DFB-Team: Die Gewinner und Verlierer der Länderspielpause

In der Nations League legte das DFB-Team zwei überzeugende Auftritte hin. Dennoch gehen nicht alle Spieler mit einem positiven Gefühl aus der Länderspielpause. Die Gewinner und Verlierer der Auftritte gegen Ungarn und die Niederlande.
Die DFB-Elf
Die DFB-Elf / NICOLAS TUCAT/GettyImages
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Die erste Länderspielpause nach der EM war für die deutsche Nationalmannschaft ein Erfolg: Dem Team gelang es vollauf, den Schwung aus der Heim-EM mitzunehmen. Gegen Ungarn zauberte die Mannschaft und schoss den ehemaligen Angstgegner mit 5:0 ab.

Gegen die Niederlande steht am Ende nur ein 2:2-Unentschieden, dennoch wusste die Mannschaft auch in diesem Duell zu gefallen, vor allem wegen der gezeigten Widerstandsfähigkeit: Die Art, wie die Mannschaft den frühen Rückstand wegsteckte und noch vor der Halbzeit in Führung ging, beeindruckte. Eine Qualität, die dem DFB-Team in den letzten Jahren abging und den Fans Hoffnung mit Blick auf die WM in zwei Jahren macht.

Dennoch verlief die Länderspielpause nicht für alle Akteure positiv. Wir schauen auf die Gewinner und Verlierer der beiden Nations-League-Auftritte.

1. Gewinner: Florian Wirtz

Florian Wirtz
Florian Wirtz / Soccrates Images/GettyImages

Bei der EM verlor Florian Wirtz im Verlauf des Turniers seinen Platz in der ersten Elf. In allen drei Gruppenspielen startete er, in den K.o.-Spielen gegen Dänemark und Spanien kam er nur als Joker von der Bank.

Nach dieser Länderspielpause dürfte es keinen Zweifel mehr geben, dass Wirtz zum Stammpersonal der DFB-Elf gehört. Unter anderem wegen des Rücktrittes von Ilkay Gündogan rückte er wieder in die Startelf und überzeugte, besonders gegen Ungarn, auf voller Linie. Das Zusammenspiel mit seinem kongenialen Offensivpartner Jamal Musiala lässt die deutschen Fans von Großem träumen.

2. Verlierer: Maxi Mittelstädt

Maximilian Mittelstaedt
Maximilian Mittelstaedt / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages

Anders sieht bei Maxi Mittelstädt aus. Wie Wirtz begann er die EM als Stammspieler und stand im Achtel- und Viertelfinale nicht mehr in der Startelf. Im Gegensatz zum Leverkusener schaffte Mittelstädt in dieser Länderspielpause jedoch nicht die Trendwende.

Als einziger Feldspieler saß er in beiden Spielen über 90 Minuten auf der Bank. Den Stammplatz auf der Linksverteidigerposition hat David Raum derzeit sicher. Gegen Ungarn wurde sogar Benjamin Henrichs vor Mittelstädt für Raum eingewechselt.

3. Gewinner: Deniz Undav

UEFA Nations League - League A, Group A3The Netherlands v Germany
Deniz Undav / ANP/GettyImages

Seit März ist Deniz Undav fester Bestandteil des DFB-Kaders, viel Spielzeit bekam der Stuttgart vor dieser Länderspielpause jedoch nicht. In drei Einsätzen standen insgesamt 61 Minuten Einsatzzeit.

Das hat Undav alleine im Spiel gegen die Niederlande übertroffen. 63 Minuten durfte er ran, nachdem er für den verletzten Niclas Füllkrug in die Startelf gerückt war - sein Startelf-Debüt. Das Vertrauen des Bundestrainers zahlte er sofort zurück - gegen Oranje lieferte Undav sofort ein Tor und einen Assist. Eine Bewerbung für weitere Einsätze von Beginn an.

4. Verlierer: Chris Führich

Chris Jan Führich
Chris Jan Führich / Alexander Hassenstein/GettyImages

Für Undavs Stuttgarter Teamkollegen verlief die Länderspielpause weniger erfreulich: Trotz der Rücktritte von Thomas Müller und Ilkay Gündogan und den Ausfällen von Leroy Sané und später Niclas Füllkrug bekam Chris Führich nur einen Kurzeinsatz. Gegen die Niederlande kam er in der 89. Minute für Jamal Musiala ins Spiel.

Kein Vertrauensbeweis des Bundestrainers. Im Oktober, wenn Sané möglicherweise wieder fit ist und der wiedererstarkte Serge Gnabry sowie Youngster Paul Wanner Kandidaten für eine Nominierung sind, muss Führich sogar um seinen Platz im Aufgebot fürchten.

5. Gewinner: Pascal Groß

Pascal Groß
Pascal Groß / Lars Baron/GettyImages

Pascal Groß durfte in dieser Länderspielpause die nach dem Rücktritt von Toni Kroos vakante Position im Mittelfeld übernehmen. "Er macht nicht den Kroos, er macht den Pascal. Ich brauche niemanden, der den Toni ersetzt. Ich freue mich, dass Pascal spielt", erklärte der Bundestrainer.

Und den Pascal machte er sehr gut. In beiden Spielen überzeugte er mit seinem Passspiel und seiner Ruhe am Ball, besonders gegen Ungarn brillierte er. "Er macht auch Dinge ähnlich wie Toni. Pascal will den Ball in den Fuß haben, er hat den Blick für die Tiefe. Er hat es wirklich gut gemacht", lobte Nagelsmann Groß nach dem Ungarn-Spiel.

6. Verlierer: Jonathan Tah

Jonathan Tah, Brian Brobbey
Jonathan Tah, Brian Brobbey / BSR Agency/GettyImages

Gegen Ungarn lieferte der Leverkusener eine solide Leistung, wurde jedoch auch nicht häufig gefordert. Im Duell mit den Niederlanden war Tah dann von Anfang an überfordert, gegen Oranje-Stürmer Brian Brobbey fand er kein Mittel. Alle seiner sechs Zweikämpfe verlor er.

Zur Halbzeit wurde er durch Waldemar Anton ersetzt, ein Platzverweis drohte. In der 24. Minute hatte Tah Gelb gesehen, als er, wie so häufig, gegen Brobbey unterlegen war.

Die gute Nachricht für Tah: Auch Nebenmann Nico Schlotterbeck hatte an diesem Abend einige Probleme. Sein Stammplatz scheint also nicht unmittelbar in Gefahr zu sein, allzu viele Auftritte wie diesen wird Tah sich aber nicht leisten dürfen.

7. Gewinner: Aleksandar Pavlovic

Aleksandar Pavlovic
Aleksandar Pavlovic / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages

Die EM hatte Pavlovic noch wegen einer Mandelentzündung verpasst, nun stand er wieder im Kader und kam bei beiden Spielen zum Einsatz.

Beim FC Bayern beeindruckt der 20-Jährige vor allem durch seine Ruhe und Abgeklärtheit. Trotz seines jungen Alters erweckt Pavlovic den Eindruck, schon unzählige Male für den deutschen Rekordmeister aufgelaufen zu sein.

Das gleiche Bild zeigte sich bei seinem zweiten und dritten Länderspiel: Von Nervosität war nichts zu spüren, alle Entscheidungen waren richtig, die Pässe gewohnt präzise. Gegen Ungarn erzielte er sogar seinen ersten Länderspieltreffer. In dieser Form ist Pavlovic ein Kandidat für die Startelf.


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