Die 5 besten Rechtsverteidigerinnen der Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23
Von Daniel Holfelder
Die Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23 ist beendet. Wir lassen die vergangenen Monate Revue passieren und gucken uns an, welche Spielerinnen in dieser Saison besonders überzeugen konnten. Heute im Fokus: Die Rechtsverteidigerinnen.
Die besten Rechtsverteidigerinnen der Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23
Platz fünf: Ally Gudorf (1.FC Köln)
Der 1. FC Köln hat wahrlich keine berauschende Saison hinter sich. Nur ganz knapp ist es den Geißböcken gelungen, den Abstieg in die zweite Liga zu verhindern. Einer der wenigen Lichtblicke im Kölner Team war Eigengewächs Ally Gudorf, die auf der rechten Seite stets zu den besten Spielerinnen des FC zählte.
Nicht ohne Grund wurde die 22-Jährige im Herbst auf Abruf für die Nationalmannschaft nominiert. Hätte sich Gudorf zu Beginn der Rückrunde keinen Meniskusriss zugezogen und wäre der FC erfolgreicher gewesen, wer weiß, ob die Junioren-Nationalspielerin nun nicht Teil des Kaders für die WM in Australien und Neuseeland wäre.
Auch, um in Zukunft bessere Chancen bei Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zu haben, verlässt Gudorf ihren Heimatklub nun und schließt sich dem SC Freiburg an. Gut möglich, dass wir die Außenbahnspielerin im nächsten Jahr wieder in unserem Ranking sehen werden - vielleicht den ein oder anderen Platz weiter oben.
Platz vier: Sarai Linder (TSG Hoffenheim)
Eine andere Akteurin, die wir in den kommenden Jahren ebenfalls auf dem Schirm behalten müssen, ist Sarai Linder. Die 23-Jährige ist bei der TSG Hoffenheim unangefochtene Stammspielerin und wird aller Voraussicht nach mit dem DFB-Team nach Australien reisen.
Linder ist eine technisch versierte Rechtsverteidigerin mit einer geringen Fehlerquote, die sich allerdings genauso wie Gudorf (nur zwei Assists in dieser Saison, kein Tor) noch mehr ins Offensivspiel einbringen muss. Mit einem Tor und zwei Vorlagen ist ihre Bilanz ausbaufähig. Zum Vergleich: Katharina Naschenweng, ihr Hoffenheimer Pendant auf links, hat 13 Scorerpunkte (sechs Tore, sieben Vorlagen) gesammelt.
Platz drei: Maximiliane Rall (Bayern München)
Auf Platz drei in unserer Rangliste landet Maximiliane Rall vom FC Bayern. Die frischgebackene Deutsche Meisterin war bei den Münchnern nach der Kreuzband-Verletzung von Giulia Gwinn gesetzt, absolvierte 19 von 22 möglichen Spielen und steuerte fünf Tore sowie einen Assist zum Titelgewinn bei.
Rall ist eine enorm offensivstarke Außenverteidigerin, die als Schienenspielerin in einer Fünferkette oder als rechte Mittelfeldspielerin wohl besser aufgehoben wäre als rechts hinten in einer Viererkette. Dort werden ihre defensiven (und technischen) Mängel allzu oft deutlich, besonders gegen Gegner von internationalem Format wie im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Arsenal.
Die 29-Jährige ist trotzdem eine der besten deutschen Außenverteidigerinnen. Dass sie für die WM nur auf Abruf nominiert wurde, war einigermaßen überraschend.
Platz zwei: Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt)
Sophia Kleinherne ist bei der WM sicher dabei. Die Frankfurterin dürfte sogar zum Stammpersonal zählen. Das hat sie sich nach einer tollen Saison mit der Eintracht redlich verdient.
Anders als noch in der vergangenen Saison, als Kleinherne gemeinsam mit Sara Doorsoun das Innenverteidiger-Duo der SGE bildete, beackerte sie in dieser Spielzeit die rechte defensive Außenbahn. Ein Tor und eine Vorlage in 22 Spielen ist sicher eine ausbaufähige Bilanz, die allerdings durch Kleinhernes enorme Qualität gegen den Ball ausgeglichen wird. Kaum eine andere Spielerin in der Bundesliga ist so zweikampfstark wie die 23-Jährige.
In der kommenden Spielzeit könnte Kleinherne zum ersten Mal in ihrer Karriere Champions-League-Luft schnuppern - vorausgesetzt, die Eintracht setzt sich in der Qualifikation durch. Bereit dafür ist die Defensivspezialistin allemal.
Platz eins: Lynn Wilms (VfL Wolfsburg)
Die beste Rechtsverteidigerin war in dieser Saison Lynn Wilms. Die Wolfsburgerin hat sich gegen ihre Konkurrentin Joelle Wedemeyer eindrucksvoll durchgesetzt und war beim VfL in allen Wettbewerben eine feste Größe.
Trotz ihrer erst 22 Jahre ist Wilms eine sehr komplette Spielerin, die sowohl defensiv stets auf der Höhe ist als auch offensiv immer wieder für wichtige Impulse sorgt. Europaweit gibt es nicht viele Verteidigerinnen, die in diesem Alter schon so konstant auf hohem Niveau performen können wie die Wolfsburgerin.
In der niederländischen Nationalmannschaft muss Wilms trotzdem um ihren Platz kämpfen. Bei der WM wird sie zwar mit dabei sein, sich aber wohl mit einer Reservistenrolle zufrieden geben müssen.