Die besten Freistoßschützen aller Zeiten
Ein Freistoß im Fußball ist ein großes Paradoxon. Während man sportfremden Menschen kaum glaubhaft erklären kann, warum so mancher Spieler bei einem ruhenden Ball, der am Ende in die Wolken, in die Pommesbude im Oberrang oder in der Mauer landet, meist einen minutenlangen Terz veranstaltet, gibt es einige Künstler unter den Schützen, die mit solchen Situationen Fantastisches anstellen konnten. Wir stellen euch die besten Freistoßschützen aller Zeiten vor.
13. James Ward-Prowse
James Ward-Prowse mag im Weltfußball kein großer Name sein - aber Freistöße kann er! In der Premier League hat nur David Beckham mehr Freistoßtore erzielt. Die Chancen, dass Ward-Prowse die Legende noch überholt, sind definitiv gegeben.
12. Cristiano Ronaldo
Dass Cristiano Ronaldo in dieser Liste auftaucht, hat er vor allem den Freistößen zu Beginn seiner Karriere zu verdanken, als er tatsächlich reihenweise Traumtore nach einem ruhenden Ball erzielte. Doch je älter er wurde, desto ungefährlicher wurden seine Freistöße - zwar stellt er sich immer noch wie ein Cowboy auf, treffsicher ist er allerdings kaum noch.
11. Miralem Pjanic
Dass Miralem Pjanic zu den besten Freistoßschützen gehört, überrascht nicht, schließlich konnte er bei Olympique Lyon von Juninho lernen. Der Bosnier verstand es, Freistoß gefühlvoll über die Mauer zu heben oder enen Kanonenschuss loszulassen, wenn das Tor mal etwas weiter entfernt war.
10. Jose Luis Chilavert
Der ehemalige paraguayische Nationalkeeper hat eine Vielzahl an Treffern erzielt. Ein Keeper als Goalgetter? Geht auch nur in Südamerika, dort aber umso erfolgreicher. Sein Geheimnis waren angeblich seine kleinen Füße, über die er mal sagte, dass man mit kleineren Füßen angeblich genauer trifft. Am Ende kommt er auf eine dreistellige Anzahl an Treffern, den Großteil davon nach ruhenden Bällen.
9. Juan Arango
Der "Hurrikan der Karibik", wie er einst genannt wurde, hatte einen begnadeten linken Fuß, den man nicht nur in der Bundesliga fürchtete. Für Borussia Mönchengladbach trat er in der Bundesliga die ruhenden Bälle, meist blieb den Torhütern nur der Blick hinterher. Sowohl Hannover 96 als auch der FC Schalke 04 haben sehr schlechte Bekanntschaft mit dem Venezolaner machen dürfen.
8. Roberto Carlos
Der brasilianische Außenverteidiger wurde über Nacht berühmt, als ihm im Trikot der Selecao das Freistoßtor gegen Frankreich gelang. Mit über 30 Meter Entfernung nahm der Ball eine Flugkurve, die jeder Physik spottete. Fortan versuchte jeder, Freistöße wie Carlos zu erzielen, und die Bälle wurden reihenweise an die Eckfahnen gejagt.
7. Lionel Messi
Wenig überraschend, dass der kleine Argentinier auch das kann. Natürlich denkt man bei Messi vor allem an seine atemberaubenden Dribblings, doch La Pulga ist tatsächlich auch ein Meister des ruhenden Balls. Kein Wunder, bei seinem Ballgefühl.
6. Zico
Der Brasilianer Zico, der mit bürgerlichem Namen Arthur Antunes Coimbra heißt, war Brasiliens Freistoßspezialist, bevor es Ronaldinho gab. Sein brasilianischer Teamkollege Leonardo Nascimento de Araujo sagte einst: "Für uns war ein Freistoß vom Rand des Strafraums fast wie ein Elfmeter." Denn wenn Zico antrat, wusste man meist, was die Stunde geschlagen hatte. Die Zahlen über seine wirklichen Erfolge gehen weit auseinander, aber das Minimum von 62 Freistoßtoren spricht bereits Bände.
5. Andrea Pirlo
Der italienische Dirigent hängte vor wenigen Jahren die Fußballschuhe final an den Nagel, aber was er mit dem Ball anstellen konnte, ließ dem wahren Fußballfan den Atem stocken. So sehr seine taktischen Fähigkeiten und seine Übersicht im Spiel gefragt waren, so sehr behielt er die Ruhe bei Freistößen und guckte seine Gegenspieler dabei genau aus. Dabei schaute er sich die Technik von Juninho ab, kopierte sie und fügte seinen eigenen Stil hinzu. Er nannte ihn "Maldetta", was übersetzt soviel wie "der Verfluchte" bedeutete.
4. Ronaldinho
Auch der zweite Brasilianer in dieser Reihe hat bereits abgedankt, aber seine Tore und insbesondere seine Freistöße werden immer in Erinnerung bleiben. Unvergessen sein Freistoß gegen England bei der WM 2002, als er David Seaman düpierte, oder auch sein Freistoß gegen Werder Bremen in der Königsklasse mit dem FC Barcelona, als alle Spieler hochsprangen und er den Schuss frech unter der Mauer mit der lächerlichen Geschwindigkeit von 64 Stundenkilometer durchschob. Tim Wiese träumt heute noch schlecht von diesem Tor.
3. David Beckham
Der Engländer war alles andere als ein überragender Fußballer, das sagte selbst sein ehemaliger Trainer Sir Alex Ferguson über 'Becks'. Was er aber mit ruhenden Bällen anstellte, brachte ihm letztlich den Kultstatus ein, den er heute hat und pflegt. Kein Engländer hat mehr Standardtore erzielt als der Glamourman. Und ohne diese wäre er tatsächlich nur ein Fußballer unter vielen.
2. Sinisa Mihajlovic
Der mittlerweile verstorbene Mihajlovic war während seiner Karriere als Freistoßschütze gefürchtet. Nicht umsonst hält er den Rekord für die meisten Freistoßtore der italienischen Serie A. Sein Meisterstück gelang ihm, als er in einem Meisterschaftsspiel gegen Sampdoria Genua drei Freistoßtore erzielte, was bis heute unerreicht ist.
1. Juninho
Der Brasilianer, der auch als Juninho Pernambucano bekannt ist, ist nach wie vor der größte Schütze aller Zeiten. 77 Tore sind überliefert, am Ende waren es sicher noch viel mehr. Während Cristiano Ronaldo sich für einen oder zwei Freistoßtreffer in der Saison abfeiern lässt und sich für den besten Schützen der Welt hält, zelebrierte der Brasilianer dieses Gefühl und diese Genauigkeit Spieltag für Spieltag. Mit Olympique Lyon wurde er siebenmal Meister - auch dank seiner vielen genialen Standards.