Die aktuell größten Konkurrenzkämpfe beim FC Schalke

Auch Nabil Bentaleb und Amine Harit kämpfen um einen Platz im zentralen Mittelfeld
Auch Nabil Bentaleb und Amine Harit kämpfen um einen Platz im zentralen Mittelfeld / DeFodi Images/Getty Images
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In acht Tagen steht die nächste Heimpartie für Schalke an, es geht gegen den VfL Wolfsburg. Wieder ein wichtiges Spiel für einige der Spieler, die sich in Konkurrenzkämpfen durchsetzen und sich möglichst einen Stammplatz sichern wollen. Eine Übersicht zu den aktuell spannendsten Duellen.

In der aktuellen Länderspielpause arbeitet Schalke 04 auf das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg hin. Endlich soll der erlösende Liga-Sieg her, wenn schon nicht vor eigenem Publikum, dann doch wenigstens im eigenen Stadion. Selbstredend von entscheidender Bedeutung dafür: Die bestmögliche Startelf.

Um diese für das Spiel am Samstag in einer Woche aufzustellen, muss Cheftrainer Manuel Baum noch über ein paar Konkurrenzkämpfe entscheiden, die in den letzten Wochen getobt oder sich neu entwickelt haben. So könnte sich beispielsweise Ralf Fährmann den Posten als Nummer eins zurückerobern - eine Übersicht zu den spannenden Duellen bei Königsblau.


Konkurrenzkampf auf Schalke: Diese Positionen sind derzeit umkämpft

1. Torwart: Rönnow vs. Fährmann

Frederik Rönnow wusste zuletzt von sich zu überzeugen
Frederik Rönnow wusste zuletzt von sich zu überzeugen / DeFodi Images/Getty Images

"Nach der Pause werden wir uns zusammensetzen und den Zeitraum Revue passieren lassen, dann legen wir uns fest", hatte Baum die aktuelle Situation im Tor erklärt. Dass Frederik Rönnow erstmal bis zur aktuellen Länderspielpause spielen wird, nachdem sich Ralf Fährmann - zu Saisonbeginn eigentlich als Nummer eins ausgerufen - früh verletzt hatte, sei dabei ebenfalls geklärt gewesen.

Möglich, dass diese Festlegung nun aufgewirbelt wird. Regelmäßige Rotation komme für den Trainer nicht in Frage, das hat er direkt betont. Heißt: Es wird zum Spiel gegen Wolfsburg bestimmt, wer zumindest vorerst als Nummer eins weiter in die Saison gehen wird. Das könnte ein Vorteil für beide sein.

Rönnow wusste über die letzten Partien zu überzeugen, konnte in diversen Eins-gegen-Eins-Duellen glänzen und machte zusätzlich den Eindruck, als würde er der Mannschaft etwas Ruhe und Sicherheit vermitteln können - was derzeit nicht unterschätzt werden darf.

Fährmann könnte allerdings wieder seinen 'rechtmäßigen Posten' einnehmen, den er sich über den Sommer hat sichern können. Für ihn spricht zunächst primär, dass Rönnow derzeit nur ausgeliehen ist. Im Pokalspiel gegen Schweinfurt hat auch er bei seinem Comeback überzeugen können, dazu hat er bei einigen Fans ein hohes Standing als Schalker.

Rein sportlich hat derzeit allerdings Rönnow die Nase vorne - es spricht wohl mehr dafür, dass er auch weiterhin im Tor stehen und Fährmann erneut die Rolle aus Herausforderer annehmen wird.


2. Innenverteidigung: Nastasic vs. Kabak

Matija Nastasic und Ozan Kabak wollen den sicheren Platz in der Abwehr - Kabak noch im Hintergrund?
Matija Nastasic und Ozan Kabak wollen den sicheren Platz in der Abwehr - Kabak noch im Hintergrund? / DeFodi Images/Getty Images

Auch wenn Baum in letzter Zeit oft auf die Dreier-Innenverteidigung gesetzt hat, so wird er wohl früher oder später davon wegkommen wollen - womit insgesamt zwei Plätze in der Innenverteidigung zu vergeben wären. Einen davon dürfte Salif Sané so gut wie sicher haben, zum einen wegen seiner beständig guten Leistungen, aber auch, weil der Coach ein ernannter Fan von seiner Spielweise ist.

Übrig bleiben, neben Benjamin Stambouli und Youngster Malick Thiaw in der Außenseiterrolle, vor allem Matija Nastasic und Ozan Kabak. Während der Serbe ab und zu wackelige Momente oder auch größere Fehler in seinem Spiel hat, kommt der junge türkische Nationalspieler aus einer langen Zwangspause, in der sein Konkurrent dauerhaft spielen durfte.

Es scheint auf ein zunächst sehr offenes Duell hinauszulaufen. Auf der einen Seite hat sich Nastasic über die letzten Partien nahezu festspielen und in der Regel solide aufspielen können. Auf der anderen Seite ist die Qualität Kabaks unbestritten, trotz seines jungen Alters - dass er direkt zum Comeback wieder in der Startelf stand, war ebenfalls ein klares Zeichen.

Es wird wohl primär darauf ankommen, welchen Spielertypen Baum in der Innenverteidigung haben will. Ein möglicher Vorteil für Kabak: Er gilt allgemein als der sicherere Typ im Spielaufbau, der sich auch selbst einiges im Ballbesitz zutraut.


3. Mittelfeld: Schöpf vs. Bozdogan

Alessandro Schöpf zusammen mit Can Bozdogan im Zweikampf
Alessandro Schöpf zusammen mit Can Bozdogan im Zweikampf / Alexander Hassenstein/Getty Images

Das zentrale Mittelfeld von Schalke hat in dieser noch recht jungen Saison schon so manch verschiedene Konstellation gesehen, darunter auch im Zentrum. Auch zwischen Can Bozdogan und Alessandro Schöpf entsteht dort aktuell ein Konkurrenzkampf.

Bozdogan hat von Baum schon häufiger Lob kassiert, weshalb es keineswegs überrascht, dass der 19-Jährige unter ihm bislang in jedem Spiel der Bundesliga auf dem Platz stand (zweimal Startelf). Er bringt Mut, Kreativität und ein erfrischendes Auftreten mit, versucht ordentlich Fußball zu spielen.

Schöpf, der sich durch eine sehr gute Partie gegen Schweinfurt hat empfehlen können - was Baum ebenfalls hervorhob -, stand dementsprechend gegen Mainz 05 in der Startelf, auf einer Position, die auch Bozdogan hätte bekleiden können.

Wenn es gegen Wolfsburg geht, wetteifern die beiden somit um einen der sehr begehrten Startplätze im Mittelfeld. Durch die Pause scheint es ebenfalls sehr offen zu sein, für wen sich der S04-Coach entscheiden wird. Gegen Mainz war Schöpf zumindest auffällig unauffällig, sodass Bozdogan durchaus eine weitere Gelegenheit, sich zu zeigen, bekommen könnte.


4. Mittelfeld: Harit vs. Bentaleb

Amine Harit zeigte sich zuletzt in gesteigerter Verfassung
Amine Harit zeigte sich zuletzt in gesteigerter Verfassung / Pool/Getty Images

Auch wenn Amine Harit und Nabil Bentaleb auf dem Platz nicht wirklich die gleichen Rollen übernehmen, da Harit in der Regel noch ein ganzes Stück offensiver agiert, so werden auch die beiden einen Platz im Mittelfeld unter sich ausmachen müssen - je nachdem, mit welcher Herangehensweise Baum in die Partie gehen möchte natürlich.

Die ersten fünf Partien stand Bentaleb in der Startelf, darunter also auch in drei Begegnungen unter der Leitung von Baum. Auch wenn er keinesfalls schlecht aufspielte und ein paar gute Momente hatte, wirklich überzeugen und sich festspielen konnte er bislang nicht - deshalb zuletzt der Platz auf der Bank.

Harit hingegen nimmt einen vergleichsweise gegensätzlichen Lauf ein. Vor allem zu Beginn der Saison schien so gut wie gar nichts zu funktionieren: Keine Torgefahr, keine Kreativität, viele Ballverluste. Über die letzten zwei Spiele hat sich das aber wieder etwas geändert. Vor allem gegen den VfB Stuttgart gehörte er zu den besten S04-Spielern, gestaltete ganze elf von vierzehn Dribblings erfolgreich, spielte drei wichtige Pässe und gewann die große Mehrheit an Zweikämpfen.

Auch wenn es relativ eindeutig ist, dass die aktuelle Form ganz klar für den 23-jährigen Marokkaner spricht: Auch Bentaleb kann im Mittelfeld das gewisse Etwas mitbringen, ist zudem derzeit im Training in Gelsenkirchen, während Harit mit Marokko unterwegs ist. Auch an dieser Stelle spielt also noch eine gewisse Offenheit mit.


Kleine S04-Duelle, die zurecht unter dem Radar laufen

5. Linksverteidigung: Oczipka vs. Mendyl

Bastian Oczipka ist weiterhin gesetzt
Bastian Oczipka ist weiterhin gesetzt / DeFodi Images/Getty Images

Ein Duell, das es auf dem Papier zwar gibt, aber eigentlich nicht wirklich offen ist, besteht auf der Rolle des Linksverteidigers. Bastian Oczipka ist ganz klar gesetzt, Sommer-Rückkehrer Hamza Mendyl hat auch unter Manuel Baum nur sehr kleine Außenseiterchancen.

Gegen Schweinfurt durfte er zwar spielen, konnte aber keineswegs überzeugen. Zwar ist auch Oczipka nicht gerade der moderne Linksverteidiger, der auch in der Offensive für Furore sorgt, aber - und das ist keineswegs als Understatement gemeint - hat er auch in dieser Saison keine wirkliche Konkurrenz.

Mendyl ist zwar ein potenzieller Ersatz, scheint an den Routinier aber nicht heranzukommen. Da es beim S04 sonst keine weiteren Spieler gibt, die diese Position übernehmen könnten, läuft weiterhin alles auf den 31-Jährigen hinaus.


6. Auf dem Flügel: Raman, Matondo und Skrzybski

Benito Raman konnte zuletzt wieder treffen, klatscht sich mit Steven Skrzybski ab
Benito Raman konnte zuletzt wieder treffen, klatscht sich mit Steven Skrzybski ab / Lukas Schulze/Getty Images

Auch in dieser Spielzeit agiert Schalke, vor allem gezwungenermaßen, ohne richtiges Flügelspiel. Was David Wagner bereits fokussiert hat, muss Manuel Baum nun primär aus Mangel an Alternativen fortsetzen.

Dementsprechend schlecht ist das für Benito Raman, Steven Skrzybski und Rabbi Matondo. Drei Spieler, die eigentlich auf dem Flügel spielen könnten und sich dort gerne zeigen würden. Somit bleibt derzeit nur die Rolle des Einwechselspielers oder, speziell auf Raman und Matondo bezogen, die Aufgabe des schnellen Konterspielers im Sturm, wenn mal wieder ein Gegner vor der Tür steht, der übermächtig scheint und auf viel Ballbesitz setzt.

Matondo hat in dieser Saison erst zweimal (!) gespielt, gegen den FC Bayern und Borussia Dortmund - in der eben erwähnten Rolle, in der - wenig überraschend - nichts gelang. Ansonsten sitzt er nur auf der Bank, muss sich somit mit Raman und Skrzybski, die bisher ebenfalls fast nur als Einwechsel-Option herhalten, um einen der Wechsel-Slots fighten.

An vorderster Front der drei Akteure steht noch Raman mit sechs Liga-Einsätzen, von denen er viermal allerdings nur für kürzere Zeit eingewechselt wurde. Im Sinne des Ballbesitzes und der Sicherheit darin spielt Goncalo Paciencia aber derzeit im Sturm auf. Alle drei müssen sich wieder näher an die erste Elf kämpfen, und zwar gegeneinander.