Die 15 besten Spieler im Viertelfinale der WM
Von Dominik Hager
Die WM-Viertelfinals sind absolviert und haben mit Kroatien, Argentinien, Marokko und Frankreich vier - zum Teil überraschende - Sieger hervorgebracht. Wir werfen einen Blick auf die 15 Akteure, die besonders glänzen konnten. Darunter finden sich auch ein paar Kicker wieder, die sich trotzdem vom Turnier verabschieden mussten.
15. Lautaro Martinez (Argentinien)
Es wirkt ein wenig absurd, einen Spieler nur wegen eines verwandelten Elfmeters zu den Top-Spielern der Viertelfinal-Spiele zu zählen. Mit seinem verwandelten Elfmeter beförderte er seine Nation weiter, ansonsten hätte die Niederlande noch ausgleichen können. Hervorzuheben ist hierbei insbesondere seine Nervenstärke, da der Inter-Stürmer zuvor ein ganz unglückliches Turnier mit vielen vergebenen Großchancen gespielt hat und im Netz angefeindet wurde. Dann als fünfter Schütze Verantwortung zu nehmen, zeugt von Persönlichkeit.
14. Neymar (Brasilien)
Neymar versuchte wahrhaftig alles, um Brasilien zum Sieg zu verhelfen. Der Offensivspieler probierte es aus allen Lagen, bestritt die meisten Zweikämpfe auf dem Platz und traf in der Nachspielzeit zum 1:0. Pech nur, dass Kroatien den Ausgleich erzielte und im Elfmeterschießen gewann.
13. Teun Koopmeiners (Niederlande)
Der Mittelfeldspieler erstzte de Roon zur Halbzeit und war mitentscheidend für das Comeback der Holländer. Mit 92 Prozent angekommenen Pässen und dem Assist zum 1:2 wusste Koopmeiners durchaus zu gefallen. Der 24-Jährige war auch der Erste, der für Holland vom Punkt traf, jedoch hatten sich die Gauchos zuvor schon den entscheidenden Vorsprung gesichert.
12. Bono (Marokko)
Es ist das Turnier des marokkanischen Torhüters Bono, der sich in den inzwischen fünf Spielen erst ein Gegentor eingefangen hat. Auch gegen Portugal geriet der Schlussmann immer wieder unter Beschuss, konnte jedoch die Null gegen Ronaldo und Co halten. Der Sevilla-Keeper ist der große Rückhalt der Truppe und ein absoluter Erfolgsgarant.
11. Dejan Lovren (Kroatien)
Der Abwehr-Routinier hat gezeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Der frühere Liverpool-Star war mit seiner Souveränität und Zweikampfführung ein Garant dafür, dass sich die Selecao derart die Zähne an Kroatien ausbisss. Lovren brachte 94 Prozent seiner Pässe an den Mann und gewann all seine fünf Zweikämpfe.
10. Yahia Attiyat Allah (Marokko)
Der Mazraoui-Ersatz hielt hinten gemeinsam mit seinen Nebenmännern die Defensive dicht, traute sich aber dennoch immer mal wieder nach vorne und strahlte dabei durchaus auch Gefahr aus. Besonders in Erinnerung bleibt natürlich sein punktgenauer Flankenball, der zum 1:0 durch En-Nesyri führte.
9. Emiliano Martinez (Argentinien)
Emiliano Martinez musste zwar gegen Weghorst zweimal hinter sich greifen, jedoch traf ihn dabei keine Schuld. Der Schlussmann wurde im Elfmeterschießen zum Helden, indem er gleich die ersten beiden Schüsse parierte. Klar, dass sich Argentinien den Vorsprung schlussendlich nicht mehr aus der Hand nehmen ließ.
8. Olivier Giroud (Frankreich)
Olivier Giroud ist der Grund dafür, dass den Les Bleus der Ausfall von Karim Benzema gar nicht so wirklich stört. Der Routinier nutzt seine Erfahrung, sein fußballerisches Vermögen und war letztlich auch gegen England der entscheidende Mann, indem er den Siegtreffer per Kopf erzielen konnte.
7. Antoine Griezmann (Frankreich)
Nach seinen eher enttäuschenden Leistungen in den letzten Jahren, blüht Antoine Griezmann bei der WM wieder auf. Der Offensivspieler taucht nicht so sehr mit eigenen Abschlüssen auf der Bildfläche auf, spielt aber unglaublich mannschaftsdienlich. Gegen England bereitete der erfahrene Atlético-Star beide französischen Tore vor. Insbesondere seine Flanke auf Giroud war sehenswert.
6. Bukayo Saka (England)
Bukayo Saka war mit seinen Dribblings und seiner Energie einmal mehr der beste Offensivspieler der Three Lions. Zwar konnte der Arsenal-Star diesmal nicht treffen, war aber an fast jeder gefährlichen Szene beteiligt. Es überrascht nicht, dass es Saka war, der den ersten Elfmeter für England herausholte, den Kane noch verwandeln konnte. Möchte man Southgate eines vorwerfen, dann die Auswechslung von Saka. Der Außenstürmer hätte vielleicht noch etwas bewegen können.
5. Bruno Petkovic (Kroatien)
Der Angreifer kam als Joker zum Einsatz und sorgte in der 117. Minute dafür, dass die Kroaten ziemlich unverhofft doch noch zum Ausgleich kamen. Zudem bereitete er zwei weitere Schuss-Chancen seiner Kollegen vor. Viel besser kann man es als Einwechselspieler nicht machen.
4. Youssef En-Nesyri (Marokko)
Mit seinem goldenen Kopfballtreffer hat En-Nesyri erstmals ein afrikanisches Team ins Halbfinale geschossen. Es war vor der Partie schon klar, dass der Angreifer nicht so viele Chancen bekommen wird und im entscheidenden Moment da sein muss. Mit viel Willenskraft, Sprungstärke und dem richtigen Riecher ist ihm genau das auch gelungen.
3. Lionel Messi (Argentinien)
Lionel Messi hat dem Druck standgehalten und auch gegen die Niederlande eine klasse Leistung gezeigt. Der Argentinier sorgte mit seinem Traumpass auf Molina für die 1:0-Führung und verwandelte später im Spiel einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0. Zwar reichte die starke Leistung des Superstars nicht, um in der regulären Spielzeit zu gewinnen, jedoch blieb Messi auch im Elfmeterschießen cool und brachte als erster Schütze den Erfolg auf die Strecke.
2. Dominik Livakovic (Kroatien)
Livakovic wurde bereits im Japan-Spiel zum Helden und bestätigte seine Glanzleistung auch gegen die Brasilianer. Der Schlussmann hielt gegen Neymar, Vinicius Junior und Co. bis zur 117. Minute den Kasten sauber, verzeichnete elf Paraden und hatte lediglich beim Neymar-Treffer chancenlos das Nachsehen. Dafür wurde er beim Elfmeterschießen erneut zum Sieger. Livakovic parierte gegen Rodrygo und brachte damit den Erfolg auf die Strecke.
1. Wout Weghorst (Niederlande)
Die Partie zwischen der Niederlande und Argentinien wäre weitaus weniger knapp und spannend geworden, wenn van Gaal nicht die Sturm-Kante Wout Weghorst eingewechselt hätte. Der frühere Wolfsburger sorgte mit zwei späten Treffern in der regulären Spielzeit für den Ausgleich. Weghorst traf auch im Elfmeterschießen, jedoch war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Unglaublich bitter, wenn man im besten Spiel seiner Karriere vielleicht die bitterste Niederlage hinnehmen muss.