Die 5 besten Torhüterinnen der Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23

Ena Mahmutovic (MSV Duisburg)
Ena Mahmutovic (MSV Duisburg) / Christof Koepsel/GettyImages
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Die Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23 ist beendet. Wir lassen die vergangenen Monate Revue passieren und gucken uns an, welche Spielerinnen in dieser Saison besonders überzeugen konnten. Heute im Fokus: Die Torhüterinnen.

Platz fünf: Martina Tufekovic (TSG Hoffenheim)

Martina Tufekovic
Martina Tufekovic / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Martina Tufekovic hat sich vor allem in der Rückrunde ihren Platz in unserer Rangliste erkämpft. Nur sechs Gegentreffer hat die Deutsch-Kroatin in der zweiten Saisonhälfte kassiert - fünf Mal behielt sie eine weiße Weste.

Die 28-Jährige konnte dabei nicht nur durch ihre Fähigkeiten auf der Linie überzeugen. Als mitspielende Torhüterin ist Tufekovic ein wichtiger Teil des Hoffenheimer Kombinationsfußballs, der zu den ansehnlichsten der Liga gehört.

Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die TSG-Schlussfrau bisweilen zu risikofreudig agiert - so etwa beim 3:3 im Topspiel in Frankfurt, als sie Eintracht-Stürmerin Prasnikar den Ball in die Füße spielte und so ein Gegentor verschuldete.

Platz vier: Maria-Luisa Grohs (Bayern München)

Maria-Luisa Grohs
Maria-Luisa (Mala) Grohs / Adam Pretty/GettyImages

Mala Grohs stand in 21 von 22 Bundesligaspielen im Tor - und blieb in 15 davon ohne Gegentreffer. Dieser Ligabestwert allein ist schon bemerkenswert. Hinzu kommt noch, dass Grohs mit ihren erst 21 Jahren zum ersten Mal in der Bundesliga als Stammtorhüterin in eine Saison ging.

Dass die junge Münchnerin dabei nicht immer fehlerfrei blieb, liegt auf der Hand. Bei hohen Bällen und im Spiel mit dem Ball offenbarte sie die ein oder andere Schwäche. Wesentlich häufiger stachen jedoch ihre Qualitäten auf der Linie und im Eins-gegen-eins ins Auge, die die Bayern dazu veranlasst haben, Grohs' Vertag bis 2025 zu verlängern.

Deshalb war es auch etwas überraschend, dass die gebürtige Münsteranerin im erweiterten WM-Aufgebot fehlt. Grund, um Trübsal zu blasen, hat Grohs als frischgebackene Meisterin aber auf keinen Fall. Vielmehr geht es für sie darum, in der neuen Saison weitere Entwicklungsschritte zu machen - weit weg ist ein Platz im DFB-Team nicht.

Platz drei: Stina Johannes (Eintracht Frankfurt)

Stina Johannes
Stina Johannes / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Merle Frohms verlässt Eintracht Frankfurt - was tun? Die Hessen entschieden sich dafür, Stina Johannes von der SGS Essen zu verpflichten und landeten einen Volltreffer. Die 23-Jährige hat sich in Frankfurt schnell als klare Nummer eins etabliert und ist einer der Gründe dafür, dass die Eintracht zum zweiten Mal in Serie auf dem dritten Platz gelandet ist.

Noch dazu bringt die 23-Jährige großes Entwicklungspotenzial mit. Das hat auch diese Saison gezeigt: Während Johannes bereits in der Hinserie solide Leistungen zeigte und sich kaum Fehler leistete, konnte sie sich in der zweiten Saisonhälfte noch einmal steigern. Das sah offenbar auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg so und nominierte die Eintracht-Keeperin für den erweiterten WM-Kader.

Ob sie sich um Kampf um die Nummer drei im DFB-Tor gegen Duisburgs Ena Mahmutovic durchsetzen kann, werden die kommenden Wochen zeigen. Fest steht, dass Johannes' Saison schon jetzt ein voller Erfolg ist.

Platz zwei: Merle Frohms (VfL Wolfsburg)

Merle Frohms
Merle Frohms / Jasmin Walter/GettyImages

Nationaltorhüterin Merle Frohms kam vor der Saison von Eintracht Frankfurt zum VfL Wolfsburg - und hat bei den Niedersachsen voll eingeschlagen. Die 28-Jährige avancierte auf Anhieb zur Leistungsträgerin und war für die Wölfinnen stets ein sicherer Rückhalt.

Dabei ist sie um ihre Aufgabe im VfL-Tor nicht immer zu beneiden. In vielen Spielen ist Frohms nahezu beschäftigungslos und hat kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Trotzdem 90 Minuten lang die Konzentration hochzuhalten und im entscheidenden Moment auf dem Posten zu sein, ist eine ihrer großen Stärken.

Andererseits ist es der gebürtigen Cellerin kaum gelungen, den entscheidenden Saisonspielen - etwa bei der 0:1-Pleite in München oder in der Champions League - ihren Stempel aufzudrücken. Nicht, dass Frohms in diesen Partien schlecht gespielt oder gar grob gepatzt hätte. Aber eine herausragende Leistung Marke "Matchwinnerin" sucht man dieser Saison vergeblich.

Platz eins: Ena Mahmutovic (MSV Duisburg)

MSV Duisburg v TSG Hoffenheim - FLYERALARM Frauen Bundesliga
Ena Mahmutovic (rechts) / Neil Baynes/GettyImages

Dass der MSV Duisburg den Klassenerhalt geschafft hat, lag maßgeblich an einer Spielerin: Ena Mahmutovic. Die erst 19-Jährige Torfrau rettete den Zebras zahlreiche Punkte - besonders hervorzuheben wäre etwa ihre Glanzleistung beim immens wichtigen 1:0-Hinrundensieg gegen den SV Meppen - und sorgte selbst bei deutlichen Niederlagen dafür, dass ihre Mannschaft nicht noch schlimmer unter die Räder kam.

Mit 19 Jahren ist Mahmutovic nicht nur die jüngste Nummer eins der Bundesliga, sondern auch die jüngste Spielerin im erweiterten WM-Kader der Nationalmannschaft. Ob Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Duisburgerin tatsächlich mit nach Down Under nimmt oder sich für die erfahrenere Stina Johannes entscheidet, steht noch nicht fest. Eines ist hingegen sicher: Mahmutovic hat eine große Zukunft vor sich.