DFB-Team: Die Topelf der Nicht-Nominierten unter Hansi Flick
Von Simon Zimmermann
Fünf Spiele, fünf Siege - Hansi Flick hat sich zum Start seiner Bundestrainer-Karriere schadlos gehalten und die WM-Qualifikation bereits erfolgreich bewältigt. Der ehemalige Löw-Assistent hat es aber auch geschafft, der Mannschaft eine deutlich aktivere Spielweise zu vermitteln und bei den Fans für Aufbruchsstimmung zu sorgen.
Zum Abschluss der WM-Quali stehen Mitte November noch die beiden Partien gegen Liechtenstein (11.11.) und Armenien (14.11.) an. Bevor Flick am kommenden Freitag sein Aufgebot bekannt gibt, spekulieren wir über den ein oder anderen Kandidaten, der eine Chance erhalten könnte. Ist der Bundestrainer in Experimentier-Laune, könnte er einigen Spielern aus dieser Topelf eine Chance geben.
Diese Elf wurde unter Flick bislang noch nicht (oder zuletzt nicht) für das DFB-Team berücksichtigt:
1. Tor & Abwehr
TW - Stefan Ortega: Der Schlussmann von Arminia Bielefeld stand bei der EM im Sommer auf Abruf. Hinter Neuer, ter Stegen, Leno und Trapp könnte er weiterhin die fünfte Wahl sein. Doch vor allem Leno sitzt aktuell bei Arsenal nur auf der Bank. Ortega ist besonders stark mit dem Ball am Fuß und könnte damit perfekt ins Flick'sche Profil passen. Eine Nominierung scheint dennoch eher unwahrscheinlich zu sein.
RV - Ridle Baku: Der Wolfsburger musste in der vergangenen Länderspielpause wieder zur U21. Flick hatte ihn zuvor bereits nominiert, ihn aber wieder aus dem Kader gestrichen. Beim VfL scheint Neu-Coach Florian Kohfeldt mit Baku wieder etwas defensiver zu planen. Im Hinblick auf seine Aussichten für das DFB-Team wäre das für Baku nur gut.
IV - Mats Hummels: Der BVB-Abwehrchef wurde bislang von Flick noch nicht nominiert. Vor dem CL-Spiel gegen Ajax erklärte er aber, er sei bereit. Die kommende Entscheidung des Bundestrainers könnte ein Fingerzeig sein.
IV - Marvin Friedrich: Der Kapitän von Union Berlin ist ein Muster an Konstanz und offensiv bei Standards extrem torgefährlich. Der 25-Jährige hätte eine Chance verdient. Sieht das auch Flick so?
LV - Philipp Max: Nach vielen Jahren hatte Jogi Löw vor der EM endlich ein Einsehen und belohnte Max mit der längst überfälligen Nominierung. Nach drei Länderspielen vor dem Turnier-Sommer war die DFB-Karriere für den PSV-Verteidiger aber vorerst wieder vorbei. Aufgrund des Mangels an Optionen könnte der offensivstarke Linksfuß wieder zum Thema werden.
2. Mittelfeld
DM - Vitaly Janelt: Mit der U21 wurde Janelt im Sommer Europameister. Mit dem FC Brentford stieg er zuvor in die Premier League auf. Dort ist der 23-Jährige weiter Stammspieler und soll bereits im Fokus von Flick stehen. Bekommt er trotz der großen Konkurrenz im November eine Chance?
ZM - Kerem Demirbay: Zwei Länderspiele hat der 28-Jährige bereits absolviert. Die liegen aber schon mehr als vier Jahre zurück. In Leverkusen ist der technisch beschlagene Mittelfeldregisseur gesetzt und zeigte zuletzt auch konstantere Leistungen. Ob das für eine DFB-Rückkehr reicht? Fraglich!
OM - Mario Götze: A propos Rückkehr. Holt Flick den Weltmeister-Torschützen zurück? Bei seinem Amtsantritt hatte der Bundestrainer die Tür für Götze offen gelassen. Der 29-Jährige hatte bei PSV auch einen starken Saisonstart. In der Europa League glänzte Götze mit einem Tor und drei Vorlagen an den ersten drei Spieltagen. In der Eredivisie lief es zuletzt weniger gut - auch für Götze persönlich. Nur am 3. Spieltag (gegen Groningen) gelangen mit zwei Assists direkte Torbeteiligungen.
OM - Julian Brandt: Dortmunds wahnsinniges Genie erhielt zuletzt deutlich mehr Spielzeit. Wie immer bei Brandt: mal konnte er glänzen, mal nicht. Sieht Flick über diese Wankelmütigkeit hinweg?
3. Sturm
ST - Lukas Nmecha: Beim 2:1-Sieg gegen Salzburg machte sich Flick auf der Tribüne persönlich ein Bild. Und Nmecha lieferte ab. Sein Siegtor war technisch herausragend abgeschlossen. Zudem machte der 22-Jährige viele Bälle gut fest. Die Transformation zum Mittelstürmer scheint beim U21-Europameister gelungen. Mit Blick auf den deutschen Stürmermangel scheint eine Nominierung fast schon zwangsläufig.
ST - Jonathan Burkardt: U21-Europameister-Kollege Burkardt drängte sich zuletzt auch immer mehr auf. Der 21-Jährige hat bereits fünf Bundesliga-Treffer auf dem Konto. Zudem knipste er in den ersten beiden Pokal-Runden dreimal. Auch Burkardt dürfte bald eine Chance erhalten. Wenn nicht jetzt im November, dann spätestens 2022.