Die große Olmo-Frage: Mischt auch der BVB mit?
Von Simon Zimmermann
Die Frage, wie es mit Dani Olmo im Sommer weitergeht, ist nach wie vor offen. Die Berichte um die Zukunft des 24-jährigen Spaniers haben sich in den vergangenen Tagen überschlagen. Nun soll auch der BVB ins Transfer-Rennen eingestiegen sein.
Sky berichtete vergangene Woche von einem finalen Angebot von RB Leipzig zur Vertragsverlängerung. Guido Schäfer, Chefreporter der Leipziger Volkszeitung und in der Regel sehr gut über die RBL-Belange informiert, ging sogar so weit zu behaupten, die Zeichen sprechen für eine Verlängerung über 2024 hinaus. Olmo habe sich in Leipzig ein Haus gekauft, erklärte Schäfer als Indiz.
Das Portal fussballtransfers schreibt nun das Gegenteil. Olmo habe sich gegen eine Verlängerung entschieden, womit ein Wechsel im Sommer näher rücke. Im Rennen um den offensiven Mittelfeldspieler sei nun auch der BVB eingestiegen. In Dortmund wolle man die Kreativzone weiter verstärken.
Was wir zu Olmo wissen
Die Gerüchteküche brodelt also. Welche Quelle die tatsächliche Tendenz aufgedeckt hat, bleibt zunächst unklar. Fakt ist, Olmos Vertrag ist bis Sommer 2024 gültig. Sein geschätzter Marktwert beläuft sich auf 40 Millionen Euro.
Klar ist auch, dass sich RB Leipzig finanziell bis an die eigenen Grenzen strecken würde, um den Vertrag mit dem 30-fachen spanischen Nationalspieler zu verlängern. Auf der anderen Seite würde man wohl eher nicht mit Olmo ins letzte Vertragsjahr gehen wollen. Sportchef Max Eberl steht auch unter dem Druck, Transfereinnahmen generieren zu müssen. Von mindestens 50 Millionen Euro war zuletzt die Rede.
Mit Olmo würde man rund 30 Millionen Euro kassieren können. Die Ablöse würde durch seine kurze Vertragslaufzeit gedrückt werden. Vor allem der FC Barcelona gilt als interessiert. Bei den Katalanen wurde Olmo in der Jugend ausgebildet ehe es ihn 2014 zu Dinamo Zagreb zog. Im Januar 2020 folgte der Wechsel nach Leipzig (29 Mio. Euro Ablöse).
Neben Barça werden auch die Topklubs aus der Premier League und Real Madrid lose mit Olmo in Verbindung gebracht. Für den Spanier dürfte es trotz seiner häufigeren Verletzungsprobleme nicht all zu schwierig werden, bei einer Top-Adresse des europäischen Fußballs unterzukommen. Zumal die Ablöse gemessen an seiner Klasse und dem weiteren Potenzial vergleichsweise gering ausfallen würde.
Was man bei Olmo spekulieren kann
Offen ist, was Olmo will. Verlängert er in Leipzig, kann er sich seiner sportlichen Rolle sicher sein. Dazu würde sein Gehalt angehoben und ihm sehr wahrscheinlich eine Ausstiegsklausel zugesichert werden. Ein Wechsel wäre dann wohl ab 2024 wieder möglich.
Sollte er sich gegen das RBL-Angebot entscheiden, rückt ein Wechsel in diesem Sommer deutlich näher. Lange galt seine Heimat Spanien als Wunschziel - und hier natürlich Jugendklub Barcelona. Ob die Katalanen die nötigen finanziellen Mittel haben, darf aber zumindest bezweifelt werden. Immerhin gibt es zahlreiche Transferziele - allen voran die Rückholaktion von Lionel Messi.
Real Madrid wäre als kommender Olmo-Klub eher unwahrscheinlich. Im zentralen Mittelfeld sind die Königlichen bestens aufgestellt. Erst recht, wenn Jude Bellingham tatsächlich kommt. Im Angriff dürfte Real eher nach klassischen Außenstürmern oder einem Neuner suchen - Olmo wäre beides nicht.
Bliebe die Insel als mögliches Ziel. Hier gäbe es einige Klubs, die ihr Interesse intensivieren könnten. Manchester United, Chelsea, Arsenal, Newcastle, Liverpool, Tottenham und selbst Man City müsste man auf der Rechnung haben. 30 Millionen Euro wären für diese Klubs Peanuts.
Für den BVB eher nicht (zusammen mit dem Gehalt). Auch wenn man diese Summe durchaus stemmen könnte. Bei einem Bellingham-Abschied und Einnahmen im dreistelligen Millionenbereich umso mehr. Sporlich würde Olmo Schwarzgelb sicher auch bereichern - selbst wenn man mit Brandt, Reus und Reyna bereits ähnliche Spielertypen im Kader hat.
Dass Olmo ernsthaftes Interesse an einem Dortmund-Wechsel zeigt, muss dagegen schon stark bezweifelt werden. Sportlich wäre es maximal ein halber Schritt vorwärts, finanziell wahrscheinlich auch.
Am Ende wird Olmo entweder noch ein Jahr in Leipzig bleiben oder die Bundesliga verlassen. Wunsch-Ziel dürfte Barça bleiben. In der Premier League werden aber viele interessante Optionen lauern.
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