelfeldspielerin ist sicher am Ball, hat eine überragende Technik und trifft blitzschnell die richtigen Entscheidungen. Ihr Vertrag in München läuft im nächsten Jahr aus. Sowohl der deutsche Meister als auch andere Team werden bei der U20-WM ein Auge auf Alara Şehitler werfen. Das gilt aber auch für ihre Teamkolleginnen um Sofie Zdebel (Bayer Leverkusen), Loreen Bender (Bayer Leverkusen) und Cora Zicai (SC Freiburg).

Alara Sehitler
Alara Şehitler im Dress der U20-Nationalelf. / David Lidstrom/GettyImages

 Silvia Lloris - Spanien

Spaniens Nachwuchs zählt sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern zur absoluten Weltspitze. Dazu gehört auch die Kapitänin der U20-Frauenmannschaft, Silvia Lloris. Die 20-jährige Verteidigerin steht beim spanischen Erstligisten Levante unter Vertrag, der in der abgelaufenen Spielzeit der Primera División Femenino den soliden vierten Rang erreichte. Lloris gehört trotz ihrer jungen Jahre auch dort bereits zu einer festen Größe. In der vergangenen Saison absolvierte sie 28 der insgesamt 30 Spiele und stand 23-mal von Beginn an auf dem Rasen. Ihre Passgenauigkeit vor allem bei Flanken ist bemerkenswert. Außerdem besticht Silvia Lloris durch eine gute Zweikampfführung und ist auch in der Luft nur schwer zu schlagen. Die 20-Jährige ist ein wichtiger Teil des spanischen Nachwuchses und hat gute Chancen, den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen. Diese Prognose gilt auch für die Spanierinnen Júlia Bartel und  Érika González.

Silvia Lloris
Silvia Lloris im Trikot von UD Levante. / Pablo Morano/MB Media/GettyImages

Claire Hutton - USA

Der Nachwuchs der Olympiasiegerinnen aus diesem Jahr hat eine Rekordzahl an Profispielerinnen in den eigenen Jahren, darunter viele, die in der heimischen NWSL unter Vertrag stehen. Neben der Kapitänin und Starspielerin Ally Sentnor gehört Claire Hutton zu den etabliertesten Fußballerinnen in der Profiliga. Die defensive Mittelfeldspielerin spielt seit Januar dieses Jahres bei Kansas City Current und belegt mit ihrem Team aktuell den dritten Platz in der NWSL. Hutton stand bei 17 der bisher 18 Partien auf dem Rasen. Die 18-Jährige schaltet sich viel in die Offensive mit ein und probiert des Öfteren ihr Glück aus der zweiten Reihe, konnte bisher aber noch nicht treffen. Der junge Kreativkopf kreiert viele Chancen und setz sich mit Dribblings gut in Szene. Mit Blick auf die Statistiken fällt auch auf, dass Hutton in der Defensivarbeit gute Werte hervorbringt - besonders Ballabnahmen und Zweikämpfe gelingen der US-Amerikanerin häufig.

Claire Hutton
Claire Hutton, defensive Mittelfeldspielerin in der NWSL. / Soobum Im/GettyImages

Olivia Smith - Kanada

Auch Olivia Smith stand auf dem Zettel vieler Top-Teams in diesem Transfersommer. Letztendlich sicherte sich Liverpool die Dienste der Kanadierin für eine vereinsinterne Rekordablösesumme von 250.000 Euro. Die Flügelstürmerin spielte zuvor bei Sporting Lissabon und erzielte in der abgelaufenen Spielzeit in nur 18 Spielen sagenhafte zwölf Treffer. Doch Smith schafft es auch, ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen und trug mit zwölf Assists zu Platz zwei der portugiesischen Liga bei. Beim CONCACAF W Gold Cup begeisterte Olivia Smith die Fans und wurde am Ende zur besten jungen Spielerin des Turniers gekürt. Die 20-Jährige durfte bereits im vergangenen Jahr mit der A-Nationalelf zur Weltmeisterschaft reisen, hatte dort aber nur einen Kurzeinsatz im letzten Gruppenspiel zu verbuchen. Für die Olympischen Spiele wurde Olivia Smith nicht berücksichtigt, was Unverständnis bei vielen Fans auslöste.

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Olivia Smith bei der WM 2023. / WILLIAM WEST/GettyImages

Manaka Matsukubo - Japan

Wenn sie auch in Europa nicht zu den bekannten Namen zählen, haben die Fußballerinnen Japans in allen Altersgruppen ihre Rohdiamanten - eine davon ist Manaka Matsukubo. Die offensive Mittelfeldspielerin war zuletzt für North Carolina Courage in der NWSL unterwegs, nachdem der US-amerikanische Verein die Japanerin auslieh. Mit Courage wurde Matsukubo die jüngste Spielerin, die ein Spiel im NWSL Challenge Cup startete und das jüngste Talent, das einen Treffer erzielte. Im Finale gegen Racing Louisville wurde sie zur wertvollsten Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Aufgrund ihrer guten Leistungen nahm NC Courage die Japanerin dauerhaft unter Vertrag. Die Stürmerin wurde noch nie für die A-Nationalmannschaft ihres Landes berufen. Sollte sie bei der U20-WM ihre Leistungen bestätigen, dürfte die Nominierung nur noch eine Frage der Zeit sein.

Manaka Matsukubo
Manaka Matsukubo am Ball für Japan. / Quality Sport Images/GettyImages

Valentina Mädl - Österreich

Die österreichische U20-Auswahl gilt zwar nicht zu den Favoriten auf den Titel, hat aber eine wahre Goalgetterin im Kader: Valentina Mädl. Die 18-jährige Stürmerin spielt in der heimischen Frauen-Bundesliga für den amtierenden Meister St. Pölten. In der abgelaufenen Spielzeit konnte Mädl elf Mal netzen und kam in 16 Partien zum Einsatz. Mädl ist eine feste Größe im österreichischen Nachwuchs, wartet allerdings auch noch auf ihre Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Die Offensivspielerin gilt unlängst als ÖFB-Toptalent. Durch ihre Schnelligkeit und dem Zug zum Tor machte sich Valentina Mädl in Österreich einen Namen. Mit St. Pölten durfte Mädl bereits Champions-League-Luft schnuppern.

Valentina Madl, Michaela Khyrova
Valentina Mädel (links) am Ball für St. Pölten. / Christian Hofer/GettyImages

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