Die 5 besten Bundesliga-Mittelstürmerinnen der Saison 2023/24
Von Helene Altgelt
Wir haben die besten Mittelstürmerinnen der Saison 23/24 rankt. Das sind für uns die besten Neunerinnen der abgelaufenen Spielzeit:
5. Alexandra Popp
Alexandra Popp schoss zwar nicht ganz so viele Tore wie in ihrer herausragenden letzten Saison, traf in 19 Spielen sieben Mal. Aber die 33-Jährige war diese Saison als Vorlagengeberin wichtig: Zwölf Tore legte sie für ihre Teamkolleginnen auf, und zeigte dabei wieder, was für ein starkes Duo sie mit Ewa Pajor bildet.
Für Popp war es nicht die einfachste Saison, im März und April musste sie mit einer Verletzung pausieren. Die Spielzeit verlief für den VfL generell eher frustrierend, trotz Pokalsieg und Vizemeisterschaft kamen die Wolfsburgerinnen nicht wirklich an ihr Topniveau heran. Mal ging es hoch, mal runter, so Popp im Interview mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung - die Entwicklung verlief nicht konstant.
Auch bei ihren Leistungen gab es Höhen und Tiefen - dem VfL gelang es nicht ideal, Popp als Mittelstürmerin einzubinden. Nach hinten arbeitete sie vorbildlich mit, aber hing manchmal in der Luft - aber Popp stellte sich darauf ein, spielte tiefer und setzte so Pajor, Endemann und Co. in Szene.
4. Nikola Karczewska
Mit Karolina Lea Vilhjalmsdottir bildete Nikola Karczewska diese Saison ein starkes Angriffsduo. Die Rollen waren dabei klar verteilt: Vilhjalmsdottir sorgte vor allem für die Vorlagen, Karczewska für die Tore. Die beiden Leihspielerinnen sorgten so für ordentlich Furore.
Karczewska brauchte für ihre zehn Saisontore nur wenige Schüsse, zeigte sich sehr effizient und kopfballstark - auch wenn sie in manch einem Spiel auch wenig zu sehen war. Die Polin war in jedem Fall ein Upgrade für die Leverkusener Offensive. Die Zukunft der 24-Jährigen ist aber noch ungeklärt: Karczewska war von den Tottenham Hotspur ausgeliehen.
3. Lea Schüller
Vor der Saison wurde viel gemunkelt: Was bedeutet nun der Transfer von Pernille Harder nach München - wessen Platz würde der dänische Superstar in der Startelf einnehmen, wer würde sich auf der Bank einfinden? Lea Schüller war es jedenfalls nicht - die 26-Jährige zeigte, dass sie mit Harder sehr gut zusammenspielen kann.
Mit 18 Scorerpunkten in der Liga spielte Schüller wieder eine gute Saison, war Topscorerin ihres Teams und steigerte sich dabei stark: Ihre Hinrunde verlief noch eher enttäuschend - Bayern hatte insgesamt offensiv Probleme, die Rädchen im Angriff liefen nicht wirklich zusammen, zu oft gab es Missverständnisse.
Aber in der Rückrunde konnten die Münchnerinnen dann die Früchte der harten Arbeit ernten. Schüller und Harder passten ihre Laufwege einander an, sorgten gemeinsam für einige tolle Kombinationen. In der Rückrunde kommt Schüller auf durchschnittlich einen Scorerpunkt pro Partie, kam so richtig in Fahrt. Mit ihren Kopfbällen und den intelligenten Laufwegen bleibt sie eine Stürmerin, die für die gegnerische Defensive nur schwer zu fassen ist.
2. Vanessa Fudalla
Vanessa Fudalla war so wichtig für ihr Team wie kaum eine andere Spielerin in der Liga. Nach der Hinrunde lief es noch nicht für den Aufsteiger Leipzig, nur ein Sieg stand zu Buche. Die Doppelpackerin war da, natürlich: Fudalla. Als die 22-Jährige und Leipzig insgesamt sich dann aber an das Niveau der Liga gewöhnt hatten, lief es deutlich besser.
Der Februar war eine einzige Fudalla-Show, in drei Spielen erzielte sie fünf Tore und sorgte so für sieben Punkte - damit war Leipzig erstmal raus aus dem Abstiegskampf und rutschte auch danach nicht mehr rein. Fudalla hat noch große Ambitionen, wie die 90min-Spielerin des Monats Februar im Interview verriet - mit ihrem linken Zauberfuß und ihrer Größe von nur 1,53 ist Lionel Messi ihr logisches Vorbild.
Auch das DFB-Nationalteam ist das erklärte Ziel von Fudalla - mit ihren spektakulären Distanzschüssen hat sie definitiv auf sich aufmerksam gemacht. Wenn die Reise so weiter geht, ist eine Nominierung definitiv nicht utopisch.
1. Nicole Anyomi
Inmitten all des Trubels um Wachablösungen, Transferhammer, Champions-League-Qualifikation und Abstiegskampf ist es ein wenig untergegangen, aber Nicole Anyomi hat eine sehr starke Saison gespielt - vor allem gegen Ende der Spielzeit drehte die 24-Jährige so richtig auf.
Mit einem Doppelpack und einer Glanzleistung im Rückspiel gegen Hoffenheim hatte Anyomi einen Bärenanteil an der erneuten UWCL-Qualifikation der Adlerträgerinnen. Anyomi hatte gleich mehrere Galavorstellungen - auch gegen Leverkusen, Köln, Duisburg und Rosengard.
Auffällig ist bei ihr, dass sie Phasen in der Saison hatte, in denen es fantastisch lief. In Topform ist Anyomi eine sehr komplette Stürmerin, technisch versiert, mit einem guten Abschluss ausgestattet und schnell. Dann kann sie drei Gegenspielerinnen austanzen und schön abschließen - Anyomi zuzuschauen, macht einfach Spaß.
In anderen Phasen der Saison fehlte aber auch noch die Konstanz. Dennoch wäre es für das DFB-Team aber eine große Verschwendung, sie nur auf der Bank zu lassen oder gar nicht zu Olympia mitzunehmen.
Honourable Mentions
Ewa Pajor fehlt in dieser Liste natürlich nicht aus Leistungsgründen - die Polin wurde mit 18 Toren zur Toptorschützin der Liga. In den 90min-Rankings wurde sie aber als linke Flügelspielerin, statt als Mittelstürmerin gezählt. Auch Lara Prasnikar von Frankfurt wurde hier als Flügelspielerin gewertet.
Sophie Weidauer erwies sich bei Werder Bremen als hervorragende Verpflichtung. Die 22-Jährige schoss acht Tore für die Grün-Weißen, darunter ein Hattrick gegen Leipzig. Weidauer fügte sich gut in die Bremer Offensive ein - auch wenn sie noch manch gute Chance liegen ließ. Auch sie wurde von uns ins Ranking der linken Flügelspielerinnen gepackt.
Medina Desić schoss zwar nicht ganz so viele Tore wie andere, aber jeder ihrer vier Treffer war Gold wert. Die 30-Jährige schoss den Club zum Unentschieden gegen Bayern, zu zwei Siegen gegen Duisburg und einen gegen Köln. Nürnberg schaffte es letztendlich nicht, die Klasse zu halten - aber die Hoffnung lebte bis zuletzt, auch wegen Desić.
Eileen Campbell erwies sich als sehr gute Verpflichtung des SC Freiburg in der Winterpause. Die Österreicherin schoss zwar keine Tore en masse, aber im Pressing war sie extrem engagiert und konnte so mehrmals dazwischen grätschen - Definition einer Fleißbiene.