Bericht: DFB verhandelt Kooperation mit Qatar Airways
Von Oscar Nolte
Der DFB verhandelt offenbar über eine Kooperation mit Qatar Airways. Die katarische Fluglinie ist eines der wichtigsten Unternehmen des WM-Gastgeberlandes und ebenfalls Partner des FC Bayern. Die vom DFB festgeschriebenen Werte erstrahlen damit erneut in einem zwielichtigen Licht.
"Die Mannschaft", die sich für Toleranz und soziale Werte einsetzt, auf der einen, der DFB, der gerne die Hand aufhält, wenn Geld (unter welchen Umständen auch immer) ausgeschüttet wird, auf der anderen Seite. Wie die SZ berichtet, soll der Verband nun mit Qatar Airways - und damit mit einem Partner des FC Bayern - über eine Kooperation verhandeln.
Im Kern ist eine Zusammenarbeit mit der Fluglinie qua eine Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Emirat, in dem Menschenrechte in etwa so viel Wert sind wie Monopoly-Geld im Supermarkt. Die Vorwürfe, dass Katar sich die WM 2022 erschlichen hat, passt da ins Bild. Dass der DFB unter diese Decke schlüpfen will, irgendwie nicht so. Immerhin liefen die DFB-Kicker beim ersten Qualifikationsspiel für die WM in Katar noch mit Human-Rights flock auf. So, wie es eben gerade passt.
Qatar Airways kooperiert bereits mit dem FC Bayern und der UEFA, die für knisternde Geldbeträge auch gerne mal wegschauen, wenn es um Menschenrechtsverletzungen im Emirat geht. Auch Paris Saint-Germain ist mit dem katarischen Geschäftsmann Nasser Al-Khelaifi als Präsident ins Machtgefüge des Emirats eingespannt.
Der DFB, der in den vergangenen Jahren ohnehin viel Kredit verspielt hat, schrieb sich zuletzt Toleranz und Menschlichkeit auf die Fahnen. Nun scheint sich der Wind - pardon: der Geldfluss - wieder gedreht zu haben. Regenbogenflaggen zu wehen reicht manchmal nicht aus, lieber DFB.