Das DFB-Team und ein uraltes Gelübde: Darum schaute Papst Franziskus das WM-Finale nicht
Von Dominik Hager
Lionel Messi und die argentinische Nationalmannschaft haben sich mit dem WM-Triumph unsterblich gemacht und die riesige Sehnsucht nach 36 Jahren ohne WM-Titel gestillt. Der prominenteste argentinische Nicht-Fußballer, Papst Franziskus, hat das Finale gegen Frankreich jedoch nicht am TV verfolgt. Dies hat mitunter auch etwas mit der deutschen Nationalmannschaft zu tun.
Wir schreiben das Jahr 1990, als Argentinien und Deutschland im WM-Finale aufeinandertreffen und um den begehrten Titelgewinn kämpften. Andreas Brehme entscheidet das Duell per Elfmeter für das DFB-Team und stürzt die Gauchos ins Tal der Tränen. Jorge Mario Bergoglio, seit 2013 unter dem Namen Papst Franziskus bekannt, zeigt sich so niedergeschlagen von der Pleite, dass er nie wieder ein Fußball-Spiel im TV ansehen will. Demnach leistete Bergoglio ein Gelübde ab, das TV-Gerät künftig aus zu lassen.
Offenbar hat er sich bis heute an dieses Versprechen gehalten. Ein wenig kurios ist das schon. Fast jeder dürfte schon mal bei einer unglücklichen Niederlage gewütet haben, nie wieder FIFA zocken zu wollen und fand sich ein Tag später erneut vor der Konsole wieder. Wirklich ernst sind solche Versprechen normalerweise ja nicht. Vielleicht unterscheidet aber auch genau das einen Papst von einem gewöhnlichen Menschen.
Das Fußball-Interesse des Papstes soll unter dem selbstverhängten TV-Verbot im Übrigen nicht gelitten haben. So ist der 86-Jährige noch immer Fan des Vereins San Lorenzo de Almagro aus seiner Heimatstadt Buenos Aires. Der Papst soll sich regelmäßig mit Informationen versorgen, um auf dem laufenden bleiben zu können. Demnach weiß er über den Erfolg seines Heimatlandes natürlich sehr genau Bescheid.