Die Gründe für den Hertha-Aufschwung

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Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Bild von Hertha BSC gewandelt: Nach den beeindruckenden Siegen in Hoffenheim und gegen Union geht es plötzlich viel mehr um die starken sportlichen Leistungen statt um den Chaos-Klub. Bruno Labbadia hat der Mannschaft neues Leben eingehaucht und ist natürlich der wichtigste Grund, wieso die Berliner jetzt im Aufschwung sind - weswegen er allein keinen speziellen Punkt mehr in dieser Liste bekommt. Er steckt immer dahinter.

1. Neustart für alle Spieler

Peter Pekarik ist unter Labbadia gesetzt - zuvor hatte er erst ein einziges Bundesligaspiel absolviert
Peter Pekarik ist unter Labbadia gesetzt - zuvor hatte er erst ein einziges Bundesligaspiel absolviert / STUART FRANKLIN/Getty Images

Labbadias Vorgänger hatten den ein oder anderen Spieler bereits aussortiert, vor allem die Routiniers traf es. Rune Jarstein stand nicht mehr im Tor, Per Skjelbred spielte nur selten, Vedad Ibisevic wurde zuletzt maximal eingewechselt und Peter Pekarik spielte sowieso keine Rolle. Doch bei Labbadia fingen alle wieder bei Null an und die vier genannten fanden sich in beiden Partien unter dem neuen Trainer in der Startelf wieder - bekanntermaßen mit großem Erfolg.

2. Vedad Ibisevic

Vedad Ibisevic ist wieder in Bestform
Vedad Ibisevic ist wieder in Bestform / Stuart Franklin/Getty Images

Der "Tor-Opa", wie ihn die Bild so gerne bezeichnet, ist ein wichtiger Bestandteil des Aufschwungs - auch dank Labbadia, versteht sich. So zitiert ihn die Bild: "Wir haben ein korrektes Verhältnis, er gibt mir Selbstvertrauen. Wir kannten uns schon aus Stuttgart. Aber ich habe keine Sonderbehandlung. Er hat mir eine faire Chance gegeben, die habe ich genutzt." Ibisevic erhielt gegen Hoffenheim und Union den Vorzug vor Piatek und füllte wieder seine Rolle als Kapitän aus, zudem traf er in beiden Spielen.

3. Genutztes Potenzial

Dodi Lukebakio blieb bisher hinter den Erwartungen - das Spiel gegen Union macht Mut
Dodi Lukebakio blieb bisher hinter den Erwartungen - das Spiel gegen Union macht Mut / STUART FRANKLIN/Getty Images

Spiele der Hertha waren in dieser Saison häufig nicht besonders spaßig anzusehen, doch auch hier scheint es einen Wandel zu geben. Das Team zeigt plötzlich viel Spielfreude, auch weil Labbadia es schafft, die Fähigkeiten von Spielern wie Dodi Lukebakio oder Matheus Cunha zum Vorschein zu bringen. So wurde Lukebakio gegen die anfällige linke Defensivseite Unions immer wieder in Laufduelle geschickt, was häufig für Gefahr und letztlich das 2:0 sorgte. Auch Cunha blühte regelrecht auf und zeigte, was für ein klasse Fußballer er ist. Es war immer schon klar, dass die Berliner Mannschaft mehr kann, als sie zeigte - nun sieht man es endlich auch. "Wir machen viel. Aber das wichtigste ist: Wir machen das, was wir können", erklärte Labbadia dem Tagesspiegel. Damit ist alles gesagt.

4. Demut

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Jürgen Klinsmann startete unter der viel zitierten Prämisse des "Big City Clubs". Bruno Labbadia steht dagegen eher für Bodenständigkeit, wie er es auch immer wieder betont. Gut möglich, dass im DFB-Pokalfinale zwei Vereine stehen, die bereits im internationalen Geschäft dabei sind, wodurch Rang sieben in der Bundesliga ebenfalls für die Teilnahme an der Europa League berechtigen würde. Dahin sind es für die Hertha nach dem Derbysieg nur noch drei Zähler. Doch statt darauf zu blicken, schaut Labbadia erst einmal weiter Richtung Klassenerhalt: "40 Punkte sollte man haben, das wäre klasse", wird er von rbb24 zitiert. "Wir sind aber immer auf der Hut, das kann ich sagen. Wir müssen noch einiges machen, dass wir klar da unten rauskommen." Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs ist dies sicherlich die richtige Einstellung.