Die 10 besten Frankfurt-Auftritte im Kalenderjahr 2022
Von Dominik Hager
Eintracht Frankfurt hat mit dem Europa-League-Erfolg für das internationale Ausrufezeichen aus deutscher Sicht im Jahr 2022 gesorgt. Demnach ist es auch nicht überraschend, dass die meisten Top-Spiele der Eintracht auf internationalem Parkett ausgetragen wurden. Wir werfen einen Blick auf die besten Frankfurter Spiele im Jahr 2022.
1. Betis Sevilla - Eintracht Frankfurt 1:2 (9. März, Europa-League-Achtelfinale)
Auf dem Weg zum Europa-League-Titel musste Eintracht Frankfurt zunächst Betis Sevilla ausschalten. Ein undankbares Los, was man auch daran erkennt, dass der La-Liga-Klub den spanischen Pokal gewinnen konnte. Am 9. März ist den Frankfurtern aber genau das gelungen, was Bundesligisten gefühlt fast nie gelingt - und zwar ein Auswärtssieg in Spanien. Filip Kostic brachte die Frankfurter in Führung und Daichi Kamada sorgte nach zwischenzeitlichem Ausgleich für den 2:1-Endstand. Der Sieg wäre noch höher ausgefallen, wenn Rafael Borré seinen Strafstoß verwandelt hätte. Zumindest hat der Angreifer aber rückblickend zum richtigen Zeitpunkt verschossen.
2. Eintracht Frankfurt - FC Barcelona 1:1 (7. April, Europa-League-Viertelfinale)
Die Frankfurter bekamen Anfang April ganz prominenten Besuch vom FC Barcelona. Davon zeigten sich die Hessen aber kaum beeindruckt und gingen durch Knauff in Führung. Ferran Torres konnte zwar ausgleichen, jedoch nahm Frankfurt nach einem Platzverweis für Tuta immerhin das Unentschieden mit. Trotz eines Ballbesitz-Anteils von nur 34 Prozent, verzeichnete die Eintracht 16:7 Torschüsse. Ein Sieg wäre demnach nicht unverdient gewesen.
3. FC Barcelona - Eintracht Frankfurt 2:3 (14. April, Europa-League-Viertelfinale)
Es war eine der denkwürdigsten Partien überhaupt im Kalenderjahr 2022. Die Eintracht-Fans nahmen die Festung Camp Nou ein und sorgten dafür, dass Frankfurt sozusagen ein zweites Heimspiel hatte. Entfesselte Eintracht-Stars zeigten sich effektiv und stellten durch einen Doppelpack von Kostic und einem Treffer von Borré zwischenzeitlich sogar auf 3:0. In der Nachspielzeit sorgten die Treffer von Busquets und Depay zwar noch für etwas Spannung, der Halbfinal-Einzug war den Frankfurtern aber nicht mehr zu nehmen.
4. West Ham United - Eintracht Frankfurt 1:2 (28. April, Europa-League-Halbfinale)
Es ist schon eine besondere Leistung, Betis Sevilla, den FC Barcelona und West Ham United allesamt auswärts zu schlagen. Die Frankfurter zeigten sich auch bei West Ham wieder sehr gut eingestellt und in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Zwar dominierten die Engländer das Spiel, jedoch setzte Frankfurt die entscheidenden Nadelstiche. Bereits in der ersten Minute brachte Knauff die Eintracht in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Kamada in der 54. Minute für das 2:1. Der Auswärtssieg war die Grundlage für den souveränen Finaleinzug.
5. Eintracht Frankfurt - Glasgow Rangers 1:1 (5:4 n.E.) (18. Mai, Europa-League-Finale
Nach Betis, Barcelona und West Ham schienen die Gladgow Rangers fast schon die einfachste Aufgabe zu sein. Jedenfalls war Frankfurt hierbei nicht der Underdog und tat sich direkt schwerer. Die Schotten waren nicht umsonst ins Finale gekommen und lieferten den Hessen einen packenden Fight. Joe Aribo brachte die Rangers sogar in Führung, jedoch glich Borré in der 69. Minute aus. Kurz vor dem Ende der Verlängerung wurde Trapp mit einer sensationellen Parade zum Held. Der Keeper hielt dann auch noch den Elfmeter von Ramsey, wohingegen alle Frankfurter eiskalt verwandelten. Der Sieg brachte der Eintracht nicht nur den Europa-League-Titel ein, sondern auch das Ticket für die Champions League 2022/23.
6. Eintracht Frankfurt - RB Leipzig 4:0 (3. September, Bundesliga)
Während der europäischen Festspiele lief in der Bundesliga nicht viel zusammen, was letztlich aber auch egal war. Der Saisonstart in der neuen Saison fiel dann jedoch auch überaus mau aus. Nach einem 4:3-Sieg gegen Bremen überzeugten die Hessen erstmals in der neuen Saison so richtig und schickten RB Leipzig mit einem satten 4:0-Erfolg nach Hause. Kamada, Rode, Tuta und Borré sorgten für die Eintracht-Treffer.
7. Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen 5:1 (15. Oktober, Bundesliga)
Mitte Oktober fügten die Frankfurter den ziemlich konsternierten Leverkusenern eine böse 1:5-Pleite zu. Zwar stand die Partie bis gut 30 Minuten vor dem Schluss 1:1, jedoch schlugen die Frankfurter, angetrieben durch einen Lindström-Doppelpack, erbarmungslos zu und stellten letztlich auf 5:1. Bei 19:5 Torschüssen vielleicht auch kein ganz verwunderliches Ergebnis.
8. Eintracht Frankfurt - Olympique Marseille 2:1 (26. Oktober, Champions League)
Die Frankfurter standen in der Gruppenphase der Champions League eigentlich schon mit dem Rücken zur Wand und mussten die letzten zwei Spiele gewinnen, um den Einzug in die K.o.-Phase sicherzustellen. Teil eins der Mission klappte beim Heimspiel gegen Olympique Marseille. Kamada sorgte für die frühe Führung, die zwar von Guendouzi egalisiert wurde, jedoch durch einen Treffer von Kolo Muani in einen Sieg umgemünzt werden konnte. Fußballerisch waren die Frankfurter an diesem Tag nicht sonderlich stark, jedoch muss man die Nervenstärke und Abgezocktheit positiv erwähnen.
9. Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:2 (29. Oktober, Bundesliga)
Manchmal kann man sehr gut spielen, jedoch verschwört sich die ganze Welt gegen einen. Der 29. Oktober war ein solcher Tag. Die Frankfurter waren den Dortmundern in allen Belangen haushoch überlegen, jedoch war der Fußballgott an diesem Tag Dortmunder. Und er trug den Namen Sascha Stegemann, der den Hessen mindestens einen klaren Elfmeter verweigerte. So reichte ein Kamada-Treffer nicht, weil sich ansonsten schwache Dortmunder zumindest effizient zeigten. Rein spielerisch war das vielleicht sogar der beste Frankfurt-Auftritt im gesamten Jahr, was auch 20:7 Schüsse, 1,91:0,6 Expected Goals und 59 Prozent Ballbesitz untermalen, jedoch lief an diesem Tage einfach alles gegen die Eintracht.
10. Sporting Lissabon - Eintracht Frankfurt 1:2 (1. November, Champions League
Was für ein Abend für Eintracht Frankfurt - dabei sah es lange gar nicht danach aus! Vor dem letzten Gruppenspiel in der Champions League war aus Eintracht-Sicht alles offen. Mit einem Sieg in Lissabon konnte man das Ticket für das Achtelfinale buchen. Frankfurt geriet jedoch in der 39. Minute durch Arthur Gomes in Rückstand. Mit dem Rücken zur Wand, drehten die Frankfurter dann aber auf und stellten die Partie durch Kamada und Kolo Muani auf den Kopf. Der verdiente Erfolg in einem chancenarmen Partie brachte den Hessen das Achtelfinal-Ticket ein.