Die größten Wandervögel im Fußball
Von Janne Negelen
Dass der Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist und viele Spieler den Verein wie Schuhe wechseln, hat sich nicht nur durch einen Lutz Pfannenstiel und andere Wandervögel gezeigt. Teilweise auf mehreren Kontinenten unterwegs, klapperten viele Spieler zahlreiche Klubs ab. Diese Stars waren am wechselfreudigsten.
30. Nicolas Anelka - 12 Vereine
Größte Klubs: PSG, FC Arsenal, Real Madrid, FC Chelsea, FC Liverpool, Juventus Turin
Der junge Nicolas Anelka begann seine Laufbahn in Frankreich. Nach nur wenigen Jahren hatte er aber bereits auch die Insel und Spanien abgeklappert. Die erfolgreichste Zeit erlebte er in seinen besten Jahren beim FC Chelsea. Danach wollte er nicht mehr so recht in die Spur finden und beendete seine Laufbahn 2016 in Mumbai.
29. Christian Vieri - 13 Vereine
Größte Klubs: Juventus Turin, Atletico Madrid, Inter Mailand, AC Mailand
Bis zu den Top-20 der Wandervögel finden sich in unserer Liste größere Stars wieder. Zu ihnen gehört auch Christian Vieri, der in seiner gesamten Karriere nur ein Jahr lang nicht in Italien spielte. Anders als manch ein Landsmann, stand er dafür bei unzähligen Erstligisten unter Vertrag. So gut wie jedem Spitzenklub stattete er in seiner Heimat einen Besuch ab.
28. Kevin-Prince Boateng - 14 Vereine
Größte Klubs: Borussia Dortmund, Schalke 04, AC Mailand, FC Barcelona
Mit Kevin-Prince Boateng taucht der erste noch aktive Profi im Ranking auf. Insgesamt 14 Vereine nahmen den Ghanaer bisher unter Vertrag. Neben einigen Jahren in Deutschland, stand er auch für die besten Klubs aus England, Italien und Spanien auf dem Platz. Die Vereinsliste des Abräumers kann sich in jedem Fall sehen lassen.
27. Roman Wallner - 14 Vereine
Größte Klubs: Rapid Wien, Hannover 96, RB Salzburg
Einigen deutschen Fans wird Roman Wallner noch ein Begriff sein. Über eine kurze Zeit lief der Österreicher für Hannover 96 auf. Ansonsten hielt es den Angreifer lange in seiner Heimat. Doch auch vor Abenteuern in Schottland und Griechenland schreckte der Weltenbummler nicht zurück.
26. Rivaldo - 14 Vereine
Größte Klubs: FC Barcelona, AC Mailand, Olympiakos Piräus
Rivaldo gehört sicherlich zu den größten Stars, die Brasilien zur Jahrtausendwende hervorgebracht hat. Doch nicht nur ein Weltmeistertitel schmückt den Trophäenschrank des Spielmachers. Auch einige nationale Titel bei seinen 14 Profi-Klubs kamen über die Jahre zusammen. In größter Erinnerung bleibt er natürlich als Weltfußballer bei Barca.
25. Alexander Manninger - 14 Vereine
Größte Klubs: FC Arsenal, Juventus Turin, FC Liverpool
Alexander Manninger hatte eine lange Karriere, die mit zahlreichen hochklassigen Klubs gespickt war. Die meisten Einsätze absolvierte er in Italien, während er beim FC Arsenal oder Liverpool eher Ersatz war. Dennoch strahlte er durch seine Erfahrung stets viel Ruhe aus. Auch in der Bundesliga machte er einen Abstecher beim FC Augsburg.
24. Eidur Gudjohnsen - 15 Vereine
Größte Klubs: FC Chelsea, FC Barcelona, AS Monaco
Aus Island schaffen es nicht viele Stars zu den größten Klubs Europas. Eidur Gudjohnsen brachte es aber ganz weit und dürfte für viele Landsmänner ein Vorbild gewesen sein. Nicht nur seine Engagements in Barcelona und England gehörten zu seiner Laufbahn. Gegen Ende seiner Karriere zog es ihn auch in das ferne Asien.
23. Luca Toni - 15 Vereine
Größte Klubs: Bayern München, AS Rom, Juventus Turin
Mit Luca Toni hat es dagegen wieder ein Star mit einer aktiven Zeit in Deutschland ganz nach oben geschafft. Dem Angreifer fiel es nicht schwer, oft seinen Klub zu wechseln. Wo es ihm gefiel, blieb er aber durchaus länger. So wie in München, wo er zu den besten Knipsern der Liga gehörte. 2016 beendete er seine Karriere beim 15. Verein.
22. Ansgar Brinkmann - 15 Vereine
Größte Klubs: Mainz 05, Eintracht Frankfurt
Ansgar Brinkmann war über viele Jahre mehr Kult als Star, der sich auch in den unteren Ligen gut zurecht fand. Am erfolgreichsten war er in Mainz und Frankfurt, die meisten Einsätze absolvierte er allerdings für Osnabrück. Nur ein halbes Jahr spielte er in Österreich.
21. Marcus Bent - 15 Vereine
Größte Klubs: FC Everton, Middlesbrough
Auf ebenfalls 15 Vereine bringt es Marcus Bent, der sich in England so richtig austobte. Von 1995 bis 2011 war er nur auf der Insel aktiv. Nachdem er sich in Indonesien ausprobierte, verkündete er sein Karriereende. Diesen Plan hat er schon zwei Mal verworfen. Mit 42 kickt er noch einmal für Cornard.
20. David Low - 16 Vereine
Größter Klub: Southern United
Die ersten 20 der Liste sind nur den absoluten Experten ein Begriff. So auch David Low, der es auf 16 Vereine in seiner Karriere bringt. So bunt wie die Vereinsauswahl waren auch die Länder, in denen er spielte. Von Singapur über die USA, Australien, Ungarn, die Mongolei, aber auch Deutschland und Kamerun, nahm er gleich fünf Kontinente mit.
19. Tijani Belaid - 16 Vereine
Größte Klubs: Inter Mailand, Slavia Prag
Tijani Belaid ist noch etwas bekannter. Der Tunesier ließ aber auch nur wenige Klubs aus. Richtig hochklassig ging es für ihn nur in seinen ersten Jahren zur Sache. Bei Ausbildungsklub Inter Mailand absolvierte er aber nur einen Einsatz.
18. Anicet Eyenga - 17 Vereine
Größte Klubs: Olympiakos Volou, Olympique Safi
Einen Verein mehr kann Anicet Eyenga vorweisen. Der Kameruner klapperte viele Länder ab, in denen sich wenige Paradiesvögel wiederfanden. Zypern, Albanien oder Algerien waren kurzzeitig die Heimat des Angreifers, der beim marokkanischen OC Safi am erfolgreichsten war.
17. Lelo Mbele - 17 Vereine
Größte Klubs: Orlando Pirates, Al-Hilal, MC Algier
Der in Zaire geborene Lelo Mbele stand immerhin bei den erfolgreichsten Klubs seines Kontinents unter Vertrag. Neben den Orlando Pirates finden sich auch Al-Hilal oder MC Algier in seiner Vita wieder. Vor seinem aktuellen Klub in Bahrain, lief er auch in Zypern und Indien auf.
16. Romeo Filipovic - 18 Vereine
Größter Klub: Sloboda Tuzla
Wechselfreudig und erfolgreich passt nicht immer unter einen Hut. Das musste auch Romeo Filipovic feststellen, der nie den entscheidenden Schritt machen konnte. Dafür tourte er durch die ganze Welt und nahm zwischen Schottland und Jordanien so ziemlich alles mit.
15. Joel Tshibamba - 18 Vereine
Größte Klubs: NEC Nijmegen, Lech Posen
Joel Tshibamba ist da noch deutlich namhafter. 18 Vereine hat er bereits abgeklappert, dabei ist er noch immer erst 32 Jahre alt. Für Lech Posen spielte er immerhin Europa League. Ansonsten konnte er sich vor allem in unterklassigen europäischen Ligen bewähren.
14. Krisztian Vadocz - 18 Vereine
Größte Klubs: AJ Auxerre, CA Osasuna, Deportivo Alaves
Als Ungar brauchte Krisztian Vadocz eine Weile, bis ein paar größere Vereine auf ihn aufmerksam wurden. In Auxerre konnte er sich erstmals einen Namen machen, den er in der Niederlande und Spanien weiter ausschmückte. Allerdings kamen auch schnell einige unbekanntere Klubs dazu.
13. Rohan Ricketts - 19 Vereine
Größte Klubs: Tottenham Hotspur, Wolverhampton Wanderers
Zu Beginn deutete bei Rohan Ricketts zumindest vieles auf eine ordentliche Karriere in England hin. Im Alter von 26 Jahren lief sein Vertrag auf der Insel ohne Verlängerung aus. Seitdem wechselte er freudig durch die ganze Welt und stand dabei sogar in Bangladesh unter Vertrag. Akklimatisieren konnte sich der Angreifer aber nirgendwo nachhaltig.
12. Amido Balde - 19 Vereine
Größte Klubs: Sporting, Glasgow Rangers
In jungen Jahren schaffte Amido Balde den Sprung aus Afrika nach Portugal, wo er in der Akademie von Sporting Lissabon entwickelt wurde. Über wenige Einsätze kam er aber nicht hinaus und so begann die muntere Wanderschaft. Mit nur 29 Jahren hat er schon 19 Klubs hinter sich. In Zukunft dürften viele weitere folgen.
11. Dimitar Makriev - 20 Vereine
Größte Klubs: Inter Mailand, KS Samara
Der Bulgare Dimitar Makriev stand nur kurz im großen europäischen Scheinwerferlicht. In Folge tat er seinen Dienst als Fußballer deshalb in vielen anderen Ländern. In Israel hielt es ihn immerhin drei Jahre lang.
10. Moussa Maazou - 20 Vereine
Größte Klubs: Girondins Bordeaux, ZSKA Moskau, AS Monaco
Gerade einmal 32 Jahre alt und schon insgesamt 19 Mal gewechselt. Diese Bilanz kann so auch nur Moussa Maazou aufbringen. Immerhin relativ erfolgreich lief es für ihn in Russland und Frankreich. Später kamen aber auch Nationen wie China und Luxemburg hinzu.
9. Jose Galan - 21 Vereine
Größte Klubs: St. Pölten, Aris Limassol
Viele Spanier können sich nicht zu den größten Wandervögeln zählen. Einer von ihnen ist zumindest Jose Galan, der nach seiner Ausbildung in der Heimat durch die Welt zog. Immerhin ist er leihweise aktuell wieder in Spanien unterwegs.
8. Mindaugas Kalonas - 22 Vereine
Größte Klubs: SC Braga, Sioni Bonisi
Fußballprofis aus Litauen sind ebenso selten, wie exotisch. Diesem Bild entspricht Mindaugas Kalonas wie kein anderer. Der größte Verein, bei dem er unter Vertrag stand, war der SC Braga. Es folgten aber vor allem im Baltikum eine Menge kleiner Klubs.
7. Aristide Bance - 22 Vereine
Größte Klubs: Mainz 05, FC Augsburg
Im vergangenen Jahr beendete Aristide Bance seine Karriere. Er kann auf eine bunte wie wechselhafte Laufbahn zurückblicken. In Deutschland ist er immerhin für Mainz oder auch Augsburg aufgefallen. In der ersten und zweiten Bundesliga erzielte er 30 Treffer. In Belgien und Katar wurde er am meisten eingesetzt.
6. Miodrag Andjelkovic - 23 Vereine
Größte Klubs: Espanyol Barcelona, Fluminense
Nie schaffte Miodrag Andjelkovic wirklich den Durchbruch bei einem Klub. Dafür stand er in ganzen 14 Ländern unter Vertrag. Egal ob in Spanien, Brasilien oder Israel. Lange hielt es den Serben nirgendwo. Am Ende wechselte er fast jedes halbe Jahr den Klub.
5. Andrija Kaludjerovic - 24 Vereine
Größte Klubs: Beijing Guoan, FC Thun
Ganze sieben Jahre lief Andrija Kaludjerovic noch in Serbien auf, bevor er sich nach China wandte. Dort hielt es ihn aber ebenso kurz wie bei seinen nächsten 14 Teams. Mit 33 Jahren ist er wieder in seiner Heimat angekommen.
4. Lutz Pfannenstiel - 25 Vereine
Größte Klubs: Nottingham Forest, Orlando Pirates, Huddersfield
Lutz Pfannenstiel ist wohl der Wandervogel schlechthin. Er ist der einzige Spieler, der auf allen sechs Fußball-Kontinenten der Welt auflief. Nach frühen Jahren in Deutschland, England und Finnland, begann das große Wechsel-Spiel. Mit Singapur, Dunedin, Calgary, Aichinger und dem Ramblers FC machte er seine Ausbeute komplett.
3. Dan Ito - 26 Vereine
Größte Klubs: Vegalta Sendai, HCM City
Dan Ito ist wohl nur absoluten Asien-Kennern ein Begriff. Der Japaner bewährte sich in der Heimat, ehe er sich in Vietnam wiederfand. Danach folgte so gut wie jede Nation in Südostasien und er war fast zu jedem neuen Halbjahr bei einem neuen Klub unterwegs.
2. John Burridge - 29 Vereine
Größte Klubs: Aston Villa, FC Southampton, Wolverhampton Wanderers
Als einer von wenigen Keepern legte John Burridge eine ordentliche Marke vor, wenn es um die Anzahl von Wechseln ging. Vor allem zu seiner aktiven Zeit waren solche vielen Transfers unüblich. Dabei kam der Engländer nie von der Insel runter. Bei erstaunlich vielen Vereinen konnte er sich zwischendurch verewigen.
1. Sebastian Abreu - 30 Vereine
Größte Klubs: Deportivo La Coruna, Gremio, Real Sociedad
Man kann tatsächlich gleichzeitig sehr wechselfreudig und enorm erfolgreich sein. Seit 1995 ist der Uruguayer Sebastian Abreu aktiv. Während er 70 Länderspiele absolvierte, wurde er durch die ganze Welt transferiert. Anfangs in Spanien, klapperte er später ganz Südamerika ab. Erstaunlicherweise unterschrieb er mit nun 44 Jahren einen neuen Vertrag in Brasilien. Das Phänomen sammelte also noch einen weiteren Klub. Ein Ende ist nicht in Sicht.