Werner nach Doppelpack: "Irgendwann ist das Fass dann auch voll"
Von Jan Kupitz
Katar 2022 - Deutschland ist dabei! Durch den 4:0-Sieg in Nordmazedonien konnte sich das DFB-Team vorzeitig das WM-Ticket sichern, Timo Werner war mit einem Doppelpack der Matchwinner. Für den Angreifer womöglich der Brustlöser nach zuvor enttäuschenden Wochen.
Beim FC Chelsea hatte es Werner in den vergangenen Monaten schwer. Durch die Ankunft von Romelu Lukaku wurde der 25-Jährige in die zweite Reihe verstoßen, ein Stammplatz ist dem Angreifer längst nicht mehr gewiss. Die Situation nagte sichtlich an ihm - doch zum Glück gibt es die deutsche Nationalmannschaft und Hansi Flick, bei dem Werner weiterhin volle Rückendeckung genießt.
Bereits während der Länderspielpause Anfang September hatte Flick seinen Schützling in allen drei WM-Qualispielen durchspielen lassen - Werner dankte es mit einem Treffer pro Partie. Man sollte meinen, dass die Bilanz zufriedenstellend wäre. Doch zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Werner noch etliche Chancen liegen ließ und in einigen Situation ein ziemlich unglückliches Bild abgab.
Als Werner beim knappen 2:1-Erfolg gegen Rumänien am Wochenende wirkungslos geblieben war, mehrten sich wieder die Stimmen, die den Chelsea-Star lieber auf der Bank - als Joker - sehen würden. Doch Flick hielt zum 25-Jährigen und bot ihn auch gegen Nordmazedonien auf. Werner schnürte den Doppelpack und machte Deutschlands WM-Teilnahme klar.
"Ich brauche dieses Vertrauen"
"Wenn der Trainer auf einen setzt, dann hilft das jedem Spieler. Ich brauche dieses Vertrauen von außen, das gibt er [Flick] mir zu hundert Prozent. Das versuche ich zurückzuzahlen", erklärte Werner nach dem Abpfiff (via Sky) seine starke Leistung in Skopje.
Über die kritischen Stimmen, die ihn immer wieder begleiten, sagte er: "Es muss ja zwangsläufig irgendwie abperlen, weil wenn ich mir jetzt die zwei Tage zu viel einen Kopf darüber gemacht hätte, über irgendwas, dann hätte ich heute hier nicht spielen können. Irgendwann ist das Fass dann auch voll."
Der Chelsea-Star sieht sich und das DFB-Team auf einem guten Weg - unter Flick hat 'Die Mannschaft' immer noch eine blütenweiße Weste. "Wenn wir den Gegner 90 Minuten so bespielen, dann ist es eine Frage der Zeit, bis wir treffen", unterstrich Werner. "Ich glaube, wir als Mannschaft wissen was wir können, ich als Spieler weiß was ich kann. So gehe ich in jedes Spiel und versuche, der Mannschaft zu helfen und für mich das beste Spiel zu machen."